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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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170<br />

Industrie o<strong>der</strong> Landwirtschaft. Für die Bewerber <strong>der</strong> ersten Jahrgänge galten<br />

in dieser Hinsicht jedoch Son<strong>der</strong>bestimmungen. Sie hatten die volle Diensttauglichkeit<br />

nachzuweisen. Das Mindestalter für das Vollstudium war auf 25,<br />

das Höchstalter auf 32 Jahre festgelegt. Die Offiziershörer mussten die Fahrerlaubnis<br />

Klasse 5 bzw. die Panzerfahrerlaubnis III. Klasse besitzen. 20<br />

Die Vorschlagsberechtigung für den Besuch sowohl <strong>der</strong> Militärakademie<br />

„Friedrich Engels“ als auch von Militärakademien <strong>der</strong> Sowjetarmee erhielten<br />

laut Anordnung des Ministers für Nationale Verteidigung die Chefs <strong>der</strong> Militärbezirke,<br />

<strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Luftstreitkräfte/Luftverteidigung, <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Seestreitkräfte<br />

sowie die Chefs <strong>der</strong> Waffengattungen und alle Kommandeure <strong>der</strong><br />

Verbände und Truppenteile. 21<br />

Gleichzeitig wies <strong>der</strong> Minister die damaligen Leiter <strong>der</strong> Politverwaltungen<br />

bzw. Politabteilungen <strong>der</strong> Militärbezirke, <strong>der</strong> Luftstreitkräfte und Luftverteidigung,<br />

<strong>der</strong> Seestreitkräfte, <strong>der</strong> Divisionen und Flottillen an, „Politoffiziere,<br />

die ihre Treue und Verbundenheit zur Partei <strong>der</strong> Arbeiterklasse und zur Arbeiter-und-Bauern-Macht<br />

durch vorbildliche Dienstdurchführung zum Ausdruck<br />

bringen und die auf Grund ihrer politischen und fachlichen Fähigkeiten<br />

und Leistungen sowie ihrer persönlichen und moralischen Eignung entwicklungsfähig<br />

sind,“ 22 für das Studium an <strong>der</strong> Militärakademie auszuwählen.<br />

In jedem Falle sollten die besten und entwicklungsfähigsten Offiziere als Hörer<br />

an <strong>der</strong> Militärakademie vorgeschlagen werden. Mangelnde Sorgfalt in Einzelfällen<br />

führte dazu, dass ein Teil <strong>der</strong> eingereichten Vorschläge von <strong>der</strong> Verwaltung<br />

Ka<strong>der</strong> abgelehnt werden musste. Indessen war es für viele Kommandeure<br />

selbstverständlich, die Würdigsten für den Besuch <strong>der</strong> höchsten militärischen<br />

Bildungsstätte unserer Armee auszuwählen und zu entsenden.<br />

Verbindliche Grundsätze regelten das Aufnahmeverfahren. Anfang Oktober<br />

1958 waren die Bewerber überprüft worden. Es waren beson<strong>der</strong>s verdienstvolle<br />

und bewährte Offiziere, die bereits in mittleren und höheren Kommandeurs-<br />

und Stabsdienststellungen tätig waren. Die nötigen Vorkenntnisse in<br />

politischer Bildung, in Taktik und Technik waren vorhanden. 91 Prozent <strong>der</strong><br />

Offiziershörer waren ihrer sozialen Herkunft nach Arbeiter. Alle Offiziere<br />

gehörten <strong>der</strong> SED an. Sie waren durch die Schule <strong>der</strong> antifaschistischdemokratischen<br />

Umwälzung gegangen, hatten zu besten Jungarbeitern und<br />

20 Siehe BA/MA, VA-01/3790; Bl. 8, 14.<br />

21 Siehe ebenda, Bl. 86.<br />

22 BA/MA, VA-01/4376, Bl. 10.

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