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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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um so entscheidende Fragen wie Frieden und Krieg im Nuklearzeitalter, Militärdoktrin,<br />

Abrüstung und <strong>Konversion</strong> u.a. Rolf Lehmann hat in seinem <strong>Beitrag</strong><br />

zum 10. Jahrestag <strong>der</strong> Dresdener Studiengemeinschaft darauf verwiesen,<br />

dass mit diesen Gesprächskreisen erstmalig an <strong>der</strong> Akademie ein wissenschaftliches<br />

Gremium existierte, in dem ohne bindende Vorgaben <strong>der</strong> militärischen<br />

Vorgesetzten und in wesentlich erweiterten Grenzen <strong>der</strong> Meinungsfreiheit<br />

nahezu alle Fragen <strong>der</strong> Sicherheitspolitik offen und unter Bruch mancher<br />

Tabus diskutiert werden konnten.<br />

Das Konzept Gemeinsame Sicherheit ist Ende <strong>der</strong> 80er und Anfang <strong>der</strong> 90er<br />

Jahre am IFSH unter Leitung von Egon Bahr zu einer umfassenden Studie<br />

weitergedacht und in einem Buch veröffentlicht worden. Ich erwähne das<br />

hier, weil dieses Konzept, bezogen auf die damaligen Bedingungen <strong>der</strong> Ost-<br />

West-Konfrontation, zwar in seiner konkreten Ausformung an Bedeutung<br />

verlor, doch werden die Grundgedanken <strong>der</strong> gemeinsamen Sicherheit: die<br />

Einsicht in die Überlebensabhängigkeit, Gewaltverzicht, gegenseitige Sicherheit,<br />

Vernunft und guter Wille, europäisch wie international unter den neuen<br />

Bedingungen eine Renaissance erfahren.<br />

Frieden – Krieg – <strong>Streitkräfte</strong><br />

Das Kollektiv <strong>der</strong> Akademie unter Leitung von Professor Dr. Wolfgang Scheler<br />

legte mit dem Buch Frieden – Krieg – <strong>Streitkräfte</strong> einen historischmaterialistischen<br />

Abriss vor, <strong>der</strong> die philosophischen Auffassungen über<br />

Krieg, Frieden und <strong>Streitkräfte</strong> auf einen Erkenntnisstand brachte, <strong>der</strong> weit<br />

über das Ende des Jahres 1989 hinausreicht, in dem das Werk erschien. Ich<br />

bewerte dieses Buch auch heute noch als einen <strong>der</strong> wesentlichsten Beiträge<br />

<strong>der</strong> Militärakademie zur Friedensforschung in <strong>der</strong> DDR. Das Buch sollte dem<br />

Bedürfnis nach Verallgemeinerung, Zusammenfassung und konzentrierter<br />

Darstellung des philosophisch-weltanschaulichen Denkens über Krieg und<br />

Frieden unter dem Gesichtspunkt revolutionärer Erneuerung Rechnung tragen.<br />

Es wird dem voll gerecht. Ich sage mit Überzeugung revolutionäre Erneuerung,<br />

denn es ging sowohl um den Bruch mit einseitigen und dogmatischen<br />

Auffassungen als auch um die Erforschung und Behandlung neuer weltanschaulicher<br />

Probleme, die zu Kriegsverhin<strong>der</strong>ung, Friedensgestaltung und<br />

Abrüstung im Übergang zu einem neuen System internationaler Sicherheit<br />

aufgeworfen wurden.<br />

Um das in seiner Bedeutung zu erfassen, erlaube ich mir einige zentrale Aussagen<br />

kurz zu referieren:<br />

� Der Krieg mit seinen alles vernichtenden Folgen, <strong>der</strong> atomare und <strong>der</strong><br />

konventionelle in hochindustrialisierten Regionen <strong>der</strong> Welt, verliert durch<br />

die atomare Zerstörbarkeit <strong>der</strong> Welt und die Kriegsuntauglichkeit mo<strong>der</strong>-

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