S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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vanten Informationen in Raumlage umfassend und prägnant dargestellt werden<br />
können. Das war eine großartige Kulturtat, die vorbildlich und in <strong>der</strong><br />
heutigen globalisierten und vernetzten Welt von ganz großer Bedeutung ist.<br />
Für Sie, sehr geschätzte Damen und Herren, ist sicher von größerem Interesse,<br />
wie wir in Österreich – also aus <strong>der</strong> bereits genannten Außensicht – die<br />
grundlegenden Arbeiten an <strong>der</strong> Militärakademie „Friedrich Engels“ zum Faktor<br />
Gelände für militärische Sicherheitsaufgaben sehen. Auf diesem Gebiet<br />
wurde unseres Erachtens in Ihrer Einrichtung, vor allem durch das Wirken<br />
Ihres Kollegen Herrn Oberst a. D. Prof. Dr. sc. techn. Hans-Ludwig Ewert<br />
und dessen Mitarbeitern, eine vorzügliche Arbeit geleistet, die aber von vielen<br />
Fachleuten im Westen nicht erkannt und damit auch nicht anerkannt wird.<br />
Denn dann müsste man ja zugeben, dass die diesbezügliche Grundlagenforschung<br />
und die entsprechende Einsatzvorbereitung im Bereich <strong>der</strong> Teilnehmerstaaten<br />
des Warschauer Vertrages wesentlich ausgeprägter und umfassen<strong>der</strong><br />
waren, als die im Westen. Die wichtigsten Forschungsergebnisse von Ewert<br />
wurden erst kürzlich in einer Festschrift zu seinem 75. Geburtstag in <strong>der</strong><br />
Schriftenreihe des Instituts für Kartographie <strong>der</strong> Technischen Universität<br />
Dresden veröffentlicht. 1<br />
Daraus ergibt sich logischer Weise auch die Frage, was von den betreffenden<br />
zahlreichen Arbeiten in den Armeen <strong>der</strong> Teilnehmerstaaten des Warschauer<br />
Vertrages, die heute in <strong>der</strong> Regel in Archiven schlummern, erhalten bleibt. Ich<br />
scheue mich nicht einzugestehen, dass ich eben dabei bin, viele dieser Erkenntnisse<br />
in weiten Teilen eins zu eins zu übernehmen. Damit meine ich<br />
meine Untersuchungen zur Begründung einer neuen wissenschaftlichen Disziplin<br />
zum Sicherheitsgeowesen, eine konsequente Weiterentwicklung des Militärischen-<br />
und Wehrgeowesens des 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts – unter Einbeziehung<br />
auch aller an<strong>der</strong>en Wirtschafts-, Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen<br />
im Sicherheitsbereich.<br />
Denn eines sollte uns allen klar sein, die heutige globale Sicherheitslage erfor<strong>der</strong>t<br />
an<strong>der</strong>e Planungs- und Führungsgrundlagen als zur Zeit des Kalten Krieges.<br />
Aber die Geländefaktoren und <strong>der</strong>en Inwertsetzung für eine umfassende<br />
öffentliche Sicherheitsvorsorge/vernetzte Sicherheit sind nach wie vor ein<br />
wichtiger Bestandteil zur Bewältigung von Natur-, Kultur- und Gewaltgefahren.<br />
Das ist auch <strong>der</strong> Grund für meine Teilnahme an dem heutigen Festakt.<br />
Ich will damit, über Weltanschauungsgrenzen hinweg, meine Verbundenheit<br />
zur Militärakademie „Friedrich Engels“ und zur ehemaligen Nationalen<br />
1 ISBN 978-3-86780-082-2.