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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Gustav Urbani<br />

Zum Wirken <strong>der</strong> Militärakademie in <strong>der</strong> Bezirkssektion<br />

Militärpolitik <strong>der</strong> URANIA<br />

Ende September 1987 wurde ich infolge einer Rückgratoperation invalidisiert<br />

und als Oberst a. D. in den Ruhestand versetzt. Dadurch war ich an den Geschehnissen<br />

des Herbstes 1989 an <strong>der</strong> Militärakademie nicht unmittelbar beteiligt.<br />

Sie sind mir nur aus zweiter Hand bekannt geworden. Aber ich war<br />

weiterhin ohne Unterbrechung bis zum Sommer 1990 als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bezirkssektion Militärpolitik <strong>der</strong> URANIA tätig. In diese ehrenamtliche Funktion<br />

war ich im Dezember 1984 berufen worden. Die Aufgabe <strong>der</strong> Sektion<br />

bestand darin, Inhalte und Methoden <strong>der</strong> militärpolitischen Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>der</strong> URANIA im Bezirk Dresden zu lenken. Das geschah in erster Linie<br />

über Referenten- und Stützpunktberatungen mit Vertretern <strong>der</strong> Dresdener<br />

Stadtbezirkssektion sowie <strong>der</strong> 15 Kreise, aber auch durch die Abhaltung öffentlicher<br />

Foren, beson<strong>der</strong>s im Dresdener Blockhaus.<br />

Mir sind aus dieser Tätigkeit beson<strong>der</strong>s Problemdiskussionen in <strong>der</strong> Bezirkssektion<br />

mit ihren ca. 20 Angehörigen sowie mit Propagandisten <strong>der</strong> Kreise zu<br />

neuen sicherheits- und militärpolitischen Entwicklungen im Gedächtnis<br />

geblieben. Zu zwei wesentlichen Aufgabenfel<strong>der</strong>n, die damals die Tätigkeit<br />

<strong>der</strong> Sektion – und damit auch meine Funktion – bestimmten, möchte ich aus<br />

heutiger Sicht etwas sagen:<br />

Erstens. Die <strong>der</strong> Wende vorangegangene Zeit war für die Bezirkssektion ganz<br />

wesentlich von <strong>der</strong> damals so genannten Profilierung <strong>der</strong> militärpolitischen<br />

Propaganda gekennzeichnet. Die bestimmenden Inhalte dieser Profilierung<br />

gingen zum einen von Gorbatschows Thesen über das neue Denken in <strong>der</strong><br />

Außen- und Sicherheitspolitik und den daraus zu ziehenden militärdoktrinären<br />

Schlussfolgerungen aus. Sie beruhten zum an<strong>der</strong>en auf neuen philosophischen<br />

Erkenntnissen von Politologen aus <strong>der</strong> UdSSR, und zunehmend auch<br />

aus <strong>der</strong> DDR, die auf eine unbedingt notwendige Abkehr von <strong>der</strong> militärischen<br />

Systemkonfrontierung orientierten und die Untauglichkeit des Krieges<br />

im Kernwaffenzeitalter nachwiesen. Diese neuen Erkenntnisse kamen in den<br />

80er Jahren an <strong>der</strong> I. Sektion <strong>der</strong> Militärakademie immer stärker zum Tragen,<br />

breiteten sich mehr und mehr auf die gesamte Akademie und die an<strong>der</strong>en militärischen<br />

Bildungsstätten, und auch auf die URANIA, aus.<br />

Dementsprechend bestimmten solche neuen Standpunkte immer stärker den<br />

Inhalt unserer wissenschaftlichen und propagandistischen Arbeit, wie die qualitativ<br />

neuen Aspekte <strong>der</strong> Krieg-Frieden-Problematik, die Notwendigkeit und<br />

<strong>der</strong> Inhalt einer neuen sozialistischen Militärdoktrin, die prinzipielle Friedens-

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