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Nirgends zeigten sie sich in größeren compacten Massen zum Angriff, sondern verstohlen bei<br />

Nacht trieben sie ihr Räuber- und Mordbrennerh<strong>and</strong>werk, 147 und Männer, die noch vor Kurzem<br />

für civilisirte Menschen gegolten und für die besten Freunde der Europäer, sind, nachdem<br />

Blutvergießen und Krieg die alten Leidenschaften und die angeborenen Neigungen von Neuem<br />

geweckt, wieder zu wahren Wilden geworden. Wohl hat Civilisation und bessere Gesittung in den<br />

letzten Jahrzehnten unter den Eingeborenen große Fortschritte gemacht, aber bei alledem befinden<br />

sie sich erst in einem Uebergangszust<strong>and</strong>e; noch leben viele jener alten Cannibalen, welche die<br />

Kriege unter Shongi [Hongi Hika] mitgemacht haben und mit Menschenfleisch großgezogen<br />

wurden. Ist es da zu verwundern, daß Krieg und Blutvergießen die wilden Leidenschaften, welche<br />

nur schlummerten, wiedergeweckt hat und das Volk wieder zurücksinkt in jenen Zust<strong>and</strong>, dessen<br />

Erinnerung der jetzt lebenden Generation noch nicht entschwunden? Und so das Werk der<br />

Civilisation unterbrochen zu sehen bei einem hochbegabten, von der Natur physisch und geistig<br />

reich ausgestatteten Volke ist nicht weniger beklagenswerth, als das traurige Loos der<br />

Colonisation, die, was sie durch jahrelange mühsame Arbeit geschaffen, plötzlich vernichtet und<br />

die Existenz ihrer Familien, um derenwillen sie ihre Heimath verließen und nach dem <strong>and</strong>ern Ende<br />

der Erde ausw<strong>and</strong>erten, von Neuem in Frage gestellt sehen. (492)<br />

Thus, the colony has reached a crisis point, in which a “Racenkrieg” is a very real threat, which<br />

“auf lange Jahre das Schicksal der Colonie entscheiden werde” (493), as the present conflict in<br />

Taranaki “erschien nur als ein Vorspiel zu einem allgemeinen Krieg, der zu einem Racenkampf<br />

zwischen Europäern und Eingeborenen zu werden drohte” (497).<br />

In order to prevent such an outcome the Government re-appointed Sir George Grey as<br />

Governor of New Zeal<strong>and</strong>, which Hochstetter believes is an “anerkenneswerther Beweis, daß<br />

auch die englische Regierung nichts unversucht lassen will, um den Frieden zu halten” (498). 148<br />

Hochstetter looks to the new Governor as the nation’s saviour in both political <strong>and</strong> social spheres.<br />

In terms of the New Zeal<strong>and</strong> Wars, however, he sees Grey as having the unenviable task <strong>and</strong><br />

responsibility of not only preventing an out-in-out war, but also patching up the differences<br />

between Maori <strong>and</strong> Europeans in order to bring in a new era of peace to the colony, whose future<br />

therefore hangs in the balance:<br />

147 Hochstetter gives a specific example of the guerrilla tactics the Maori initially implemented against the British:<br />

“Nicht auf offenem Felde in Reih und Glied treten sie den Linientruppen entgegen, sondern hinter Erdwerken<br />

versteckt oder durch das Dickicht des Urwaldes geschützt erwarten sie den Feind, bis die geschlossenen Linien der<br />

weithin sichtbaren Rothröcke nahe genug sind und eine bequeme Zielscheibe abgeben. Dann eröffnen sie mit<br />

einemmal ein mörderisches Feuer und gleich darauf sind sie spurlos verschwunden im Busch und Wald. Aus diesem<br />

Versteck kommen sie nur heraus, wenn sie offenbare Chancen haben, den Soldaten eine Schlappe beizubringen;<br />

dazwischen aber verbrennen sie die einzeln zerstreut liegenden Häuser der Ansiedler, treiben deren Vieh weg und<br />

tödten und morden Mann, Weib und Kind, was ihnen in die Hände fällt” (491).<br />

148 “Wenn irgend ein Mann berufen ist, die schwerige Maori-Frage in die H<strong>and</strong> zu nehmen, und wenn irgend ein<br />

Mann noch im St<strong>and</strong>e sein kann, die durch den Krieg so furchtbar wieder erweckten alten Leidenschaften der Maoris<br />

zu beschwören, so ist es Sir George Grey, ein Mann, den die Eingeborenen, als er vor Jahren in ebenso schwieriger<br />

Zeit die Zügel der Neuseel<strong>and</strong>-Regierung führte, zum Rang ihrer höchsten Häuptlinge erhoben, den sie mit der<br />

tiefsten Verehrung ihren Vater nannten, und dessen Andenken sie in zahlreichen Liedern und Sprüchen bewahrten;<br />

ein Mann, der ihre Sprache spricht, wie seine Muttersprache, der ihre Anschauungen und Gefühle kennt, und der den<br />

Maoris bewiesen hat, daß er nicht bloß ein gutes Herz besitzt, sondern auch einen starken Willen” (498f.)<br />

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