WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet
WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet
WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Andreas Pallack<br />
sonanz auf die Publikation nicht nur erlaubt,<br />
sondern sogar gefordert wird.<br />
Be<strong>im</strong> WWP stellen Schüler eigenverantwortlich<br />
<strong>und</strong> selbstständig angefertigte Handlungsprodukte<br />
<strong>im</strong> <strong>WWW</strong> aus. Die Handlungsprodukte<br />
sind unmittelbar mit Namen verknüpft.<br />
Es ist somit für Außenstehende oder<br />
Interessierte unmittelbar einsehbar, wer welches<br />
Produkt mitgestaltet hat. Per E-Mail<br />
oder in etwaiger anderer Schriftform kann<br />
Lob oder Kritik an den Produkten geäußert<br />
werden.<br />
5.1 Inhalt <strong>und</strong> Struktur einer<br />
WWP<br />
In der Präsentation stellen Schüler ihre Ausarbeitungen<br />
vor. Diese sollen folgende Aspekte<br />
berücksichtigen:<br />
Die Ausgangssituation: Schüler sollen das<br />
Problem nochmals in eigenen Worten formulieren.<br />
Die Texte sollen so gestaltet werden,<br />
dass Unbeteiligte schnell einen Überblick<br />
über Ziel <strong>und</strong> Inhalt der Untersuchungen erhalten<br />
können.<br />
Die Lösungsansätze: Den Aufzeichnungen<br />
der Schüler werden meist Lösungs- bzw. Bearbeitungsansätze<br />
zu entnehmen sein. Diese<br />
müssen dem Problem angepasst sein <strong>und</strong><br />
die Anwendung adäquater Methoden <strong>im</strong>plizieren.<br />
Der Lösungsprozess: Wie wurde der Lösungsansatz<br />
umgesetzt, welche Hilfsmittel<br />
wurden benötigt, welche Experten befragt?<br />
Sowohl vorzeitig abgebrochene als auch gelungene<br />
Ansätze sollten hier Platz finden, um<br />
den Prozess hinreichend genau darstellen zu<br />
können.<br />
Die Ergebnisse: Schließlich sollten die gewonnenen<br />
Ergebnisse umfassend auf den<br />
Webseiten präsentiert werden. Sie sind das<br />
zentrale Element des WWP. Hier sollten die<br />
Schüler auch eine Abschätzung der Tragfähigkeit<br />
<strong>und</strong> der Reichweite ihrer Resultate<br />
vornehmen. Ergebnisse können dabei auch<br />
neue Erkenntnisse sein.<br />
Diese Elemente prägen die inhaltliche D<strong>im</strong>ension<br />
von WWP. Ihre strukturelle D<strong>im</strong>ension<br />
wird durch die Navigationsmöglichkeit<br />
<strong>im</strong> <strong>Internet</strong> charakterisiert. <strong>Internet</strong>seiten sind<br />
meist durch Hyperlinks miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
(Papert 1998, 14). So verknüpfte Texte<br />
heißen Hypertexte. Werden auch graphische<br />
<strong>und</strong> mult<strong>im</strong>ediale Elemente eingeb<strong>und</strong>en,<br />
spricht man von Hypermedia (Mikelskis<br />
1999, 64, Schulmeister 1997, 247). WWP<br />
soll diese Möglichkeit nutzen. Schüler kön-<br />
166<br />
nen so auf Beziehungen zwischen einzelnen<br />
Elementen des WWP verweisen. Zwischen<br />
Problem, Lösungsansatz, Lösungsprozess<br />
<strong>und</strong> Ergebnis kann sich eine dynamische individuelle<br />
Struktur entwickeln, welche durch<br />
die Arbeit der Schüler geprägt wird. Diese<br />
haben so die Möglichkeit, den Weg vom<br />
Problem zu dessen Lösung relativ weit nachzuvollziehen.<br />
Um den Prozess authentisch<br />
darstellen zu können, müssten die einzelnen<br />
Elemente des WWP begleitend erstellt werden.<br />
5.2 Schüler be<strong>im</strong> WWP, Phasen<br />
der Erarbeitung<br />
Die Schüler sind vor <strong>und</strong> nach der Veröffentlichung<br />
der Seiten verantwortlich für ihr Produkt.<br />
Der Lernprozess ist aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
mit der Veröffentlichung nicht abgeschlossen.<br />
Die Beteiligten haben stetig Zugriff auf<br />
alle Handlungsprodukte der eigenen oder<br />
auch fremder Gruppen <strong>und</strong> können diese<br />
durch unmittelbare Kontaktaufnahme mit<br />
dem jeweiligen Verfasser hinterfragen, kritisieren<br />
oder auch loben. Im Konzept des<br />
WWP ist es vorgesehen, dass mindestens<br />
die teilnehmenden Schüler nach der Publikation<br />
zu jedem Handlungsprodukt in Form eines<br />
Kurzgutachtens Stellung nehmen. Der<br />
Kurs soll so intern mögliche Schwachstellen<br />
in den Webseiten aufspüren <strong>und</strong> diese<br />
selbstregulierend beseitigen.<br />
Die Schüler sind bereits während des Unterrichtsprozesses<br />
gehalten, jeden ihrer Schritte<br />
zu dokumentieren. Auch während der Dokumentation<br />
werden die Ergebnisse erneut diskutiert<br />
<strong>und</strong> evtl. auch revidiert. Um ihre Präsentation<br />
vorab <strong>im</strong> kleinen Rahmen zu testen,<br />
kann einzelnen Gruppen Gelegenheit<br />
gegeben werden, ihre Seiten anderen Gruppen<br />
in Form eines Referats oder durch die<br />
Präsentation ihrer Seiten <strong>im</strong> Intranet der<br />
Schule vorzustellen. Anschließend besteht<br />
wiederum die Möglichkeit, die Präsentation<br />
zu verbessern oder ggf. zu erneuern.<br />
Schließlich folgen die Veröffentlichung <strong>im</strong><br />
Netz <strong>und</strong> die Kurzgutachten der anderen<br />
Gruppen. Nach der Korrektur aufgr<strong>und</strong> der<br />
Kurzgutachten wird eine vorläufig endgültigen<br />
Version veröffentlicht.<br />
Abbildung 1 fasst die verschiedenen Phasen<br />
der Gruppenarbeit zusammen <strong>und</strong> stellt eine<br />
mögliche Verknüpfung derselben dar. Natürlich<br />
kann auch jederzeit aus einer der späteren<br />
Phasen in eine frühere gewechselt werden.<br />
Die Darstellung aller möglichen Kombinationen<br />
unterbleibt jedoch aus Gründen der<br />
Übersichtlichkeit. Kanten, die vom WWP-