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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Jürgen Becker<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong> Militärakademie<br />

„Friedrich Engels“<br />

237<br />

Akademische Ausbildung und Forschung sind ohne Literaturstudium undenkbar,<br />

und das Zentrum <strong>der</strong> Arbeit mit <strong>der</strong> Literatur ist in je<strong>der</strong> Hochschule<br />

die zentrale Bibliothek. Bevor diese Binsenweisheit aber an neu gegründeten<br />

Hochschulen erkannt und auch realisiert wird, kann lange Zeit vergehen.<br />

So spiegelten sich die Anfangsschwierigkeiten <strong>der</strong> Militärakademie „Friedrich<br />

Engels“ auch in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Bibliothek deutlich wi<strong>der</strong> – ob in Anzahl<br />

und Qualifikation des Personals, Dislozierung, Ausstattung mit finanziellen<br />

und materiellen Mitteln. Überall traten die gleichen Probleme auf, nur auf<br />

unterschiedlichem Niveau.<br />

Die Anfänge <strong>der</strong> Bibliothek lassen sich bis ins Jahr 1949 zurückverfolgen, als<br />

in Kochstedt die Volkspolizeischule <strong>der</strong> HVA unterstellt wurde und die ersten<br />

größeren Büchersendungen eintrafen, Belletristik und Politliteratur. Auch<br />

nach <strong>der</strong> Verlegung nach Dresden 1952 und <strong>der</strong> Umgestaltung dieser Lehreinrichtung<br />

zur Hochschule <strong>der</strong> KVP än<strong>der</strong>te sich nicht viel. 1955/56 standen<br />

lediglich zwei Fachkräfte zur Verfügung, die eine Bibliothek aufbauten. Mit<br />

<strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Hochschule für Offiziere <strong>der</strong> NVA am 5. Oktober 1956<br />

fielen diese Planstellen weg, und die Bibliothek erlebte bis Mitte 1959 ihre<br />

schwerste Zeit – ohne einen einzigen Bibliothekar.<br />

In Vorbereitung <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Militärakademie „Friedrich Engels“ war<br />

die Bibliothek 1958 <strong>der</strong> Abteilung Wissenschaft und Forschung unterstellt<br />

worden und hielt mit zukommandierten Offizieren und Hilfskräften wenigstens<br />

die Ausleihe aufrecht. Die vom Ministerium zugeführte und von den<br />

Lehrstühlen mit dem Geld <strong>der</strong> Bibliothek gekaufte Fachliteratur konnte nicht<br />

katalogmäßig erfasst werden und blieb meist gleich in den Lehrstühlen. Die<br />

Bibliothek war in <strong>der</strong> Traverse C-D untergebracht, ab 1959 auch in <strong>der</strong> Traverse<br />

C-B und weiteren Räumen des C-Blocks. Am 1. September 1959 nahmen<br />

<strong>der</strong> Bibliothekar Jürgen Becker, ab 1. Februar 1961 langjähriger Leiter,<br />

und eine Bibliotheksfacharbeiterin ihre Tätigkeit auf. 1960 folgten noch eine<br />

Facharbeiterin und eine Kollegin als Grundstock <strong>der</strong> geplanten Information/Dokumentation.<br />

Die Übergaberevision des ausscheidenden Leiters, eines Dolmetschers, ergab<br />

einen aktiven Anfangsbestand von 30.000 Bänden, während 20.000 Bände<br />

verkauft und verschenkt werden mussten bzw. ins Altpapier gingen. Mit weiterer<br />

Verstärkung durch einen Bibliothekar Anfang 1961 wurden die ersten<br />

Jahre Pionierarbeit geleistet, die vorhandenen ungelernten Mitarbeiter qualifi-

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