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Um 11 Uhr begann der Gottesdienst. Paarweise in langer Procession kamen die Schulkinder zur<br />

Kirche, alle reinlich und sauber gekleidet. Ihnen folgte eine große Anzahl von Männern und<br />

Frauen aus den umliegenden Dörfern und Niederlassungen. Der Gottesdienst best<strong>and</strong> aus<br />

Choralgesang, Gebeten und einer von einem Eingeborenen mit vielem Feuer und lebhafter Action<br />

vorgetragenen Predigt. Nach der Kirche wohnte ich der Sonntagsschule bei, und war nicht wenig<br />

erstaunt über die geographischen Kenntnisse der Maori-Kinder. Sie wußten mir auf einer<br />

W<strong>and</strong>karte von Europa, die keine Namen enthielt, recht gut den Lauf der Donau und die Lage von<br />

Wien zu bezeichnen, und beantworteten ganz richtig meine Frage nach den thätigen Vulkanen in<br />

Europa. Um 2 Uhr wurde im allgemeinen Speisesaal zu Mittag gegessen. Die Sonntagskost<br />

best<strong>and</strong> aus Kartoffeln und Schweinefleisch. Um 4 Uhr endlich war englischer Gottesdienst im<br />

Schulzimmer und nach demselben wurden wir verschiedene Arbeiten von den Maori-Mädchen<br />

gezeigt, die hier nützliche H<strong>and</strong>arbeiten erlernen, während die Knaben in Ackerbau und in allerlei<br />

nützlichen Gewerben unterichtet werden. Ein besonders hübscher Industrieartikel der Taupiri-<br />

Missionsschule sind Matten und Teppiche aus neuseeländischen Flachs in verschiedenen Farben.<br />

Die Kinder bleiben in der Missionsanstalt gewöhnlich, bis sie erwachsen sind. Ist auch das<br />

Resultat der Erziehung nicht immer das gewünschte, so kann man doch nur mit größter<br />

Hochachtung und Bewunderung die aufopfernde Thätigkeit einer solchen Missionsfamilie auf<br />

Neu-Seel<strong>and</strong> betrachten, deren Mitglieder alle gleichen Antheil haben an der Erziehung und<br />

Civilisation eines noch vor wenigen Jahrzehnten barbarischen Volkes. (173f.)<br />

Moreover, the progress of the Maori in not only improving their st<strong>and</strong>ard of living but also their<br />

traditional lifestyle towards that of an autonomous European town seem to st<strong>and</strong> in the face of his<br />

dire predictions:<br />

Ausgedehnte Weizen-, Mais- und Kartoffelculturen umgeben den Platz, breite Fahrstraßen führen<br />

nach verschiedenen Richtungen, zahlreiche Pferde und fette Rinderheerden zeugen von einem<br />

schönen Besitzst<strong>and</strong> der Eingeborenen, und die über eine große Fläche zerstreut liegenden Hütten<br />

sind ganz hinter Obstbäumen versteckt. Sogar ein eigener Rennplatz ist abgesteckt; hier steht ein<br />

Gerichtshaus, dort ist ein Kaufladen, weiterhin an einem Mühlteich eine Mühle, und hoch über die<br />

üppigen Obstbäume ragen die spitzen Kirchthürme der katholischen und der protestantischen<br />

Kirche. Ich war überrascht, als ich in letztere eintrat und ein prächtig gemaltes Glasfenster mir<br />

entgegen glänzte. Das ist Rangiawhia [Rangiaowhia], die einzige Maori-Niederlassung, - unter<br />

denen, welche ich gesehen, - die man eine Stadt nennen könnte, ein Platz, der durch seine centrale<br />

Lage in der fruchtbarsten Gegend der Nordinsel und als Mittelpunkt des Kornh<strong>and</strong>els einer<br />

blühenden Zukunft entgegen geht, wenn die Maori-Race auf dem so glücklich betretenen Wege<br />

der Civilisation mehr und mehr vorwärts schreitet. (314) 112<br />

One can be forgiven for thinking the above scenes point to a purely positive development on both<br />

intellectual <strong>and</strong> moral fronts, as well as agricultural <strong>and</strong> commercial, that will continue for years<br />

to come.<br />

According to Hochstetter, the Maori inability to progress further in the state of civilisation<br />

is first <strong>and</strong> foremost illustrated in the extent that the English language <strong>and</strong> Christianity have been<br />

adopted into their psyche. In the first instance, comm<strong>and</strong> of the English language seems to have<br />

112 Earlier he speaks of this area in even more positive terms: “In späteren Jahrzehnten wird diese gesegnete Gegend<br />

die Kornkammer der Nordinsel sein – ein wahres Eden für Ackerbau und Viehzucht, dem in dieser Beziehung kaum<br />

ein <strong>and</strong>erer L<strong>and</strong>strich Neu-Seel<strong>and</strong>s gleichkommen dürfte” (172; cf. 108, 164, 191f., 300).<br />

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