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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Redaktionskommission<br />

Nachwort<br />

297<br />

Vor Jahresfrist haben die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik<br />

e.V. lange überlegt, ob sie den Vorschlag von ehemaligen Offizieren<br />

<strong>der</strong> Militärakademie „Friedrich Engels“ aufgreifen sollten, zum<br />

50. Jahrestag <strong>der</strong> Gründung dieser militärischen Lehreinrichtung eine Veranstaltung<br />

zu organisieren. Als sie dann den Entschluss fassten, sich dieser Aufgabe<br />

zu stellen, war ihnen bewusst: dem Charakter <strong>der</strong> Militärakademie wird<br />

nur ein wissenschaftliches Kolloquium gerecht, auf dem kritisch Rückschau<br />

gehalten und über Erreichtes und Versäumtes, über historisch Vergängliches<br />

und Bewahrenswertes nachgedacht werden kann.<br />

Sie spürten das dringende Bedürfnis <strong>der</strong> damals dort Lehrenden und Lernenden<br />

sowie <strong>der</strong> vielen, die auf den unterschiedlichsten Arbeitsgebieten Unterstützung<br />

gaben, dass sie noch einmal zusammenkommen und auf die Frage<br />

Antwort finden wollten: Was ist geblieben – von unserem Jahrzehnte währendem<br />

Engagement? Hat es sich gelohnt, dass wir aus so bescheidenen Anfängen<br />

heraus sowohl in Zeiten des Kalten Krieges als auch in <strong>der</strong> Phase neuen<br />

Denkens über Krieg und Frieden, <strong>Streitkräfte</strong> und Sicherheitspolitik eine<br />

militärische Bildungseinrichtung schufen, die uns ans Herz gewachsen war<br />

und für <strong>der</strong>en Fortbestehen wir bis zur letzten Stunde rangen? Haben wir etwas<br />

mitzuteilen, wenn künftig die Militärhistoriker ihr Urteil über eine Lehreinrichtung<br />

fällen werden, die ein Unikat in <strong>der</strong> deutschen Militär- und Hochschulgeschichte<br />

ist?<br />

Zwei Fragen bewegten die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Studiengemeinschaft vor allem: Sind<br />

wir mit unseren bescheidenen Möglichkeiten organisatorisch zu einer Veranstaltung<br />

in <strong>der</strong> Lage, die dem Charakter und dem Niveau <strong>der</strong> Militärakademie<br />

„Friedrich Engels“ gerecht wird? Die an<strong>der</strong>e war noch weit wichtiger: Können<br />

wir uns als Betroffene aus subjektiver Befangenheit so weit lösen, dass<br />

wir zu einem wissenschaftlich begründeten Urteil über die Militärakademie<br />

fähig sind? Haben wir das Potenzial für eine historisch-kritische Nachbetrachtung,<br />

die Vergangenes we<strong>der</strong> verklärt noch nostalgisch überhöht, und reicht<br />

unsere geistige Souveränität aus, um interessengeleiteter ideologischer Verurteilung<br />

in sachlich argumentativer Weise zu begegnen? Das würde, so unsere<br />

Überlegung, vor allem davon abhängen, ob wir den verständlichen Wunsch<br />

nach Selbstbestätigung hinter das Interesse an Selbstaufklärung zurückstellen<br />

können.<br />

Auf die erste Frage hat die Veranstaltung im Dresdener Rathaus am 10. Januar<br />

2009 selbst eine eindeutige Antwort gegeben. Alle Beteiligten sprachen von

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