S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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blattmäßigen Überprüfung, ereilte den Bereich 1 eine Havarie in Form eines<br />
Wassereinbruchs im Magazin G 29, das lei<strong>der</strong> einen Parkettfußboden besaß.<br />
Der Anblick eines aufgequollenen Parketts und <strong>der</strong> dabei freigesetzten Kräfte<br />
bleibt unvergesslich. Zur Reparatur mussten ca. 10.000 Bände umgelagert und<br />
später zurückverlegt werden. Lei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holte sich das in den folgenden<br />
Jahren noch zweimal, bis <strong>der</strong> wahre Grund feststand: ein uralter Abwasserkanal,<br />
<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Akademie verlief und bei starkem Regen überlief. Noch<br />
größere Auswirkungen hatte ein Personalengpass. Ab März war die Bereichsleiterin<br />
2 für drei Monate in Freistellung für die Diplomarbeit, und ab April<br />
wurde <strong>der</strong> amtierende Leiter <strong>der</strong> Wissenschaftlichen Bibliothek als kommissarischer<br />
BGL-Vorsitzen<strong>der</strong> eingesetzt. Die hauptamtliche Vorsitzende <strong>der</strong> Betriebsgewerkschaftsorganisation<br />
mit mehr als 520 Mitglie<strong>der</strong>n war schwer erkrankt<br />
und konnte nicht sofort ersetzt werden. Erst ab Oktober stand ein<br />
Nachfolger zur Verfügung, gleichzeitig mit dem neuen Leiter <strong>der</strong> Wissenschaftlichen<br />
Bibliothek, Oberstleutnant Har<strong>der</strong>, einem diplomierten Wirtschaftswissenschaftler.<br />
Das Mitarbeiterkollektiv hat diese komplizierte Periode mit großer Disziplin<br />
und Einsatzbereitschaft gemeistert und dabei den Kollektivtitel zum dritten<br />
Mal erfolgreich verteidigt. Das wichtigste Ergebnis war wohl, dass die Umarbeitung<br />
des alten AK wie geplant realisiert wurde. Immerhin waren 68 Katalogkästen<br />
mit ca. 51.000 Katalogzetteln Blatt für Blatt zu überprüfen, teils zu<br />
korrigieren o<strong>der</strong> gar neu zu schreiben. Damit war es möglich, 1979 beide AK<br />
zusammenzuführen. Die weitere Entwicklung und Erfahrungen an<strong>der</strong>er Bibliotheken<br />
zeigten später, dass diese Entscheidung die einzig richtige und nutzerfreundlichste<br />
war.<br />
In <strong>der</strong> Folge war die Arbeit <strong>der</strong> Wissenschaftlichen Bibliothek auf die Konsolidierung<br />
und den Ausbau des Buchbestandes und dessen Erschließung gerichtet,<br />
zum Beispiel durch eine Überarbeitung des Systematischen Katalogs<br />
auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> neuen Rahmenklassifikation <strong>der</strong> Militärbibliothek. In den<br />
Nutzerschulungen wurde zunehmend versucht, Diplomanden und Offiziershörer<br />
zur selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit mit <strong>der</strong> Literatur zu befähigen.<br />
Für den Bereich 1 kündigte sich indessen eine nächste große Aufgabe<br />
an. Die Bibliotheksordnung <strong>der</strong> NVA legte fest, dass in den wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken alle zehn Jahre eine Gesamtrevision durchzuführen war,<br />
das heißt Vollzähligkeitskontrolle, Berichtigung von Verstellungen im Magazin<br />
und Zustandskontrolle. Die Revision erfasste zwar nur die Bücher, bis auf<br />
den neuesten Teilbestand, aber auch das waren ca. 115.000 einzelne Objekte.<br />
Die Planung und Vorbereitung <strong>der</strong> Revision erstreckte sich über das gesamte<br />
Jahr 1981, denn sie sollte ohne Schließung <strong>der</strong> Bibliothek erfolgen.