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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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ziert, die Buchbestände erfasst und katalogisiert, die Ausleihe auf Leihscheinsystem<br />

umgestellt und Anfänge einer Literaturpropaganda entwickelt. Ende<br />

1962 konnte man von einer arbeitsfähigen Bibliothek allgemeinbildenden<br />

Charakters sprechen.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Bibliothek in den folgenden Jahren war charakterisiert<br />

von <strong>der</strong> Herausbildung erster Merkmale einer wissenschaftlichen Fachbibliothek,<br />

immer wie<strong>der</strong> gehemmt von personellen Engpässen. Nicht nur die Zahl<br />

von lediglich sechs Planstellen bremste. Schwerwiegen<strong>der</strong> war die Tendenz,<br />

Ehefrauen von Angehörigen <strong>der</strong> Militärakademie und von Offiziershörern<br />

mit und ohne Qualifikation in <strong>der</strong> Bibliothek einzusetzen, die bis zum Ende<br />

nicht völlig überwunden werden konnte. Einerseits erleichterte es die Besetzung<br />

von Planstellen, auch infolge <strong>der</strong> ka<strong>der</strong>politischen Voraussetzungen, an<strong>der</strong>erseits<br />

gab es eine ständige Fluktuation und die permanente Notwendigkeit<br />

zur Qualifizierung. Stets waren ein o<strong>der</strong> mehrere Mitarbeiter im Fernstudium<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> externen Facharbeiterausbildung.<br />

Dabei kamen laufend weitere Aufgaben hinzu: Bücher <strong>der</strong> aufgelösten Politschule<br />

Treptow mussten übernommen o<strong>der</strong> ein Grundbestand für die neue<br />

Fakultät Seestreitkräfte in Stralsund übergeben werden. Außerdem mussten<br />

zusätzliche Räume als Buchmagazin (D-Boden), Leseräume in den Traversen<br />

und eine Freihandabteilung eingerichtet werden. Von <strong>der</strong> Abteilung Wissenschaft<br />

und Forschung wurden die westlichen und sowjetischen Militärzeitschriften<br />

sowie die Übersetzungen übernommen, die für die Ausleihe bearbeitet<br />

werden mussten. Die rigorosen Beschränkungen bei <strong>der</strong> Benutzung faschistischer<br />

und westlicher Literatur erfor<strong>der</strong>ten dabei getrennte Magazin-,<br />

Ausleih- und Leseräume. Das Kabinett <strong>der</strong> Fakultät Gesellschaftswissenschaft<br />

wurde aufgelöst und die Literatur <strong>der</strong> Bibliothek übergeben. Trotz aller Proteste<br />

mussten die im Hause gedruckten offenen Lehrunterlagen weiterhin an<br />

die Offiziershörer verkauft werden. Erst Ende 1964 übernahm diese Aufgabe<br />

die Wasa-Buchhandlung.<br />

Trotzdem konnte <strong>der</strong> Bestandsaufbau zunehmend profiliert und den wachsenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen angepasst werden. Die Erwerbung lag in <strong>der</strong> Hand<br />

von Fachreferenten, die Bücher in den Lehrstühlen wurden erfasst und als<br />

Handbibliotheken geführt, ein Zeitschriftenbestand mit großen finanziellen<br />

Aufwendungen aufgebaut und in Jahresbänden archiviert. Aber auch <strong>der</strong> Bestand<br />

an belletristischer, populärwissenschaftlicher und Kin<strong>der</strong>literatur wurde<br />

gepflegt und ausgebaut. Selbst ein Kochbuch, Bildband o<strong>der</strong> Märchenbuch<br />

für die Kleinkin<strong>der</strong> sollte den Mitarbeitern <strong>der</strong> Dienststelle zur Verfügung<br />

stehen.

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