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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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� Die Lehrstühle <strong>der</strong> Militärakademie wurden zum Zentrum <strong>der</strong> Heranbildung<br />

und Promovierung von Hochschullehrern <strong>der</strong> Offiziershochschulen<br />

sowie von höheren Führungska<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Nationalen Volksarmee.<br />

� Es bestanden Arbeitsbeziehungen zu 22 internationalen wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen und zu 12 Hochschulen und Universitäten <strong>der</strong> DDR sowie<br />

zu allen Militärakademien <strong>der</strong> Warschauer Vertragsstaaten.<br />

Diese Außenwirkung <strong>der</strong> Sektionen und Lehrstühle und ihre enge Verbindung<br />

mit <strong>der</strong> Truppe sind durchaus vergleichbar mit <strong>der</strong> Verbindung von<br />

Lehrstühlen und Instituten ziviler Hochschulen zur Wirtschaft und zu an<strong>der</strong>en<br />

Gesellschaftsbereichen.<br />

Im Referat wurde eine Bilanz gezogen, die die von den Lehrstühlen bewältigte<br />

Arbeit auch zahlenmäßig unterlegt. Dieser quantitativen Bilanz ist hinzuzufügen,<br />

dass die Qualität <strong>der</strong> Ausbildung auch ihre Bestätigung in dem umfangreichen<br />

Einsatz unserer Absolventen in <strong>der</strong> Truppe und in ihrer Entwicklung<br />

bis in die höchsten Führungsebenen und Kommandeurs- bzw. Chef-<br />

Dienststellungen fand.<br />

Zu den Publikationen <strong>der</strong> Militärakademie ist ergänzend zu sagen: In den<br />

Verlagen <strong>der</strong> DDR erschienen etwa 6.100 Publikationen, davon rund 5.500<br />

für wissenschaftliche Zeitschriften sowie rund 270 Bücher und Broschüren<br />

von Autoren <strong>der</strong> Militärakademie. Das ist jedoch nur die zahlenmäßige Bilanz<br />

<strong>der</strong> offenen Publikationen. Der größte Teil <strong>der</strong> Druckerzeugnisse <strong>der</strong> Lehrstühle,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Lehrbücher, Studienmaterialien, Übungsdokumente<br />

usw., war nichtöffentlich, hatte den Status Vertrauliche bzw. Geheime Verschlusssache.<br />

Sie sind deshalb in <strong>der</strong> Bilanz nicht enthalten. Ebenso fehlt in<br />

ihr <strong>der</strong> unschätzbare Fundus <strong>der</strong> offenen, vertraulichen und geheimen Dissertationsschriften<br />

und Diplomarbeiten. Sie stehen aber in den mittlerweile bekannten<br />

Archiven, insbeson<strong>der</strong>e im Militärarchiv in Freiburg und <strong>der</strong> Militärbibliothek<br />

in Strausberg, zur Verfügung.<br />

Der im Hauptreferat behandelten Problematik <strong>der</strong> Ausbildung zum Kernwaffeneinsatz<br />

sei Folgendes hinzugefügt: Die operativ-taktische Ausbildung aller<br />

Sektionen berücksichtigte natürlich die Möglichkeit, dass ein bewaffneter<br />

Konflikt in Europa auch mit Kernwaffen ausgetragen werden könnte. Die<br />

NVA hatte jedoch keine Verfügungsgewalt über Kernwaffen, und da auf <strong>der</strong><br />

Ebene Regiment/Division diesbezüglich kein Zugriff bestand, spielte die<br />

Ausbildung für den Einsatz von Kernwaffen in den meisten Lehrstühlen eher<br />

eine untergeordnete Rolle. Die entsprechende theoretische Ausbildung, die<br />

Gruppenübungen und Kriegsspiele an <strong>der</strong> Militärakademie konzentrierten<br />

sich deshalb vorrangig auf den Schutz vor Massenvernichtungsmitteln, auf die<br />

Berechnung <strong>der</strong> Ausbreitung gegnerischer Schläge mit Massenvernichtungs-

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