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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Gerhard L. Fasching<br />

Zum 50. Gründungsjubiläum <strong>der</strong> Militärakademie<br />

„Friedrich Engels“<br />

Mein Diskussionsbeitrag stellt eine gewisse Außensicht <strong>der</strong> ehemaligen Militärakademie<br />

„Friedrich Engels“ aus <strong>der</strong> Perspektive eines neutralen Kleinstaates<br />

dar. Als Leiter des Militärischen Geo-Dienstes des Österreichischen Bundesheeres<br />

sowie als langjähriger Gastdozent an <strong>der</strong> Theresianischen Militärakademie<br />

in Wiener Neustadt und an <strong>der</strong> Landesverteidigungsakademie in<br />

Wien waren mir einige <strong>der</strong> grundlegenden Ausbildungsbehelfe und Aufsätze<br />

zum Militärischen Geowesen (MilGeo) <strong>der</strong> Nationalen Volksarmee <strong>der</strong> DDR<br />

zwar bekannt, jedoch lei<strong>der</strong> nur einige wenige Arbeiten aus dem Militärverlag<br />

<strong>der</strong> DDR bzw. aus <strong>der</strong> Fachzeitschrift militärtechnik. Die strengen Geheimhaltungsbestimmungen<br />

standen entsprechenden vertieften Studien entgegen.<br />

Eine völlig neue Situation ist dann nach <strong>der</strong> Grenzöffnung 1989 eingetreten.<br />

Bereits in den ersten Wochen danach kam es zu einem ersten deutschdeutsch-österreichischen<br />

MilGeo-Treffen in Bregenz am Bodensee. Ein weiteres<br />

Schlüsselerlebnis war für meine Kameraden, wie auch für mich, dass<br />

kurze Zeit später ein leibhaftiger Oberst <strong>der</strong> NVA in Person Ihres ehemaligen<br />

Kollegen Prof. Dr. Ewert, bei einem MilGeo-Seminar am Fliegerhorst<br />

Hörsching umfassend und offen über Auftrag und Produkte des Militärtopographischen<br />

Dienstes <strong>der</strong> NVA referierte. Da wussten wir alle: Der Kalte<br />

Krieg und die Gefahr eines Atomkrieges in Europa waren nunmehr tatsächlich<br />

zu Ende. Was mich als Freiheits- und Gerechtigkeitsfanatiker aber sehr<br />

ärgerte, war <strong>der</strong> Umstand, mit welcher Ignoranz man im Westen mit diesem<br />

Schatz an Informationen und <strong>der</strong>en Umsetzung im Rahmen <strong>der</strong> militärischen<br />

Führungsverfahren umging.<br />

So entstand die Idee für die Erarbeitung eines entsprechenden Dokumentationsbandes,<br />

<strong>der</strong> nach zehn Jahren Arbeit 2006 tatsächlich in Österreich herausgegeben<br />

werden konnte. Über beschämende Zwischenereignisse will ich<br />

vornehm hinweggehen, wobei die Birthler-Behörde sich dabei nicht gerade<br />

mit Ruhm bedeckt hat. Dieses Buch mit <strong>der</strong> ersten kompletten Zusammenfassung<br />

und Beschreibung <strong>der</strong> Produkte des Militärischen Geowesens praktisch<br />

aller Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages kann nunmehr kostenlos<br />

beim Institut für Militärisches Geowesen des Österreichischen Bundesheeres<br />

bezogen werden.<br />

Als Kartograph und Informationstechniker war es für mich zum Beispiel faszinierend,<br />

wie mit einer Metasprache von rund 300 graphischen Zeichen –<br />

damit unabhängig von Schriften und Sprachen – sämtliche militärisch rele-

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