S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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sion ausgebildet worden. Ihnen war also ein echter Bildungsvorlauf vermittelt<br />
worden. Beinahe noch höher sind die Erfahrungen zu werten, die diese Ka<strong>der</strong><br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Organisation und Durchführung von Lehrgängen mit Offizierska<strong>der</strong>n<br />
erwarben. Sie hatten ja unmittelbar ein Jahr lang erlebt, wie die<br />
Einheit <strong>der</strong> politischen und militärischen Führung zu verwirklichen, ein straffer<br />
Dienstbetrieb zu organisieren, hohe praxisbezogene wissenschaftliche<br />
Leistungen zu erreichen, eine angespannte selbstständige Arbeit durchzusetzen<br />
und dabei sozialistische Beziehungen zwischen Lehrern und Hörern zu<br />
verwirklichen sind.<br />
Durch die in <strong>der</strong> Sowjetunion ausgebildeten Ka<strong>der</strong> wurden die Hauptvoraussetzungen<br />
für die Ausbildung <strong>der</strong> übrigen Angehörigen des Lehrkörpers in<br />
den Grundfragen <strong>der</strong> sowjetischen Militärwissenschaft geschaffen. Es galt also<br />
vorrangig, die in <strong>der</strong> Sowjetunion erworbenen Kenntnisse den an<strong>der</strong>en<br />
Genossen zu vermitteln, die zum Teil militärisch-theoretische Kenntnisse und<br />
Kriegserfahrungen aus dem Dienst in <strong>der</strong> faschistischen Armee hatten.<br />
Die Kompliziertheit <strong>der</strong> Erziehung und Ausbildung des Lehrkörpers wird<br />
auch durch die Zusammensetzung des Lehrkörpers deutlich, zu dem Wi<strong>der</strong>standskämpfer,<br />
junge Menschen (die im Kriege noch nicht Soldat waren) und<br />
ehemalige Angehörige <strong>der</strong> faschistischen Wehrmacht (Mannschaftsdienstgrade,<br />
Unteroffiziere und Offiziere) gehörten.<br />
Auf welcher Grundlage konnte diese Grundlagenausbildung zu Fragen <strong>der</strong><br />
sowjetischen Militärwissenschaft für den Lehrkörper erfolgen?<br />
Da waren zunächst die Kenntnisse <strong>der</strong> Priwolsker Lehrgänge, die nie<strong>der</strong>geschrieben<br />
und nach dem Eintreffen <strong>der</strong> nächsten Absolventen aktualisiert<br />
wurden, da waren Konsultationen mit sowjetischen Genossen, die zum Teil<br />
als Berater an <strong>der</strong> Dienststelle, zum Teil an an<strong>der</strong>en Dienststellen tätig waren;<br />
da gab es weiterhin vereinzelt die Gelegenheit, sowjetische Militärjournale<br />
einzusehen und zu nutzen.<br />
Die Anwendung <strong>der</strong> sowjetischen Militärwissenschaft auf die Lösung <strong>der</strong><br />
Aufgaben in Erziehung und Ausbildung wird deutlicher, wenn die in <strong>der</strong> Anfangsperiode<br />
vor <strong>der</strong> Dienststelle stehenden Aufgaben zunächst näher charakterisiert<br />
werden. Mit Beginn des Ausbildungsjahres 1951 stand zunächst die<br />
Ausbildung von Bataillonskommandeuren und Kompaniechefs im Mittelpunkt.<br />
Die Aufgaben mit <strong>der</strong> Verlegung von Kochstedt nach Dresden kann man am<br />
besten mit dem Wort Funktionslehrgänge charakterisieren. Für diese Lehrgänge<br />
(Dauer ein halbes bis ein Jahr) bestand das Ziel, für verschiedenartige Funktionen<br />
in den Bereitschaften <strong>der</strong> KVP die Ka<strong>der</strong> vorzubereiten (zum Beispiel