S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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zu Beginn <strong>der</strong> Ausbildungstätigkeit mitunter fast gleichaltrigen o<strong>der</strong> sogar älteren,<br />
praxiserfahrenen Offiziershörern. Ohne hier auf Einzelheiten <strong>der</strong> sehr<br />
differenzierten Ausgangsbedingungen eingehen zu können, wird deutlich,<br />
dass es notwendig war, neben <strong>der</strong> Ausbildung von Offiziershörern auf möglichst<br />
hohem Niveau in einem permanenten Prozess einen homogen leistungsfähigen<br />
Lehrkörper zu formieren. Das erfor<strong>der</strong>te von allen Lehrkräften,<br />
neben <strong>der</strong> ständigen fachlichen Qualifikation auf ihren Spezialgebieten, den<br />
Erwerb eines akademischen Abschlusses und für einen großen Teil auch eines<br />
hochschulpädagogischen Teilexamens.<br />
Und das musste alles unter dem Einfluss ständiger struktureller Verän<strong>der</strong>ungen<br />
im Ministerium für Nationale Verteidigung, <strong>der</strong> Bildung von Kommandos<br />
<strong>der</strong> Teilstreitkräfte, von Militärbezirken/Armeen o<strong>der</strong> Luftverteidigungsdivisionen,<br />
<strong>der</strong> Entwicklung und Einführung neuer Bewaffnung und Ausrüstung<br />
in die Truppe, bis hin zum Entstehen neuer Waffengattungen, Spezialtruppen<br />
und Dienste geschehen. Das hatte nicht nur neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den Lehrkörper zur Folge, son<strong>der</strong>n führte auch immer wie<strong>der</strong> zur Bildung<br />
neuer Lehrstühle.<br />
Dank <strong>der</strong> enormen Anstrengungen in <strong>der</strong> wissenschaftlichen Qualifikation<br />
des Lehrkörpers verfügten aber alle Lehrkräfte 1990 über eine militärakademische,<br />
akademische o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Hochschulausbildung. Mit ihrem wissenschaftlichen<br />
Niveau und den vorgelegten Forschungsergebnissen hat sich die<br />
Militärakademie schließlich in <strong>der</strong> Hochschullandschaft <strong>der</strong> DDR und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Warschauer Vertragsstaaten und <strong>der</strong>en Militärakademien hohes Ansehen<br />
erworben.<br />
Zudem hat sie auf dieser Basis eine zunehmende Wirkung nach außen erzielt,<br />
die man in den folgenden Punkten zusammenfassen kann:<br />
� Die Lehrstühle stellten regelmäßig ihre Forschungsergebnisse zur Verfügung,<br />
die in den verschiedensten Formen von den Kommandos übernommen<br />
und in die Truppenpraxis eingeführt wurden.<br />
� Führungskräfte <strong>der</strong> Lehrstühle und ihre Spezialisten hielten in beachtlichem<br />
Umfang Vorlesungen zu Ausbildungsmaßnahmen in den Schulungsgruppen<br />
<strong>der</strong> Chefs <strong>der</strong> Kommandos bzw. <strong>der</strong> Chefs <strong>der</strong> Waffengattungen,<br />
Spezialtruppen und Dienste sowie in den Stäben <strong>der</strong> Verbände – und<br />
selbst in den Truppenteilen.<br />
� Direkte Wirkungen in <strong>der</strong> Truppe entstanden auch durch den Einsatz von<br />
Lehroffizieren als Schiedsrichter bei Truppenübungen und Manövern in<br />
allen Führungsebenen, sowohl auf den Gefechtsständen als auch im Gelände,<br />
sowie durch die Teilnahme an Inspektionen des Ministeriums bzw.<br />
<strong>der</strong> Kommandos <strong>der</strong> Teilstreitkräfte.<br />
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