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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Im Jahre 1987 stand die Erarbeitung einer Perspektivkonzeption für die 90er<br />

Jahre im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit. Die MFB 1 gestaltete die Lehrbuchsammlung<br />

neu und vergab dabei erstmals edv-gerechte Individualsignaturen im<br />

Vorgriff auf die angestrebte rechnergestützte Ausleihverbuchung. Die MFB 2<br />

erhielt neue VS-Schränke mit Hängeregistraturen für den umfangreichen<br />

Übersetzungsbestand. Die Hinweise zur Benutzung wurden überarbeitet, neu<br />

gedruckt und jedem neuen Hörer und zuversetzten Lehroffizier übergeben.<br />

Die Konzeption <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> UA Bibliotheken bis zum Jahr 2000 wurde im<br />

Juli 1989 vom Stellvertreter des Chefs und Leiter <strong>der</strong> Politabteilung bestätigt,<br />

nachdem <strong>der</strong> Entwurf von 1987 mit <strong>der</strong> Militärbibliothek abgestimmt worden<br />

war, die Ende 1987 selbst eine Konzeption für die weitere Intensivierung bis<br />

zur Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre vorgelegt hatte. Außerdem musste die neue Aufgabenstellung<br />

an die Militärakademie zur verstärkten Weiterbildung militärakademischer<br />

Ka<strong>der</strong> sowie zum Ausbau des Forschungspotenzials berücksichtigt<br />

werden. Ende 1988 betrug <strong>der</strong> Gesamtbestand 280.000 Bestandseinheiten<br />

(BE), davon 62.000 VS. Infolge <strong>der</strong> nicht erweiterbaren Magazinfläche wurden<br />

als Maximalbestände bei<strong>der</strong> Bibliotheken 250.000 bzw. 60.000 BE festgelegt.<br />

In weitergehenden Überlegungen wurde inoffiziell bereits geprüft, außerhalb<br />

<strong>der</strong> Militärakademie, nördlich <strong>der</strong> Bahnlinie, einen gemeinsamen<br />

Neubau mit <strong>der</strong> Militärbibliothek zu errichten, die ebenfalls keine Erweiterungsmöglichkeiten<br />

mehr hatte.<br />

Im Verlauf des Jahres 1989 wirkten sich die Verwerfungen und Diskussionen<br />

in <strong>der</strong> DDR auch immer stärker auf die Arbeit in <strong>der</strong> Bibliothek aus. So wurde<br />

interessiert über eventuelle Auswirkungen <strong>der</strong> europäischen Abrüstungsbemühungen<br />

auf die NVA und damit auf die Militärakademie diskutiert. Die<br />

Ereignisse im Oktober machten allen klar, dass es nicht mehr so weiter gehen<br />

konnte wie bisher. Über die Gewerkschaft <strong>der</strong> Zivilbeschäftigten <strong>der</strong> NVA<br />

kamen Signale zur inneren Demokratisierung, zu mehr Basisdemokratie,<br />

Freiwilligkeit und Eigenständigkeit gewählter Leitungen. In den Parteiorganisationen<br />

wurde <strong>der</strong> Ruf nach einer Militärreform laut. In einem Forum am<br />

31.10.1989 sowie einem weiteren mit dem Chef <strong>der</strong> PHV am 14.11.1989 wurde<br />

<strong>der</strong> politischen Führung sowohl <strong>der</strong> DDR als auch <strong>der</strong> NVA und <strong>der</strong> Akademie<br />

faktisch das Misstrauen ausgesprochen. Lehroffiziere, Offiziershörer<br />

und Zivilbeschäftigte stellten die Frage nach ihrer Perspektive. Die militärische<br />

Führung <strong>der</strong> Militärakademie reagierte prompt mit einem Sofortprogramm,<br />

das zum Beispiel jegliche Beschränkungen in <strong>der</strong> Arbeit mit westlicher<br />

Literatur aufhob.<br />

Am 15.12.1989 stellte die Politabteilung <strong>der</strong> Akademie ihre Tätigkeit ein und<br />

wurde per 15.02.1990 aufgelöst. Die UA Bibliotheken wurde wie<strong>der</strong> dem<br />

Stellvertreter des Chefs für Wissenschaft und Forschung unterstellt. Im letz-

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