S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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schöpfte sich Ende <strong>der</strong> 60er Jahre in <strong>der</strong> gemeinsamen Erarbeitung eines<br />
Softwarepaketes zur Berechnung <strong>der</strong> Heranführung von Verbänden aus den<br />
Dislozierungsräumen in Bereitstellungsräume an <strong>der</strong> Staatsgrenze West für<br />
den Fall <strong>der</strong> Abwehr eines Angriffs. Weitere Lösungen für operativ-taktische<br />
Berechnungen wurden vor allem unter Anwendung von Verfahren <strong>der</strong> Operationsforschung<br />
erprobt. Die Anfänge <strong>der</strong> militärischen Nutzung elektronischer<br />
Rechentechnik Ende <strong>der</strong> 60er Jahre waren von <strong>der</strong> Vorstellung geprägt,<br />
effiziente Vorschläge für die Entschlussfassung <strong>der</strong> Kommandeure, Chefs<br />
und Leiter zu gewinnen o<strong>der</strong> mögliche Handlungsvarianten zu beurteilen, die<br />
Rechentechnik also vor allem im Prozess <strong>der</strong> Vorbereitung von Gefechten<br />
und Operationen <strong>der</strong> LaSK zu nutzen. Um sie auch zu verwenden, um<br />
schnell, sicher und gedeckt Informationen innerhalb eines Netzwerks von<br />
Fernmeldekanälen zu transportieren und für die Lagebeurteilung bereit zu<br />
stellen, waren sowohl <strong>der</strong> Entwicklungsstand <strong>der</strong> Rechentechnik als auch <strong>der</strong><br />
unseres Denkens noch nicht reif. Bemerkenswert für diese Periode war die<br />
Weitsicht <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Sektion LaSK, die Potenzen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />
Automatisierung in einem Lehrstuhl Truppenführung und Stabsdienst LaSK<br />
zu konzentrieren. Damaliger Initiator <strong>der</strong> Bildung dieses Lehrstuhls war Generalmajor<br />
a. D. Alfred Henkel.<br />
Mit <strong>der</strong> Entwicklung von Kleinrechnern auf <strong>der</strong> Basis des legendären D4A<br />
begann am IMAT zu dieser Zeit die Einsatzvorbereitung mobiler Rechner auf<br />
Stabs-Kfz bzw. auf SPW als Basisfahrzeuge. Für uns in <strong>der</strong> Sektion begann<br />
eine Periode <strong>der</strong> Entwicklung leistungsfähiger Software auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
neuer, für Kleinrechner geeigneter Lösungsverfahren für mathematische Optimierung<br />
und an<strong>der</strong>e Verfahren <strong>der</strong> Operationsforschung. Oberstleutnant<br />
Prof. Dr.-Ing. Dieter Feige war <strong>der</strong> herausragende Entwickler <strong>der</strong> Sektion in<br />
dieser Zeit. Etwa zeitgleich wurden durch die wissenschaftlichen Arbeiten von<br />
Oberst Dr. Horst Bölke das Berechnen qualitativer Kräfteverhältnisse durch<br />
die qualitative Bewertung <strong>der</strong> Mittel <strong>der</strong> sich gegenüberstehenden Seiten nach<br />
Gefechtsarten möglich. Alle diese Lösungen dienten <strong>der</strong> Bewertung möglicher<br />
Handlungsvarianten, <strong>der</strong> Stützung und Begründung von Entschlüssen,<br />
also <strong>der</strong> Vorbereitung von Gefechten und Operationen.<br />
Neue Entwicklungslinien und damit Nutzungsmöglichkeiten für die Truppen<br />
ergaben sich aus dem Entstehen und Wachsen <strong>der</strong> Mikroelektronik. Erste Visionen<br />
eines automatisierten Führungssystems für die Feldführung <strong>der</strong> LaSK<br />
entstanden durch die möglich werdende Vereinigung <strong>der</strong> rechnergestützten<br />
Verarbeitung von Informationen mit ihrer Übermittlung über Fernmeldekanäle<br />
durch Datenübertragung per Leitung o<strong>der</strong> Funk. Die geringer werdende<br />
Masse <strong>der</strong> Systembestandteile konnte ihre Installation in gepanzerte Füh-