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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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Bert Xylander<br />

darstellung eine anschauliche Inhaltsorganisation<br />

eingefordert wird. Realisiert wird dieses<br />

Prinzip hauptsächlich durch die Kombination<br />

inhaltlicher Textdarstellung mit darstellungsorientierten<br />

Veranschaulichungen (z.B.<br />

in Form virtuell-dreid<strong>im</strong>ensionaler Modelle<br />

oder dynamischer Medien-Korrelationen).<br />

4.6 Aktivitätsförderung<br />

Ebenfalls als inhaltsorientiertes, aber auch<br />

medial orientiertes Prinzip wirkt das Prinzip<br />

der Aktivitätsförderung. Dieses Prinzip beschreibt<br />

die Gestaltung der Lehreinheiten als<br />

eine ausgewogene Mischung textueller Inhaltsdarstellung<br />

mit interaktiven mult<strong>im</strong>edialen<br />

Elementen, die sich wechselseitig sinnunterstützend<br />

durchdringen. Didaktischer Hintergr<strong>und</strong><br />

ist die Mischung instruktiver Texte<br />

mit aktivitätsfördernden Elementen, um verschiedene<br />

Lerntypen anzusprechen. Als<br />

zweiter Aspekt des Prinzips der Aktivitätsförderung<br />

soll das Handeln der Studierenden<br />

betont werden. Nur durch ein selbst best<strong>im</strong>mtes,<br />

aktives Erarbeiten sind die Studierenden<br />

in der Lage, sich die <strong>—</strong> vielfach abstrakten<br />

<strong>—</strong> Inhalte eigenständig anzueignen.<br />

Bedeutung kommt hierbei auch dem motivationalen<br />

Aspekt der Auseinandersetzung mit<br />

den Lehrinhalten bei: Aktivitätsfördernde<br />

(mult<strong>im</strong>ediale) Komponenten sind in der Lage,<br />

eine <strong>—</strong> für einen Lernerfolg notwendige<br />

<strong>—</strong> intrinsische Motivationslage extrinsisch<br />

aufzuwerten.<br />

4.7 Aktive Lernkontrolle<br />

Ein wesentlicher Bestandteil jedes mult<strong>im</strong>edialen<br />

Lehrmaterials sind die Formen der<br />

Lernkontrolle. Die Gestaltung der Lernkontrolle<br />

wird durch fünf verschiedene didaktische<br />

Aspekte geprägt: durch die inhaltliche<br />

206<br />

Drehung um 90°<br />

Drehachse<br />

Drehung um 45°<br />

Transparenz<br />

Drehung um 90°<br />

Drehachse<br />

Drehung um 45°<br />

Transparenz<br />

Abb. 2: Drehoperationen an einem virtuell-dreid<strong>im</strong>ensionalen Würfelmodell: Mit Hilfe des miniaturisierten Vergleichmodells<br />

in Ausgangslage (in der linken oberen Ecke) ist leicht nachzuvollziehen, dass eine Drehung um einen Winkel von 90° um<br />

die dargestellte Drehachse eine Symmetrieoperation <strong>—</strong> bzw. Deckabbildung <strong>—</strong> ist (linke Seite; nach der Drehung); die<br />

Drehung um einen Winkel von 45° dagegen nicht (rechte Seite; nach der Drehung).<br />

<strong>und</strong> durch die mediale Organisation der<br />

Lernkontrolle, durch den Aspekt der Aktivitätsförderung,<br />

durch die individuell determinierten<br />

Aspekte der Eigenverantwortlichkeit<br />

<strong>und</strong> der Lernbereitschaft der Studierenden.<br />

Das damit charakterisierte Spannungsfeld<br />

begründet das didaktische Prinzip der aktiven<br />

Lernkontrolle.<br />

Im Lehrmaterial "Symmetrie molekularer<br />

Strukturen" werden fünf Aufgabentypen zur<br />

Lernkontrolle eingesetzt: Wissensaufgaben,<br />

Lernaufgaben, Anwendungsaufgaben, Formalaufgaben<br />

<strong>und</strong> Handlungsaufgaben:<br />

Wissensaufgaben: Nennen Sie 3 Unterschiede<br />

zwischen Drehspiegelachsen Sn mit<br />

geradem n <strong>und</strong> ungeradem n.<br />

Lernaufgaben: Warum ist die S2-Symmetrie<br />

äquivalent zur Inversionssymmetrie?<br />

Anwendungsaufgaben: Kann es eine Symmetrieachse<br />

geben, bei der die Symmetrieoperation<br />

mit dem kleinsten Drehwinkel eine<br />

Drehung um 35° ist?<br />

Formalaufgaben: Beurteilen Sie die folgenden<br />

Aussagen nach ihrer Richtigkeit:<br />

• Die Menge {1, -1} bildet eine Gruppe.<br />

• Die Menge {1, -1} bildet mit der Addition<br />

eine Gruppe.<br />

• Die Menge {1, -1} bildet mit der Multiplikation<br />

eine Gruppe.<br />

Handlungsaufgaben: Ermitteln Sie aus den<br />

Drehsymmetrieoperationen der drei senkrecht<br />

aufeinander stehenden C2-Achsen des<br />

Tetraeders die zugehörige Gruppentafel (s.a.<br />

Abb. 3).<br />

Tab. 1: Beispiele für die fünf Formen der Lernkontrolle<br />

<strong>im</strong> Lehrmaterial "Symmetrie molekularer Strukturen"<br />

Unterscheidungskriterien sind neben dem<br />

Grad der Aktivitätsförderung die didaktische<br />

Intention, die inhaltliche Organisation <strong>und</strong> die<br />

mediale Präsentation der Lernkontrolle.

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