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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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voraus. Ihre Verwirklichung verlangt dann ein professionelles Projektmanagement<br />

auf <strong>der</strong> Basis einer zweckmäßigen Projektsteuerung.<br />

Wir verwendeten dafür den Begriff Regionale <strong>Konversion</strong> und verstanden darunter<br />

alle jene sozial vertretbaren, ökonomisch effizienten und ökologisch verträglichen<br />

Umwandlungsprozesse und Umwandlungsmaßnahmen, die <strong>der</strong><br />

Rückführung bisher im Territorium militärisch genutzter örtlicher Ressourcen<br />

zur zivilen Verwendung sowie zur Beseitigung von Folgen langzeitiger militärischer<br />

Präsenz im Rahmen eigener Strukturentwicklung dienen. 11<br />

An diesen neuen Entwicklungen konnten wir an <strong>der</strong> Militärakademie, solange<br />

wir dort Dienst verrichteten, also bis September 1990, nicht vorbeischauen<br />

und selbstverständlich auch nicht, als wir uns dann später im Interdisziplinären<br />

Wissenschaftsbereich Sicherheit, <strong>der</strong> zur Wendezeit ins Leben gerufen<br />

worden ist, betätigten. Wir sahen es als unsere Pflicht an, darauf zu reagieren,<br />

wohl wissend, dass wir mit dem Hinwenden zur <strong>Konversion</strong> halfen,<br />

unser eigenes Ka<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Personalgrab zu schaufeln. Wer hat sich je darüber<br />

Gedanken gemacht, ob vielleicht darin nicht auch ein Stück soziale Verantwortung<br />

und neuer politischer Mitgestaltungswille zum Ausdruck kam?<br />

Wenige Einzelheiten zu unseren damaligen <strong>Konversion</strong>saktivitäten:<br />

� Schon ab 1989 finden sich in den Lehrprogrammen zur wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Ausbildung spezielle Themen, die sich ausführlich mit <strong>der</strong><br />

<strong>Konversion</strong> beschäftigen. Solange wir noch Offiziershörer auszubilden<br />

hatten, spielten in unserer nun marktwirtschaftlich geprägten Lehre – wir<br />

mussten ja noch viele junge Menschen in ein ziviles Berufsleben schicken,<br />

in dem dann Marktgesetze wirkten – <strong>Konversion</strong> eine dominierende Rolle.<br />

� <strong>Konversion</strong> war ein Schwerpunkt <strong>der</strong> militärökonomischen Forschungstätigkeit.<br />

12<br />

� Mit dem Aufbau des Interdisziplinären Wissenschaftsbereiches Sicherheit an <strong>der</strong><br />

Militärakademie wurde von Anfang an eine starke und profund zusammengesetzte<br />

Arbeitsgruppe <strong>Konversion</strong> geschaffen, die nicht nur exakte<br />

Lösungsvorschläge für die Umstrukturierung <strong>der</strong> Militärakademie unterbreitete.<br />

11 Siehe u.a. P. Freitag, S. <strong>Schönherr</strong>, <strong>Konversion</strong> in den Regionen verlangt Komplexität und<br />

Mehrdimensionalität, in: Regionale <strong>Konversion</strong>, Umwelt und Entwicklung in Ostsachsen,<br />

Bildungswerk für Demokratie und Ökologie in Sachsen (Hrsg.), Dresden 1993, S. 48 ff.<br />

12 Am 11.07.1990 wurde im Rahmen eines Diplomverfahrens eine Arbeit von I. Lewinski zum<br />

Thema <strong>Konversion</strong> sehr erfolgreich verteidigt und daraus ein Studienmaterial zur Rüstungskonversion,<br />

Literaturstudie, Dresden, 04/1990, gestaltet.

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