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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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In <strong>der</strong> ersten Bestandsaufnahme nach Bundeswehrraster am 10.10.1990 zählte<br />

die Bibliothek noch 20 Mitarbeiter, von denen in den folgenden Wochen<br />

mehrere eine neue Arbeit fanden bzw. in Rente gingen. Ende September war<br />

bereits eine Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Bundeswehr unter Leitung von Oberst Dr.<br />

Achmann eingetroffen, die ab 04.10. die dienstlichen Weisungen erteilte, während<br />

die Verwaltungsaufgaben, einschließlich Personal, auf die Standortverwaltung<br />

übergingen. Vordringlich waren die Auflösung <strong>der</strong> VS-Bibliothek<br />

und die Vorbereitung eines Nachkommandos. Alle VS-Sachen sollten vernichtet,<br />

die VS-Literatur an die Militärbibliothek bzw. nach Strausberg übergeben<br />

werden.<br />

Der Befehl zur Auflösung erreichte die Militärakademie Ende November mit<br />

Termin 31.12.1990. Bis 30.06.1991 sollte ein Nachkommando die Liegenschaft<br />

in Betrieb halten und alle materiellen Werte sichern bzw. übergeben.<br />

Alle Offiziere schieden zum Ende 1990 aus. Das Nachkommando umfasste<br />

163 Zivilbeschäftigte, davon 10 in <strong>der</strong> Bibliothek. Während <strong>der</strong> Abtransport<br />

<strong>der</strong> VS-Literatur zügig erfolgte, kam die Auflösung <strong>der</strong> MFB 1 nur schleppend<br />

voran. In Abstimmung mit <strong>der</strong> Militärbibliothek und <strong>der</strong> dortigen Arbeitsgruppe<br />

von <strong>der</strong> Führungsakademie sollte zunächst alle wertvolle Literatur<br />

den Bibliotheken <strong>der</strong> Bundeswehr angeboten, überflüssige verkauft und<br />

unverkäufliche als Altpapier verwertet bzw. zwischengelagert werden. Dazu<br />

mussten zunächst alle Bestände aus den Handbibliotheken zurückgeholt und<br />

von den Einzelentleihern eingefor<strong>der</strong>t werden. Komplette Teilbestände wurden<br />

an die Militärbibliothek, an die Universität München, an das Militärgeschichtliche<br />

Forschungsamt Freiburg, an die Universität <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

München o<strong>der</strong> nach Vorortauswahl an diverse Offiziersschulen übergeben.<br />

Aber das brauchte ebenso Zeit, wie <strong>der</strong> Verkauf an Bundeswehrangehörige<br />

o<strong>der</strong> ehemalige Mitarbeiter <strong>der</strong> Militärakademie. So waren laut Zwischenbericht<br />

vom 5.06.1991 von 253.000 BE 71.500 an an<strong>der</strong>e Bibliotheken übergeben,<br />

10.000 verkauft und 40.000 ausgeson<strong>der</strong>t, das heißt 121.500 BE bearbeitet.<br />

Gleichzeitig waren aber neue LKW-Ladungen angekommen, da alle aufgelösten<br />

Offiziersschulbibliotheken an die Militärbibliothek und an die Militärakademie<br />

gebracht wurden und dort Garagen und Keller füllten. Allen Beteiligten<br />

war klar, dass <strong>der</strong> Termin 30.06. für die Bibliothek nicht zu halten<br />

war. Lediglich ein ehemaliger Oberst <strong>der</strong> Abteilung Wissenschaft verstieg<br />

sich als Angehöriger des Nachkommandos zu <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung, dann eben den<br />

Rest auf die Halde zu kippen. Ein Machtwort <strong>der</strong> Militärbibliothek verhin<strong>der</strong>te<br />

diesen Frevel. Sie übernahm am 20.06. die Räume <strong>der</strong> Bibliothek mit den<br />

Buchbeständen und dem Restpersonal zur weiteren Abwicklung bis<br />

31.12.1991, da die Kündigungsfristen das erlaubten.

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