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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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nannten Dokumente zu. Der Auswahl ihrer leitenden Ka<strong>der</strong> galt das beson<strong>der</strong>e<br />

Augenmerk.<br />

Die ersten Kommandeure <strong>der</strong> Militärakademie, Generalmajor Heinrich Dollwetzel<br />

(05.01.1959 bis 30.09.1959) und Generalmajor Fritz Johne (01.10.1959<br />

bis 31.05.1963) sowie die ersten Stellvertreter für Politische Arbeit, Oberst<br />

Otto Schwab (05.01.1959 bis 30.11.1960) und Generalmajor Paul Blechschmidt<br />

(01.12.1960 bis 23.12.1961) 10 waren bewährte antifaschistische Wi<strong>der</strong>standskämpfer.<br />

Die Generale Johne und Dollwetzel kämpften im nationalrevolutionären<br />

Krieg an <strong>der</strong> Seite des spanischen Volkes in den Internationalen<br />

Brigaden. Johne und Blechschmidt leisteten aktiv Wi<strong>der</strong>standsarbeit in<br />

Deutschland, wurden verhaftet, in Konzentrationslager o<strong>der</strong> Zuchthäuser<br />

verbannt. Dollwetzel und Schwab emigrierten in die Sowjetunion. Während<br />

Dollwetzel als Bauschlosser und Brigadier arbeitete, dann als Politarbeiter in<br />

Kriegsgefangenenlagern und Antifa-Schulen wirkte, leistete Schwab als Setzer,<br />

Lehrer an Pädagogischen Instituten, als Leiter einer Zentralen Antifa-Schule<br />

Wi<strong>der</strong>stand gegen den faschistischen Staat und wirkte für die demokratische<br />

Erneuerung nach 1945. Johne und Dollwetzel gehörten mit zu den ersten, die<br />

Ende <strong>der</strong> vierziger Jahre zu Son<strong>der</strong>lehrgängen in die Sowjetunion delegiert<br />

wurden, um sie für militärische Aufgaben in <strong>der</strong> HVA, KVP und NVA zu befähigen.<br />

Ihre Erfahrungen, Kenntnisse und Führungsqualitäten bildeten das<br />

Rüstzeug für die verantwortungsvollen Aufgaben, die ihnen beim Aufbau <strong>der</strong><br />

Militärakademie übertragen wurden. Die Angehörigen <strong>der</strong> Akademie achteten<br />

diese Menschen aufgrund ihrer antifaschistischen Vergangenheit. Weil bei ihnen<br />

Wort und Tat übereinstimmten, waren sie Vorbil<strong>der</strong>, genossen sie Vertrauen.<br />

An die Seite dieser Generale wurden Offiziere gestellt, die über solide politische<br />

und militärische Kenntnisse und Fähigkeiten, eine entsprechende fachliche<br />

Qualifikation verfügten und sich ebenfalls beim Aufbau <strong>der</strong> bewaffneten<br />

Kräfte ausgezeichnet hatten. Als 1. Stellvertreter, zugleich Stellvertreter für<br />

wissenschaftliche Lehrarbeit, wurde Generalmajor Heinrich Heitsch 11 einge-<br />

9 Siehe W. Ulbricht, Eröffnungsvorlesung an <strong>der</strong> Militärakademie „Friedrich Engels“<br />

<strong>der</strong> Nationalen Volksarmee am 5. Januar 1959, Berlin 1959.<br />

10 Kurzbiografien <strong>der</strong> hier Genannten siehe W. Demmer, E. Haueis, Militärakademie „Friedrich<br />

Engels“. 1959 bis 1990. Eine Dokumentation, Dresden 2008, S. 22 f.; K. Froh, R. Wenzke,<br />

Die Generale und Admirale <strong>der</strong> NVA, a.a.O., S. 75, 86, 117; S. Heinze, Die Gründung <strong>der</strong><br />

Militärakademie „Friedrich Engels“. Ihre Entwicklung bis 1962, Dissertation (VVS),<br />

Juni 1973, Teil II, Anlage 5.<br />

11 Siehe K. Froh, R. Wenzke, Die Generale und Admirale <strong>der</strong> NVA, a.a.O., S. 108 f.

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