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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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Wolfgang Weigel<br />

Ausgehend von den Zielen der Akzeptanzstudie,<br />

werden nun erste Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Tendenzen berichtet.<br />

4.4.1 Didaktische Angemessenheit<br />

Angehende <strong>Mathematik</strong>studenten wird man<br />

vor allem unter der Gruppe der mathematikinteressierten<br />

Abiturienten finden. Diese Personengruppe<br />

wird sich <strong>im</strong> Studium mit den<br />

zu untersuchenden Materialien beschäftigen.<br />

Für Studierende <strong>und</strong> Schüler bietet der Kurs<br />

inhaltlich, auf der "technischen" Werkzeugebene,<br />

als auch auf Darstellungs- <strong>und</strong> Objektebene,<br />

neue Aspekte.<br />

Die Schüler bemängelten das sehr breite<br />

Schwierigkeitsspektrum des Kurses. Einige<br />

Inhalte (wie Funktionen zweier Veränderlicher<br />

oder Kurven) waren Ihnen nahezu unbekannt.<br />

Im Gegensatz dazu wurden Theorie<br />

<strong>und</strong> Aufgaben von den Studierenden als angemessen<br />

empf<strong>und</strong>en, woraus man folgern<br />

kann, dass die inhaltlichen Anforderungen<br />

des Kurses für das Zielklientel (Studenten)<br />

geeignet sind.<br />

Die Studierenden vermuteten als Ziel des<br />

Kurses, vor allem den Umgang mit CAS (z.B.<br />

Derive) zu erlernen. Dieses zunächst enttäuschende<br />

Ergebnis relativierte sich bei genauerer<br />

Nachfrage. Großteile der ersten Sitzung<br />

wurden damit verbraucht, den Umgang<br />

mit dem Lernsystem kennen zu lernen. Anfängliche<br />

Schwierigkeiten mit der korrekten<br />

Syntax in Derive bzw. WebMathematica lenkten<br />

die Aufmerksamkeit von didaktischen<br />

Fragestellungen ab. Als weiteres Problem<br />

wurde die "geringe" Zeit genannt. Die Befragten<br />

würden als reale Online-Studierende zuhause<br />

vermutlich mehr Zeit (als in einer Laborsituation)<br />

investieren.<br />

Um die Transparenz der Lernziele des Kurses<br />

zu überprüfen, hat sich der zeitliche Rahmen<br />

der Studie als zu eng erwiesen.<br />

4.4.2 Usability<br />

Wie bereits <strong>im</strong> vorherigen Punkt angedeutet,<br />

wurde die Nutzbarkeit der Lernplattform zu<br />

Beginn als gewöhnungsbedürftig eingestuft.<br />

Diese Schwierigkeit bestand allerdings in der<br />

zweiten Sitzung kaum mehr.<br />

Die gestalterische Aufbereitung der Inhalte<br />

entsprach den Vorstellungen der Probanden.<br />

Ein Teilnehmer bemerkte: "Die Inhalte sind<br />

sehr gut geordnet <strong>und</strong> ergeben auch einzeln<br />

Sinn."<br />

Zusammenfassend kann man feststellen,<br />

dass die Teilnehmer des <strong>WWW</strong>-Kurses eine<br />

184<br />

Einarbeitungszeit benötigten, dann aber effizient<br />

mit dem System arbeiten konnten.<br />

4.4.3 Lernerfolg<br />

Die Studierenden wurden konkret gefragt, ob<br />

sie durch den Kurs neue Möglichkeiten zum<br />

Computereinsatz <strong>im</strong> <strong>Mathematik</strong>unterricht<br />

kennengelernt hätten. Diese Aussage wurde<br />

als durchschnittlich zutreffend (mit geringer<br />

positiver Tendenz) empf<strong>und</strong>en (5-teilige Likert-Skala<br />

gemäß Bortz & Döring (1995): Mittelwert<br />

3, Ergebnis: 3.44 ± 1.46). Weiterhin<br />

wurde gefragt, ob das Selbstlernmodul als<br />

eine gute Vorbereitung auf den Lehrberuf<br />

angesehen werden kann. Die Probanden<br />

stuften diese Aussage ebenfalls als durchschnittlich<br />

zutreffend ein mit geringer negativer<br />

Tendenz: Mittelwert 3, Ergebnis:<br />

2.69 ± 1.04).<br />

Aus Videoprotokollen konnte in Erfahrung<br />

gebracht werden, dass wenig Reflektions<strong>und</strong><br />

Diskussionsaufgaben bearbeitet wurden.<br />

Als Gr<strong>und</strong> hierfür wurde <strong>im</strong> Interview erneut<br />

die geringe Zeit <strong>und</strong> der Schwerpunkt auf<br />

Problemen <strong>im</strong> Umgang mit dem CAS geäußert.<br />

Daher stand der Erwerb einer (notwendigen)<br />

Werkzeugkompetenz <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

der Probanden. Einigen waren aus früher<br />

besuchten Seminaren Möglichkeiten zum<br />

Computereinsatz <strong>im</strong> <strong>Mathematik</strong>unterricht<br />

bereits bekannt.<br />

Über drei Viertel der beteiligten Personen<br />

waren dennoch der Überzeugung, etwas gelernt<br />

zu haben. Aufgr<strong>und</strong> der vorher beschriebenen<br />

Dominanz von CAS-Anwendungen<br />

(aus der Sicht der Teilnehmer) <strong>und</strong> den<br />

anfänglich damit verb<strong>und</strong>en Problemen,<br />

könnte man vermuten, dass der Kurs als<br />

CAS-Training verstanden wurde. Diese Aussage<br />

trifft erneut nur durchschnittlich zu (mit<br />

geringer Tendenz zur Ablehnung:<br />

2.88 ± 0.99).<br />

Die beteiligten Studenten waren der Meinung,<br />

dass die <strong>im</strong> Kurs eingesetzten MM-<br />

Elemente ihnen das <strong>Lernen</strong> erleichtert haben<br />

(4.38 ± 0.99). Besonders nützlich wurden<br />

hierbei die Videos eingestuft (4.82 ± 0.38).<br />

Der Einsatz von Derive wurde tendenziell<br />

nützlicher (4.19 ± 0.73) als der von Web-<br />

Mathematica empf<strong>und</strong>en (3.44 ± 1.27).<br />

4.5 Fazit der Befragung<br />

Die Ergebnisse lassen auf ein st<strong>im</strong>miges<br />

MM-Konzept schließen. Vor allem Videos<br />

wurden positiv bewertet, da man hier nach<br />

Aussage der Probanden bei Problemen

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