S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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ren: Es hat wohl eine starke Lobby für die Technischen Dienste und die Ausbildung<br />
von Diplom-Ingenieuren an <strong>der</strong> Militärakademie gefehlt.<br />
In diesem Zusammenhang verdient folgen<strong>der</strong> Fakt, o<strong>der</strong> sollte man besser<br />
von einem Kuriosum o<strong>der</strong> einem Wi<strong>der</strong>sinn sprechen, Erwähnung: Jedes<br />
Ausbildungsprogramm für die Diplomingenieure umfasste, bedingt durch die<br />
mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Ausbildung, ein Jahr<br />
mehr als in den an<strong>der</strong>en Profilen. Da <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> gesellschaftswissenschaftlichen<br />
Ausbildung dogmatisch prozentual zum Gesamtvolumen <strong>der</strong> Ausbildungszeit<br />
festgelegt wurde, und diese Festlegung auch trotz sachlicher Argumentation<br />
beibehalten wurde, waren die Diplomingenieure die am umfassendsten<br />
gesellschaftswissenschaftlich geschulten Absolventen. Ausgenommen<br />
sind natürlich die <strong>der</strong> Gesellschaftswissenschaftlichen Sektion.<br />
Erst als 1986 die Verwaltungen <strong>der</strong> Technischen Dienste im Ministerium einem<br />
kompetenten Stellvertreter des Ministers für Technik und Bewaffnung<br />
unterstellt wurden, gab es schließlich eine Sektion Technik und Bewaffnung<br />
und Rückwärtige Dienste an <strong>der</strong> Militärakademie. In den nunmehr drei technischen<br />
Lehrstühlen war auch <strong>der</strong> Raketen-Waffentechnische Dienst mit eingeschlossen.<br />
Diese Struktur entsprach dem Stellenwert <strong>der</strong> Technik in <strong>der</strong><br />
Ausbildung und <strong>der</strong> Forschung.<br />
Ungeachtet dieser Entwicklungsprobleme kann auf eine solide Ausbildung<br />
<strong>der</strong> technischen Offiziere verwiesen werden, die in <strong>der</strong> Truppe und in den<br />
Stäben aller Teilstreitkräfte und in den Grenztruppen ihren Aufgaben in hohem<br />
Maße gerecht wurden und die, das sei aus Nachwendesicht angefügt,<br />
auch in den verschiedenen Betrieben und Organisationen ihre Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten unter Beweis stellen und ihren Mann stehen. Nicht wenige<br />
Führungskräfte in Prüforganisationen wie DEKRA (als Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungsverein<br />
gegründet), TÜV (Technischer Überwachungsverein)<br />
und GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) sind Absolventen<br />
<strong>der</strong> Sektion Technik und Bewaffnung und Rückwärtige Dienste. Als Beispiele<br />
dafür seien Dr.-Ing. Wagner, Dipl.-Ing. Enk und Dipl.-Ing. Markus genannt.<br />
In den 70er Jahren beginnend, wurden durch die technischen Lehrstühle<br />
mehrmonatige postgraduale Qualifizierungslehrgänge für Offiziere des Panzerdienstes,<br />
des Kfz-Dienstes und später auch für Offiziere <strong>der</strong> RD durchgeführt.<br />
Außerdem wurden Offiziere ohne akademische Ausbildung in mehrmonatigen<br />
Verwendungslehrgängen für die Erfüllung von Aufgaben in <strong>der</strong><br />
Dienststellung qualifiziert. Ein beson<strong>der</strong>er Stellenwert kommt dabei den<br />
Lehrgängen für Kraftfahrzeug-Hilfssachverständige und Kraftfahrzeugsachverständige<br />
zu. Dazu gab es seit 1983 eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Institutionen, insbeson<strong>der</strong>e dem Forschungsinstitut für Verkehrs-