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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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nisse erzielt worden sind. Doch für eine über die Sicherstellung <strong>der</strong> Lehre<br />

hinausreichende Forschungsarbeit waren nur wenig Kapazitäten vorhanden.<br />

Im April 1964 orientierte <strong>der</strong> Wissenschaftliche Rat <strong>der</strong> Akademie darauf,<br />

Lehrstuhlleiter, Fachgruppenleiter und Hauptfachlehrer zur Promotion zu<br />

führen. Das war ein notwendiger Schritt, um die Lehrstühle zu befähigen, ihrer<br />

zentralen Rolle im wissenschaftlichen Leben <strong>der</strong> Akademie immer besser<br />

gerecht zu werden. Im Prozess <strong>der</strong> Realisierung <strong>der</strong> gestellten Aufgabe entstanden<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen personellen Voraussetzungen für die spätere Berufung<br />

von Hochschullehrern, für weitergehende eigenständige Forschungsleistungen<br />

sowie für die zunehmend bessere Verwirklichung <strong>der</strong> Einheit von<br />

Lehre und Forschung auf hochschulgemäßem Niveau und die schrittweise<br />

Einbeziehung <strong>der</strong> Offiziershörer in die Forschung. Das Studium <strong>der</strong> Hörer<br />

durchlief in <strong>der</strong> mehr als dreißigjährigen Geschichte <strong>der</strong> Akademie einen<br />

Entwicklungsprozess, den man als Übergang von einer Lern- zu einer Denkschule<br />

charakterisieren könnte, wobei das wissenschaftlich-produktive Studium<br />

in allen Sektionen immer größeres Gewicht erlangte. Ein Vorgang, <strong>der</strong> geson<strong>der</strong>t<br />

untersucht werden sollte, auch unter Berücksichtigung <strong>der</strong> generellen<br />

Entwicklung im Hochschulwesen <strong>der</strong> DDR.<br />

Bereits im ersten Jahrzehnt ihrer Geschichte machte die Militärakademie<br />

durch verschiedene wissenschaftliche Konferenzen auf sich aufmerksam, von<br />

denen zwei beson<strong>der</strong>er Erwähnung bedürfen. Am 6. und 7. April 1961 fand<br />

die Konferenz Friedrich Engels – <strong>der</strong> erste Militärtheoretiker <strong>der</strong> Arbeiterklasse statt.<br />

Ihr Anliegen bestand darin, den Blick für die Breite und Vielfalt des militärtheoretischen<br />

Erbes von Friedrich Engels zu schärfen und seinen Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Gesamtlehre des wissenschaftlichen Sozialismus aufzudecken.<br />

In einem vierstündigen Referat, vorgetragen vom Kommandeur <strong>der</strong><br />

Akademie, Generalmajor Fritz Johne, wurde versucht, einen dem damaligen<br />

Erkenntnisstand entsprechenden Überblick über das militärpolitische und militärtheoretische<br />

Erbe von Engels sowie dessen Weiterentwicklung durch Lenin<br />

und die Parteitage <strong>der</strong> KPdSU zu vermitteln. Das Protokoll <strong>der</strong> Konferenz<br />

gibt Aufschluss über die zeitgenössische Sicht des Marxismus-<br />

Leninismus zu Krieg, Frieden und <strong>Streitkräfte</strong>n. Im Abriss zur Geschichte <strong>der</strong><br />

Akademie wird angemerkt, die Konferenz habe „eine intensive wissenschaftliche<br />

Arbeit zum militärtheoretischen Erbe von Friedrich Engels“ 13 eingeleitet.<br />

Dem wird 1990 in einem kritischen Rückblick auf 30 Jahre Engels-Forschung<br />

13 Ebenda, S. 43.<br />

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