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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Wichtige Ergebnisse des Jahres 1970 waren eine Perspektivkonzeption bis<br />

1975 unter Berücksichtigung <strong>der</strong> für 1972 geplanten Verlegung <strong>der</strong> DMB<br />

nach Dresden und diverse Neuerungen in <strong>der</strong> Literaturpropaganda, wie zum<br />

Beispiel die Auslage <strong>der</strong> Neuerwerbungen im Lesesaal, gedruckte Neuerwerbungslisten<br />

und Initiativinformationen über neue Fachliteratur an die Lehrstühle.<br />

Die Hörer erhielten Pflichtliteratur-Titellisten und im monatlichen<br />

Klubplan wurden wichtige Belletristik-Neuerscheinungen propagiert. Lei<strong>der</strong><br />

wurde die Konzeption nur vom Stellvertreter Wissenschaft und Forschung<br />

bestätigt, da sich bereits neue Strukturen ankündigten. Ende 1970 hatte die<br />

Bibliothek einen Buchbestand von 110.000 Bänden und hielt 415 Zeitschriften.<br />

Sie erreichte 47.580 Ausleihen und zählte fast 6.700 Benutzer in den Lesesälen<br />

bei 1.186 erfassten Lesern. Für die Literaturbeschaffung standen<br />

74.000 Mark zur Verfügung sowie 15.000 Mark für Kontingentliteratur. Die<br />

Raumfrage erfor<strong>der</strong>te eine grundsätzliche Lösung, da eine einfache Erweiterung<br />

nicht mehr möglich war.<br />

Das Jahr 1972 markierte einen weiteren Eckpunkt in <strong>der</strong> Entwicklung. Im Januar<br />

wurde die Bibliothek mit <strong>der</strong> VS-Bibliothek zur Wissenschaftlichen Bibliothek<br />

<strong>der</strong> Militärakademie „Friedrich Engels“ vereinigt, in die Bereiche 1 und 2 geglie<strong>der</strong>t<br />

und dem 1. Sekretär <strong>der</strong> Kreisleitung <strong>der</strong> SED, später Leiter <strong>der</strong> Politabteilung,<br />

unterstellt. Leiter wurde bis 1976 Oberstleutnant Hanke. Er hatte<br />

ab Mai 1970 in dafür völlig ungeeigneten Räumen im Block E mit ehemaligen<br />

VS-Stellen-Mitarbeitern und einer Kollegin aus <strong>der</strong> Bibliothek unter größten<br />

Schwierigkeiten die VS-Bibliothek aufgebaut, welche Dienstvorschriften und<br />

Lehrbücher, Vorlesungen, Schriften <strong>der</strong> Militärakademie und Zeitschriften,<br />

Diplomarbeiten und Dissertationen, Übersetzungen, Forschungsunterlagen<br />

und Grundsatzdokumente, vor allem aber Studienmaterialien mit VS-Charakter<br />

speichern, erschließen, ausleihen und nach Ablauf <strong>der</strong> Aufbewahrungsfrist<br />

vernichten sollte. Hinzu kam Unterrichtsmaterial ohne bibliothekarische Erschließung.<br />

Der Anfangsbestand betrug immerhin 120.000 Exemplare. Das<br />

größte Problem war die Gewohnheit <strong>der</strong> Mitarbeiter und <strong>der</strong> Nutzer, die jahrelang<br />

nur mit VS-Nummern und nach Gedächtnis sowie den VS-Begleitkarten<br />

gearbeitet hatten. Ein beson<strong>der</strong>er Höhepunkt <strong>der</strong> Arbeit waren die mit<br />

Unterstützung bibliotheksfrem<strong>der</strong> Offiziere und Zivilangestellter jährlich<br />

durchgeführten VS-Gesamtvollzähligkeitskontrollen, die das Personal wochenlang<br />

in höchster Anspannung hielten. Es muss deshalb beson<strong>der</strong>s hervorgehoben<br />

werden, dass die VS-Bibliothek in all den Jahren nicht einen einzigen<br />

VS-Verlust zu verantworten hatte.<br />

Im Übrigen wurde das Jahr 1972 vor allem für die Leiter von konzeptioneller<br />

und administrativer Arbeit beherrscht. Nach Umunterstellung und dem Umzug<br />

<strong>der</strong> DMB nach Dresden waren neue Benutzungsordnungen und Grund-

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