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Halbgötter seines Volkes. Er wurde mir geschildert als ein Mann von bedeutenden Fähigkeiten, als<br />

“der beste und schlechteste Kerl zugleich,” als stolz, klug, großmüthig, als ein räthselhaftes<br />

Gemisch von moderner Civilisation und altem cannibalischen Heidenthum. […] Iwikau Te<br />

Heuheu hat fünf Weiber und war Willens dazu noch zwei weitere zu nehmen. Er erfreut sich einer<br />

zahlreichen Nachkommenschaft, die sein Stolz und seine Freude ist, hat es aber, obwohl dem<br />

Christenthum nicht feindlich gesinnt, stets abgelehnt, sich taufen zu lassen, da er fürchtet, dadurch<br />

seinen Einfluß und sein Ansehen als Häuptling, das auf allerlei heidnischen Vorstellungen,<br />

namentlich auf der ihm zugeschriebenen Macht über böse Erde-, Wasser- und Luftgeister beruht,<br />

einzubüßen. Er ist von mittlerer Statur, mehr zart als robust gebaut, und trug sein schwarzes Haar<br />

in langen Locken. Sein bartloses auf der rechten Wange nicht vollständig tättowirtes Gesicht mit<br />

den kleinen funkelnden Augen machte mir den Eindruck von schlauer, berechnender Klugheit. Er<br />

hat nichts von der imposanten, majestätischen Heldengestalt seines verstorbenen Bruders Tukino<br />

Te Heuheu, der als ein Riese von 7 Fuß Höhe mit silberweißen Haare geschildert wird, und<br />

vorzugsweise der große Mann gewesen zu sein scheint, dem die jetztigen Heuheus ihren Ruf und<br />

ihr Ansehen verdanken. (223, 225)<br />

Thus, he continues the ‘royal’ line of the Te Heuheu family in the tradition of feudal European<br />

society, which Hochstetter, however, sees as fast running out of heirs.<br />

After having decided “dem gefürchteten Potentaten der Gegend mit meinen<br />

Reisegefährten in aller Form den pflichtschuldigen Besuch abzustatten” (223), the party postpone<br />

their trip to Te Heuheu’s ‘pa’ until the following day, <strong>and</strong> visit instead the hot springs near<br />

Tokaanu due to the fine weather. As a result, Te Heuheu is described at the time of Hochstetter’s<br />

visit as “ein finster blickender Mann in eine schmutzige wollene Decke gehüllt” sitting on the<br />

ver<strong>and</strong>a of his “Palast” (223): “[E]r habe […] meinen Besuch schon gestern erwartet und alle<br />

Vorbereitungen getroffen gehabt, um mich festlich und freundlich zu empfangen. Den ganzen<br />

Tag habe er in seinem besten Anzug auf mich gewartet; allein ich sei nicht gekommen und es sei<br />

daher meine Schuld, daß ich ihn heute in seinem gewöhnlichen Hausgew<strong>and</strong> treffe” (224). After<br />

the issue of his initial non-arrival has been resolved, the noble chief proves to be a very hospitable<br />

host, despite his general disdain towards the British <strong>and</strong> other common Europeans, especially<br />

“gelaufene Matrosen und <strong>and</strong>eres Gesindel, mit welchen Neu-Seel<strong>and</strong> von Europa und Australien<br />

aus überschwemmt werde, [die er] als die erbärmlichsten und schlechtesten Menschen<br />

verabscheue” (224), on account of his being treated “wie einen Hund” after his last visit to the<br />

“Pakeha-Stadt” of Auckl<strong>and</strong> (224). However, as a consequence of being viewed as an<br />

“unabhängige Europäer höheren Ranges” (224), 88 the local missionary conveys to Hochstetter<br />

that Te Heuheu “werde sich freuen, mich abermals bei sich aufzunehmen, aber er warne den<br />

88 This also happens in another instance “als wir schon auf dem Wege den liebenswürdigen Damen des [Mission]<br />

Hauses nach deutscher Sitte noch ein letztes herzliches Lebewohl zuwinken”, <strong>and</strong> one of the Maori says: “Seht, das<br />

sind wirklich europäische Häuptlinge, die wissen, was sich gehört, die <strong>and</strong>ern sind nur europäische Sklaven” (197).<br />

Furthermore, in a letter written by the Ohinemutu chief, Pini Te Korekore, he refers to Hochstetter as “Häuptling von<br />

der <strong>and</strong>ern Seite des Meeres, Besucher vom Himmel” (531).<br />

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