S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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Klaus Kürbis<br />
Entwicklung und Bilanz <strong>der</strong> Militärtechnischen Fakultät<br />
Es war nur folgerichtig, in die neu zu gründende Militärakademie <strong>der</strong> NVA<br />
auch militärtechnische Wissensgebiete zu integrieren. Für diese wurden entsprechende<br />
Strukturelemente geschaffen, und <strong>der</strong> Wissenschaftliche Rat <strong>der</strong><br />
Militärakademie erhielt später als eine von drei Fakultäten eine Militärtechnische<br />
Fakultät. Schon Anfang 1960 wurde neben <strong>der</strong> Fakultät Landstreitkräfte<br />
eine Fakultät mit dem Namen Panzeringenieurdienst gegründet. Ihr erster Leiter<br />
war Oberstleutnant Dr.-Ing. Raulin. Der Fakultät war das Ziel gesetzt, militärtechnische<br />
Ka<strong>der</strong> des Panzerdienstes und des Kfz-Dienstes zu Diplomingenieuren<br />
auszubilden, die als Stellvertreter des Kommandeurs für Technische<br />
Ausrüstung (StKTA) in <strong>der</strong> Führungsebene Truppenteil eingesetzt werden<br />
konnten.<br />
Die Fakultät begann ihre Arbeit mit fünf technischen Lehrstühlen. Vier davon<br />
repräsentierten den Panzer- und den Kfz-Dienst und einer den Raketen-<br />
und Waffentechnischen Dienst (RWD). Außerdem war <strong>der</strong> Lehrstuhl Mathematische<br />
und naturwissenschaftliche Ausbildung <strong>der</strong> Fakultät zugeordnet.<br />
Die Voraussetzungen, damit die Fakultät diese vorher genannte Zielstellung<br />
realisieren konnte, waren zur Zeit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Militärakademie recht<br />
bescheiden. Das betraf die Qualifikation des Lehrpersonals, die Lehrbasis,<br />
fehlende Lehrkräfte für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer<br />
und auch das Bildungsniveau <strong>der</strong> auszubildenden Offiziere.<br />
Trotzdem musste die Aufgabe, sofort mit <strong>der</strong> fünfjährigen Ausbildung einer<br />
ersten Gruppe von Offizieren zu beginnen, in Angriff genommen werden.<br />
Um den Anfor<strong>der</strong>ungen an die Ausbildung von Diplomingenieuren gerecht<br />
zu werden, wurde ein ungewöhnlicher Weg beschritten. Diese erste Gruppe,<br />
fast ausschließlich ältere und verdiente Offiziere, und dann weitere drei<br />
Gruppen, gingen zur Ausbildung bis zum Vordiplom an die Technische<br />
Hochschule, ab 1961 Technische Universität, Dresden.<br />
Es war für die Offiziere außerordentlich schwer, diese zwei Jahre erfolgreich<br />
zu bestehen. Aber sie haben es durchgestanden. Beson<strong>der</strong>e Erwähnung verdienen<br />
in diesem Zusammenhang die Bemühungen von Oberstleutnant<br />
Dr. Ing. Raulien, Major Franke als Gruppenleiter und Oberst Hans Scholz<br />
von <strong>der</strong> Abteilung Wissenschaft. Ihrer Fürsprache bei den Professoren nach<br />
nicht bestandener Wie<strong>der</strong>holungsprüfung mancher Offiziershörer ist es zu<br />
verdanken, dass diese Hürde schließlich von allen Studierenden dieser Jahrgänge<br />
genommen wurde. Diese 5-jährige Ausbildung absolvierten bis 1965 52<br />
Offiziere.<br />
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