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Was <strong>and</strong>ers kann Menschen dahin bringen, daß sie Ihresgleichen aufessen, als Noth, als Hunger?<br />

Es gibt keinen <strong>and</strong>ern vernünftigen Erklärungsgrund für eine Erscheinung, die so sehr der Natur<br />

zuwider läuft, daß sie auch bei Thieren nur ausnahmsweise, wenn die Noth dazu treibt, vorkommt.<br />

Es ist nicht barbarische Sitte, nicht Rohheit, nicht Wildheit, nicht Heidenthum, was den<br />

uncivilisirten Menschen der Südsee soweit brachte, daß er das Blut seines Nebenmenschen trank<br />

und sein Fleisch aß; der Cannibalismus der Südsee-Insulaner hat keinen <strong>and</strong>ern Grund, als der<br />

Cannibalismus des civilisirten Europäers, wenn dieser schiffbrüchig und in der Verzweiflung<br />

Hungers zu sterben sich an seinem Unglücksgefährten vergreift. Auch der Cannibalismus ist nur<br />

eine der mannigfaltigen Erscheinungen des Kampfes um’s Dasein. (461f.)<br />

Thus, the argument as to the original cause of cannibalism goes full circle with its return to the<br />

Victorian conviction of a lack of food.<br />

In contrast to Forster, who placed the motive of revenge as the direct cause of<br />

cannibalism, Hochstetter believes it to be secondary to this want of food:<br />

Aus den Ueberlieferungen des Volkes geht mit voller Sicherheit hervor, daß der Cannibalismus<br />

erst lange nach der Einw<strong>and</strong>erung der Maoris auf Neu-Seel<strong>and</strong>, erst in den letzten Jahrhunderten<br />

aufkam, und es scheint fast, als ob gerade zur Zeit der Entdeckung von Neu-Seel<strong>and</strong> der<br />

Anthropophagismus seinen Culminationspunkt erreicht gehabt hätte. Ueber seinen Ursprung aber<br />

herrscht eben solches Dunkel, wie über die ganze frühere Geschichte des Volkes. Meine Ansicht<br />

ist die, daß mit der Zunahme der Bevölkerung auf den Inseln das Erträgniß der ohnehin wenig<br />

ergiebigen Jagd und damit die einzige Quelle der Fleischnahrung immer spärlicher wurde, und daß<br />

um neue Jagdgebiete, um gutes Ackerl<strong>and</strong> und um ergiebige Fischplätze Streitigkeiten entst<strong>and</strong>en,<br />

die zum Kriege führten. Durch diese Kriege verwilderte der Geist des Volkes, die Feldarbeiten<br />

wurden vernachlässigt, Noth trat ein und Hunger im Verein mit Rachedurst und Haß führten im<br />

Kriege zu den ersten Fällen des Cannibalismus. Aber die Kriege dauerten fort, der Mangel an<br />

Fleischnahrung wurde mit der allmähligen Ausrottung der Thier- und Vogelarten, die das<br />

Hauptjagdwild ausmachten, immer fühlbarer, und was Anfangs nur in der höchsten Noth und in<br />

der äußersten Aufregung der Leidenschaften als vereinzelter Fall vorgekommen, wurde nach und<br />

nach ein fürchterlicher Brauch, der erst dann wieder aufhörte, als durch Einführung ergiebigerer<br />

Nahrungsquellen dem Mangel und Elend abgeholfen und die Grundursache der blutigen Kriege<br />

gehoben wurde. Dieß geschah mit Einführung der Schweine, Kartoffeln und Getreidearten durch<br />

die Seefahrer zu Ende des vorigen Jahrhunderts. Dazu kamen die wohlthätigen Einflüsse des<br />

Christenthums, das die wilden Sitten milderte, und so verzeichnet die Geschichte schon im Jahre<br />

1843 den letzten wirklichen Fall von Cannibalismus auf Neu-Seel<strong>and</strong>. Wohl leben noch viele<br />

Männer, die in ihrer Jugend Menschenfleisch gekostet haben, aber der jüngeren Generation klingt<br />

schon jede Erinnerung daran fast wie ein Mährchen. (469-71) 136<br />

In other words, this ‘struggle for existence’, which became the popular catchphrase in Germany<br />

from the 1860s, begins with the continual competition amongst one another due to the limited<br />

resources that exist for each individual, <strong>and</strong> ends with the ‘extinction’ of the ‘less fit’ <strong>and</strong> the<br />

continued development of the ‘more fit’.<br />

136 Cf. Ferdin<strong>and</strong> von Hochstetter, “Die ausgestorbenen Riesenvögel von Neu-Seel<strong>and</strong>”, in: Schriften der Vereins zur<br />

Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien 1 (1862): 213-46.<br />

196

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