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ProfNet PlagiatService -Prüfbericht-

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Textstelle (Prüfdokument) S. 34<br />

wenigen, dann national in Deutschland vor dem Reichsgericht in Leipzig<br />

geführten Prozesse sind in Deutschland umstritten und verstärken noch die<br />

Gefühle der Demütigung durch den Versailler Vertrag. Julius Leber verweist<br />

in seinem Artikel auf das grauenvolle Abschlachten ganzer Dörfer durch<br />

deutsche Soldaten, insbesondere die Zerstörung der Gebiete an der Aisne auf<br />

dem Rückzug 1917. Er erinnert an Grausamkeiten auch der anderen Seite. Aber<br />

Julius Leber greift 1921 vor allem den Nationalismus beider Seiten an. In<br />

Deutschland habe das die Kriegervereine, Bürgerbünde, Orgeschverbände 6<br />

zu<br />

einer 'Rehabilitierung' von Ludendorff veranlasst, der Millionen in den Tod<br />

gejagt habe, ohne sich dafür verantworten zu müssen. "... Er (Briand) hat Töne<br />

angeschlagen, wie sie engstirnige Militaristen und Chauvinisten gerne hören.<br />

Er hat von dem scharfen Schwert Frankreichs und seiner schlagbereiten Armee<br />

gesprochen; genauso wie es einst Wilhelm II. tat. Und er hat nur Worte des<br />

Mißtrauens gefunden für das deutsche Volk; die sinnlose deutschnationale<br />

Hetze war ihm willkommener Anlaß, den guten Willen Deutschlands zur<br />

Erfüllung und zur endgültigen Entwaffnung zu bezweifeln. Der Hauptteil<br />

seiner Rede aber war die Verhöhnung der Reichsgerichtsurteile, ... Daß wir dem<br />

französischen Rachedurst irgendwie Genüge tun konnten, das war von<br />

vornherein ausgeschlossen. Dazu ist das französische Volk viel zu sehr von den<br />

Greuelmärchen während des Krieges beeinflußt worden; und auch wir haben<br />

noch nicht den genügenden Abstand von den grauenvollen Ereignissen. Die<br />

Völker stehen noch bis an das Knie in der blutsumpfigen Flut der<br />

Kriegspsychose; jede einfach menschliche und gerechte Überlegung ist ihnen<br />

noch immer unmöglich. ... Insofern ist die Sühnefrage in Leipzig unlösbar. Und<br />

über kurz oder lang wird sich die Frage erheben, ob nicht ein neutraler oder<br />

gemischter Gerichtshof besser geeignet sein wird, der Menschlichkeit und dem<br />

Recht zu dienen als gerade das deutsche Reichsgericht. ..."<br />

Textstelle (Originalquellen)<br />

sicher seine daraus entstehenden Einsichten über die demokratische<br />

Einbeziehung des Militärs in die Gesellschaft. Diese Erfahrungen werden<br />

später verstärkt durch das ähnliche Verhalten der französischen Streitkräfte<br />

gegenüber den 'deutschen' Elsässern nach dem Krieg im nun wieder<br />

französischen Elsass. 74<br />

Die Sicht des Großvaters zur Versöhnung beider<br />

Länder, Frankreich und Deutschland, spricht aus dem Artikel Lebers zur<br />

nationalistischen Reaktion der französischen Regierung auf die Urteile in den<br />

Leipziger Prozessen. Diese Prozesse gegen wenige der Soldaten, Offiziere und<br />

Politiker, deren Auslieferung die Alliierten im Rahmen der Verhandlungen zum<br />

Versailler Vertrag zunächst gefordert hatten, führen zu - gemessen an den<br />

vorgeworfenen Verbrechen - milden Urteilen. Die Auslieferung der etwa 900<br />

Kriegsverbrecher auf der den deutschen Vertretern im Februar 1920<br />

übergebenen Liste mit Namen und einer detaillierten Beschreibung ihrer<br />

Kriegsverbrechen wird von Deutschland verweigert. Die dann national vor dem<br />

Reichsgericht in Leipzig geführten Prozesse sind in Deutschland umstritten,<br />

stärken Gefühle der Demütigung durch den Versailler Vertrag. Leber verweist<br />

in seinem Artikel nicht nur auf das grauenvolle Abschlachten ganzer Dörfer<br />

durch deutsche Soldaten, insbesondere die Zerstörung der Gebiete an der Aisne<br />

auf dem Rückzug 1917. Er erinnert nicht nur an Grausamkeiten auch der<br />

anderen Seite. Leber greift vor allem den Nationalismus beider Seiten an. In<br />

Deutschland habe das Kriegervereine, Bürgerbünde, Orgeschverbände 75<br />

zu<br />

einer .Rehabilitierung' von Ludendorff veranlasst, der Millionen in den Tod<br />

gejagt habe ohne sich dafür zu verantworten. "... Er (Briand) hat Töne<br />

angeschlagen, wie sie engstirnige Militaristen und Chauvinisten gerne hören.<br />

Er hat von dem scharfen Schwert Frankreichs und seiner schlagbereiten Armee<br />

gesprochen; genauso wie es einst Wilhelm II. tat. Und er hat nur Worte des<br />

Mißtrauens gefunden für das deutsche Volk; die sinnlose deutschnationale<br />

Hetze war ihm willkommener Anlaß, den guten Willen Deutschlands zur<br />

Erfüllung und zur endgültigen Entwaffnung zu bezweifeln. Der Hauptteil<br />

seiner Rede aber war die Verhöhnung der Reichsgerichtsurteile, ... Daß wir dem<br />

französischen Rachedurst irgendwie Genüge tun konnten, das war von<br />

vornherein ausgeschlossen. Dazu ist das französische Volk viel zu sehr von den<br />

1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 43<br />

1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 44<br />

<strong>PlagiatService</strong><br />

<strong>Prüfbericht</strong><br />

38442<br />

29.01.2014<br />

26<br />

<strong>ProfNet</strong><br />

Institut für Internet-Marketing<br />

21% Einzelplagiatswahrscheinlichkeit

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