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dasjenige, was die hohe Zivilisation Neuseelands am schlagendsten erweist, ist die ungeheure
Staatsschuld dieses Landes. Am 31. März 1890 betrug dieselbe gegen 40 Millionen Lstrl., das ist
ungefähr 1300 Mark per Kopf der Bevölkerung! Der Wert des gesammten Besitztums der Kolonie
betrug um diese Zeit nach einer offiziellen Berechnung etwa 230 Millionen Lstrl.; es käme
demnach auf jeden Bewohner ein Besitz von etwas unter 8000 Mark. Von diesem Besitztum ist
also ein Sechstel schon verpfändet. Nun aber bildet die Staatsschuld nur einen Teil der
Gesammtschuld der Bevölkerung und die Privatschulden an Ausländer sind deshalb sehr
bedeutende, weil viele einzelne reiche Engländer sowie Konsortien im Mutterlande den
Kolonisten und kolonialen Banken größere Geldsummen mit Vorliebe leihen. Ich glaubte nicht
irre zu gehen, wenn ich sage, daß ein Drittel des Gesammtbesitzes verpfändet ist. 212
Gewiß wird jeder Finanzmann dieses Verhältnis mit Grausen betrachten, aber die
Neuseeländer selber trinken ihren Champagner deswegen nicht mit geringerem Behagen, und
wenn sie auch heute oder morgen in einen Bankerott verwickelt sein sollten, so wird ihnen doch
immer das Verdienst bleiben, ein ödes, von Menschenfressern und Schweinen bewohntes
Inselgebiet in einen zivilisierten Staat verwandelt zu haben. 213
Again there are no signs of mass unemployment or poverty. Instead New Zealand society seems
to enjoy a somewhat reckless lifestyle of expensive thrills without worrying about the
consequences. In the area of farming at least, the devastation the rabbits have brought is a state of
concern to the locals. These pests, which were introduced “von einem jener vielen Philanthropen,
die mit der lobenswerten Absicht, der Menschheit zu helfen”, 214 are now responsible for harming
the wool industry (which already produced less successful merino wool than Australia) through
costing some farmers their livelihood and forcing them to emigrate. 215 Interestingly, he makes no
mention of the ruin caused by those predators brought in to combat the rabbit problem.
Like Hübner, Lendenfeld also comes into contact with an overwhelming sense of
parochialism and nationalism, which, in his opinion, sometimes borders on the racist (although
this is disputed somewhat by Hübner). However, he does not reveal this fact until the publication
of Neuseeland, leading one to suspect that either he was reluctant in the first place to state
anything overly negative to the public, he was saving this material for a more appropriate work,
or else was inspired by the additional reading he undertook to complete the book and the
increasing ‘Anglophobia’ in imperialist Wilhelmine Germany at the time:
Gewiss haben die vorwiegend englischen Kolonisten Neuseelands alle Ursache, auf die Kultur
sowie auf die gute Ausnutzung der Reichtümer ihres Landes stolz zu sein, und niemand wird es
tadeln, dass sie ihr eigenes Land loben – leider gehen sie aber so weit über das erlaubte Mass von
Lokalpatriotismus hinaus, dass einen dies geradezu anwidert: alles, und wenn es auch gar nichts
Besonderes an sich hat, wird, wenn es nur neuseeländisch ist, über alle Berge gelobt, und in jeder
Hinsicht hätten die Neuseeländer – wenn man ihren eigenen Äusserungen Glauben schenken
212
Cf. Lendenfeld, “In den Alpen Neuseelands”, 783.
213
Lendenfeld, Australische Reise, 166f.
214
Ibid., 202.
215
Ibid., 201f.; cf. 70f.
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