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Flöte. Die jüngste Tochter des Farmers sang mit seelenvoller Stimme manch herrliches Lied. Im<br />

Fluge vergingen die Stunden, aber ich konnte nicht länger als diese Nacht bei meinem gütigen<br />

Gastfreunde bleiben, obschon er und seine Familie mich bestürmten, länger zu verweilen, denn bei<br />

einem Wetterumschlage wurde der 50 englische Meilen lange Pfad durch den Urwald unpassirbar<br />

und meine Partie ging dann in Brüche. 45<br />

This is juxtaposed by a scene from a Maori ‘pa’ the following day, where he is met by two old<br />

Maori women:<br />

Doch welch’ ein Contrast zwischen gestern und heute. Gestern im Kreise gebildeter Damen und<br />

Herren, umgeben von allem Comfort eines englischen Herrensitzes, heute inmitten eines riesigen<br />

Urwaldes in einer aus Totararinde und Kiki zusammengefügten Hütte; die zwei tätowirten<br />

Häuptlingsweiber machten in ihrer Weise die Honneurs, halbnackte Kinder, Hunde und Schweine<br />

purzelten und sprangen in der Hütte durchein<strong>and</strong>er. Trotzdem war ich freundlich aufgenommen,<br />

und sie reichten mir das Beste, was sie nur auftreiben konnten. Ueberhaupt ist die<br />

Gastfreundschaft ein Grundzug der Maori. 46<br />

In the end, the main difference is the unquestioning nature of Maori generosity at any given<br />

opportunity, irrespective of one’s gender, race or attire: 47 “Ich glaube kaum, dass europäische<br />

Damen einen l<strong>and</strong>fahrenden Mann in einsamer Wildniss aufgenommen hätten, besonders wenn er<br />

so aussah, wie ich. Ein riesiges Bündel auf dem Rücken, über und über mit Koth bespritzt, so dass<br />

selbst in die Kniegamaschen von oben der Schmutz hineinrann, war ich gerade kein<br />

Adonisbild.” 48 However, he recognises how easily things could soon change, when “Misstrauen<br />

in des Wilden Herz eindringt, sobald er mit Händlern in Berührung kommt und von manchen<br />

übervortheilt wird”. 49<br />

Reischek cannot speak more highly of the Maori penchant for hospitality when visitors<br />

arrive at their village: “Ich war bei vielen solchen Festen willkommener, manchmal allerdings<br />

auch unwillkommener Gast. Ich war erstaunt, mit welcher Liebe und mit welchem Fleisse diese<br />

45 Andreas Reischek, “Bergfahrten in den Neuseeländischen Alpen: I. Besteigung des Ruapehu”, in: Oesterreichische<br />

Touristen Zeitung 10:4 15 Feb (1890): 38. The explanation given in the final sentence is not, however, revealed in<br />

Sterbende Welt (301f.; cf. 44f., 47f., 65, 80, 94, 276).<br />

46 Reischek, “Bergfahrten in den Neuseeländischen Alpen”, 38; cf. SW, 302.<br />

47 See 39, 78, 86, 98, 180-85, 191, 193f., 197, 202, 206f., 304, 308. That is not to say Maori are never intolerant. In a<br />

scene between a Maori <strong>and</strong> a Chinese man, the former is offended at the latter asking what his ‘moko’ is, even<br />

though he mocked the other’s appearance in the first place. Reischek junior then adds: “Sonderbar ist jedenfalls, daß<br />

auf der ganzen Erde die Dümmeren (in diesem Falle der Maori) <strong>and</strong>erer Völker Sitten verlachen und die eigenen für<br />

große Tugenden ansehen” (60). In Reischek senior’s original diaries, this Maori position toward a Chinese golddigger<br />

is further emphasised when he writes: “Als ich vom Mittagessen nach dem Museum ging sah ich einen Maori<br />

u. Kinesen [sic] streiten der maori sagte zu dem Kinesen [sic] du bist kein Bleichgesicht u. auch kein schwarzer<br />

Mann, wahrscheinlich stamst [sic] du von Affen und Oposum sie stritten sich noch weiter” (cited in: Kolig,<br />

Umstrittene Würde, 78).<br />

48 In Sterbende Welt his early departure is said to be due to a reluctance to partake in another long Maori farewell<br />

(303). However, Reischek senior says himself that his reason for departing in the early morning was in fact due to his<br />

already having said his goodbyes the night before (Reischek, “Bergfahrten in den Neuseeländischen Alpen”, 40).<br />

49 Ibid., 39.<br />

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