S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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Die planmäßige Erwerbung von westlicher Fachliteratur begann, nachdem die<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Kontingentmittel bereitgestellt worden waren. Ende 1964 war<br />
<strong>der</strong> Buchstand auf 65.000 Bände angewachsen. AK und Sachkatalog füllten<br />
jeweils 30 Katalogkästen. Diese Kataloge wurden in einem Katalograum gemeinsam<br />
mit den Karteien <strong>der</strong> inzwischen selbstständigen Dokumentationsstelle<br />
aufgestellt, welche auch die Beratung <strong>der</strong> Nutzer übernahm.<br />
Gemeinsam mit dem neuen Leiter <strong>der</strong> Information/Dokumentation Rudolf<br />
Scheibe wurden die Kooperationsbeziehungen <strong>der</strong> Bibliothek zu den großen<br />
Bibliotheken Dresdens ausgebaut und in Vereinbarungen fixiert. Auch Erfahrungsaustausche<br />
mit Hochschulbibliotheken außerhalb Dresdens und sogar<br />
<strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong> Partnerakademie in Prag wirkten sich positiv auf die Arbeit<br />
aus.<br />
Nachdem 1964 eine Perspektivkonzeption für die Jahre bis 1970 erarbeitet<br />
und von <strong>der</strong> dienstlichen Leitung bestätigt worden war, die auch erstmals<br />
verbindliche Kriterien für den Bestandsaufbau, nicht nur für Lehre, son<strong>der</strong>n<br />
auch für Forschung enthielt, brachte das Jahr 1965 entscheidende Impulse für<br />
die weitere Entwicklung nicht nur <strong>der</strong> Bibliothek, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Militärakademie<br />
insgesamt. Mit <strong>der</strong> neuen Struktur entstand ein Stellvertreterbereich für<br />
Forschungsarbeit, ab 1970 für Wissenschaft und Forschung, unter Oberst Dr.<br />
Bauer, in den die Bibliothek eingeglie<strong>der</strong>t wurde. Der neue Stellenplan brachte<br />
endlich die Erweiterung auf 9 Fachkräfte und einen Buchbin<strong>der</strong>, wenn<br />
auch die Vergütung keinem Vergleich mit einer zivilen Hochschulbibliothek<br />
standhielt. Von jetzt an hieß die Bibliothek offiziell Wissenschaftliche Bibliothek.<br />
In Strausberg wurde die Deutsche Militärbibliothek (DMB) als Spitze im Netz <strong>der</strong><br />
Armeebibliotheken gegründet. Die Bibliothek <strong>der</strong> Militärakademie war ihr<br />
danach fachlich direkt nachgeordnet. Das brachte in <strong>der</strong> Kooperation viele<br />
Vorteile, klärte aber auch endgültig die Unterstellung unter die Politlinie – eine<br />
Entscheidung mit Folgen, beson<strong>der</strong>s für das Personal. Unter <strong>der</strong> straffen<br />
Leitung von Oberst Dr. Bauer erlebte <strong>der</strong> Bibliotheksbeirat seine produktivste<br />
Zeit, bis er 1973 auf Weisung <strong>der</strong> Politischen Hauptverwaltung (PHV), wie alle<br />
an<strong>der</strong>en auch, aufgelöst wurde.<br />
Erste Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> DMB waren eine Vereinheitlichung <strong>der</strong> Katalogisierungsregeln,<br />
schon im Blick auf spätere Regelungen im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum, eine verbindliche Rahmenklassifikation für alle<br />
NVA-Bibliotheken und <strong>der</strong> Aufbau eines Zentralkataloges, an den die gesamten<br />
Bestände und Erwerbungen gemeldet bzw. nachgemeldet werden mussten.<br />
In Abstimmung mit <strong>der</strong> DMB und <strong>der</strong> PHV wurden neue, langfristig angelegte<br />
Benutzungsordnungen für offene und für Sperrliteratur erarbeitet und<br />
bestätigt und die statistischen Erhebungen auf einheitliche Erfassungsformulare<br />
umgestellt. Als ein Schwerpunkt <strong>der</strong> internen Aufgaben stellte sich die In-