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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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schule ihren Auftrag erfüllte. Trotz noch vorhandener Mängel in <strong>der</strong> Erziehung<br />

und Ausbildung – eine Kontrollgruppe des ZK <strong>der</strong> SED kritisierte im<br />

Jahr 1957, einige Lehroffiziere würden noch zu wenig als politische Erzieher<br />

auftreten, – erfüllten die Absolventen, die 1958 ihr Studium abgeschlossen<br />

hatten, in <strong>der</strong> Truppenpraxis die in sie gesetzten Erwartungen. Sie bewährten<br />

sich in Kommandeurs- und Stabsdienststellungen. An <strong>der</strong> Hochschule für<br />

Offiziere <strong>der</strong> NVA waren somit wichtige Voraussetzungen geschaffen worden,<br />

um zu einer militärakademischen Ausbildung überzugehen.<br />

Die unmittelbare Vorbereitung besorgten seit Mitte 1958 zwei Arbeitsgruppen.<br />

2 Die eine Gruppe bestand aus Offizieren <strong>der</strong> Hochschule <strong>der</strong> NVA. Ihr<br />

gehörten erfahrene Lehroffiziere und Absolventen sowjetischer Militärakademien<br />

an. Als <strong>der</strong>en Leiter wurde durch Ministerbefehl Generalmajor Heinrich<br />

Heitsch eingesetzt, <strong>der</strong> als 1. Stellvertreter des Kommandeurs <strong>der</strong> Hochschule<br />

– und 1959 zeitweilig als amtieren<strong>der</strong> Kommandeur – die Fäden beim<br />

Aufbau <strong>der</strong> Militärakademie in <strong>der</strong> Hand hielt. Die zweite Gruppe bestand<br />

aus zehn hohen sowjetischen Offizieren unter <strong>der</strong> Leitung von Generaloberst<br />

I. D. Wassiljew, vormals Chef <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Panzertruppen <strong>der</strong> Sowjetarmee.<br />

Beide Gruppen arbeiteten eng zusammen. Unter maßgeblichem sowjetischem<br />

Einfluss wurden Entwürfe für das Statut <strong>der</strong> Akademie, für eine<br />

Arbeitsordnung des Rates und für den Stellenplan sowie für Lehrprogramme<br />

und Lehrunterlagen <strong>der</strong> ersten Monate militärakademischer Ausbildung erarbeitet.<br />

Das SED-Politbüro bestätigte das Profil und die Arbeitsgrundsätze <strong>der</strong> Militärakademie<br />

und gab entsprechend sowjetischer Orientierung die ideologische<br />

Ausrichtung des Personalbestandes und <strong>der</strong> Offiziershörer vor. Aufgabe des<br />

Kommandeurs, des Lehrkörpers und <strong>der</strong> SED-Parteiorganisation an <strong>der</strong><br />

künftigen Akademie war es, die gegebene Orientierung in Ausbildung und<br />

Erziehung umzusetzen. Eine diesbezüglich weitgesteckte Aufgabenstellung<br />

für die Arbeit des Lehrkörpers, dessen Angehörige ja ausnahmslos Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> SED waren, formulierte eine Parteiaktivtagung vom Oktober 1958. Zum<br />

Profil, den Eigenschaften und Fähigkeiten <strong>der</strong> Lehroffiziere hieß es in einem<br />

Beschluss <strong>der</strong> Tagung: „Der Offizier als Lehrer an <strong>der</strong> Militärakademie muss<br />

vor allen Dingen ein politischer Erzieher sein, <strong>der</strong> nicht nur gute Fachkenntnisse<br />

vermittelt, son<strong>der</strong>n fähig ist, das sozialistische Bewusstsein <strong>der</strong> Offizierspersönlichkeiten<br />

zu för<strong>der</strong>n. Er muss ausgezeichnete Spezialkenntnisse in<br />

seinem Lehrfach besitzen und wissenschaftlich und schöpferisch selbstständig<br />

2 Siehe Militärakademie „Friedrich Engels“. Historischer Abriss, Berlin 1988, S. 16.

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