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Textstelle (Prüfdokument) S. 72
im März 1923: "Geheim, wo es nötig ist, öffentlich, wo die Möglichkeit
vorliegt, breiten sich diese Organisationen aus. Sie sind unter sich verbunden.
Großenteils in Hundertschaften eingeteilt, damit beschäftigt,
Regimentsverbände herzustellen, werden diese Bünde mächtiger und
mächtiger. In Bayern, unter einer unglaublich schwachen Regierung, haben sie
sich ein Brutnest angelegt, von wo aus die monarchistisch-reaktionäre
Propaganda, das Geld und die Sturmtrupps nach allen Seiten fließen. Diese
Reichsregierung ist dagegen machtlos, oder sie bringt wenigstens nicht die
Entschlossenheit auf, die nötig wäre, um das unterirdische Treiben der
Geheimbünde unschädlich zu machen." Die politische Lage in Bayern und das
Verhalten von Reichsregierung und Reichswehr beschreibt 1934 im Schweizer
Exil der bayerische SPD-Politiker und spätere Reichstagsabgeordnete Wilhelm
Hoegner in seinem Buch " Die Verratene Republik. Geschichte der deutschen
Gegenrevolution". Julius Leber analysiert das in seinen Artikeln im Herbst 1923,
vor und nach dem Putsch von Ludendorff und Hitler. Hochverratsprozeß gegen
die Teilnehmer am Putsch vom 9. Nov. 1923 in München im Jahre 1924. V.l.n.
r.: Heinz Pernet, Dr. Friedrich Weber, Wilhelm Frick, Hermann Kriebel, Erich
Ludendorff, Adolf Hitler, Ernst
Textstelle (Originalquellen)
Dienst der vorläufigen Reichswehr an der Ostgrenze. Später nimmt er zu
diesen Ereignissen, verbunden mit der Frage der wehrhaften Demokratie, der
Verteidigung der Republik, Stellung. In seinem Artikel zu Geheimbünden und
den Organisationen um Roßbach und Ehrhardt schreibt er: " Geheim, wo es
nötig ist, öffentlich, wo die Möglichkeit vorliegt, breiten sich diese
Organisationen aus. Sie sind unter sich verbunden. Großenteils in
Hundertschaften eingeteilt, damit beschäftigt, Regimentsverbände herzustellen,
werden diese Bünde mächtiger und mächtiger. In Bayern, unter einer
unglaublich schwachen Regierung, haben sie sich ein Brutnest angelegt, von
wo aus die monarchistisch-reaktionäre Propaganda, das Geld und die
Sturmtrupps nach allen Seiten fließen. Diese Reichsregierung ist dagegen
machtlos, oder sie bringt wenigstens nicht die Entschlossenheit auf, die nötig
wäre, um das unterirdische Treiben der Geheimbünde unschädlich zu machen." 101
Die folgende biografisch-literarische Schilderung gibt einen weiteren
Eindruck davon, wie die Bevölkerung in den Putsch einbezogen war: "Um
diesen Ansturm auf die junge Republik abzuwehren, ruft die
sozialdemokratische Partei zum Generalstreik auf. Adlershof leistet dem
Aufruf
Meyer, neu hrsg. von L. Just, Bd 4, Abschnitt 3.) 8 8 B. Gebhardt, Handbuch
der deutschen Geschichte, 8. Aufl., hrsg. von H. Grundmann. Bd 4: K. D.
Erdmann, Die Zeit der Weltkriege, Stuttgart 1959, VIII, 362 S.
Vierteljahrshefte 7/2 9 9 W. Hoegner, Die verratene Republik, Geschichte der
deutschen Gegenrevolution, München 1958, 397 S. 10 Wiedergegeben in: J.
Leber, Ein Mann geht seinen Weg, Reden und Briefe, hrsg. von seinen
Freunden, Berlin 1952, S. 185ff. 11 11 F. Stampfer, Die vierzehn Jahre der
ersten deutschen Republik, 3.
Artikel Lübecker Volksbote vom 23.3.1923. in: Ein Mann geht seinen Weg, S.
114. Die politische Lage in Bayern und das Verhalten von Reichsregierung und
Reichswehr analysiert Leber auch in seinen Artikeln Im Herbst 1923, vor und
nach dem Putsch von Ludendorff und Hitler. 60 102 102 Hugues, Pascale.
Marthe & Mathilde. Eine Familie zwischen Frankreich und Deutschland.
Reinbeck bei Hamburg. 2010, S. 148f. 103 103 Jahre später kritisiert Theodor
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 59
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 60
8 Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 1961, S. #P110#Möhlstr. 26. 224
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29.01.2014
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