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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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Claudia Hagan<br />

nur ein Master-Notebook aufzusetzen ist.<br />

Dies wirkt sich durchwegs positiv auf das gesamte<br />

Kl<strong>im</strong>a aus. Nun, wo Arbeitszeit etwas<br />

zählt, da ja die Kosten für die Ersteinrichtung<br />

<strong>und</strong> die Wartung auf die Eltern umgelegt<br />

werden, entfallen viele Diskussionen.<br />

Bei wachsender Zahl von Notebook-Klassen<br />

fällt für die pädagogische Systembetreuung<br />

wesentlich mehr Betreuungsaufwand an für<br />

die Schüler (<strong>und</strong> deren Notebooks), für Elterngespräche<br />

<strong>und</strong> für die Kollegen, die aktiv<br />

in den Notebook-Klassen arbeiten. Die Forderungen<br />

in einem jungen Kollegium an die<br />

Verfügbarkeit der Rechner <strong>und</strong> des Netzes<br />

wächst rapide an. Klassenarbeiten am Notebook<br />

bedeuten, dass das Netz stabil laufen<br />

muss, dass Protokollierungstools aktiv sind,<br />

die notfalls ausgewertet werden können.<br />

Wichtig ist es, dass die Schüler schnell einen<br />

Ansprechpartner haben, wenn ein Hardwareoder<br />

Software-Defekt auftritt; oft können sie<br />

das Problem auch nicht eingrenzen. Eine<br />

wesentliche Säule des Wartungskonzeptes<br />

ist, dass ich feste Admin-Sprechzeiten <strong>im</strong> Admin-Z<strong>im</strong>mer<br />

habe, jeden Tag in einer Pause<br />

oder in einer Mittagspause. Hier werden Fehlerbeschreibungen<br />

entgegen genommen,<br />

entschieden, ob ein Pickup eingeleitet wird,<br />

die E-Mail gemeinsam verfasst, Seriennummer,<br />

Kontaktdaten überprüft <strong>und</strong> übermittelt<br />

(hier wäre eine aktuelle Datenbank <strong>—</strong> online<br />

verwaltet <strong>—</strong> sicher effektiver, soweit sind wir<br />

aber bis heute noch nicht). Wenn ich einen<br />

Software-Fehler vermute oder unsicher bin,<br />

wird nach Eintrag der Fehlerbeschreibung in<br />

die Datenbank entschieden, welche Priorität<br />

der Vorfall hat (z.B. steht eine Prüfung am<br />

Notebook an), sowie der Terminkalender für<br />

den externen Admin geführt <strong>und</strong> entschieden,<br />

wann das Notebook da bleibt. Auch die<br />

Anfragen für die zweckgeb<strong>und</strong>enen Administrationsrechte<br />

(<strong>im</strong> Allgemeinen haben die<br />

Schüler in unserem Netz nur Benutzerrechte<br />

<strong>—</strong> auch hier so kommunziert, dass sonst der<br />

Wartungsetat nicht ausreichen würde) um<br />

beispielsweise dahe<strong>im</strong> einen Drucker oder<br />

Scanner zu installieren, laufen <strong>im</strong> Rahmen<br />

dieser Sprechzeiten.<br />

Jetzt <strong>im</strong> Jahr 2005 <strong>—</strong> rückblickend auf 5 Jahre<br />

Systembetreuung <strong>—</strong> kann ich ergänzend<br />

sagen, dass mein Aufgabenspektrum als pädagogische<br />

Systembetreuung sich massiv<br />

gewandelt hat. Bei mehr Notebook-Klassen<br />

fällt <strong>im</strong>mer mehr organisatorische <strong>und</strong> koordinierende<br />

Arbeit an. Infolge der Unterstützung<br />

seitens des Sachaufwandsträgers <strong>im</strong><br />

technischen Bereich fordert dieser bessere<br />

Dokumentation <strong>im</strong> Hardware- <strong>und</strong> <strong>im</strong> Softwarebereich.<br />

Hier ist viel aus der "Wald-<strong>und</strong>-<br />

220<br />

Wiesen-Admin-Ära" nachzureichen <strong>und</strong> in<br />

professionelle Strukturen zu bringen. Meistens<br />

ist es <strong>—</strong> um mit den vorhandenen Ressourcen<br />

für den externen Admin auszukommen<br />

<strong>—</strong> nötig, dass ich während der Admin-<br />

Termine kleinere Arbeiten übernehme oder,<br />

wenn ein schulischer Paralleltermin vorliegt,<br />

ich diese Termine zumindest gut vorbereite,<br />

z.B. durch genauere Fehlerbeschreibung, als<br />

die Schüler oder Kollegen diese liefern …<br />

Das Notebook wird <strong>im</strong> Alltagsunterricht, nicht<br />

nur für spezielle Projektst<strong>und</strong>en verwendet;<br />

<strong>—</strong> hier liegt wohl ein wesentlicher Unterschied<br />

zum sonst üblichen Computereinsatz<br />

in Schulen. Es darf (Pilotstatus) das Notebook<br />

in Klassenarbeiten genutzt werden,<br />

wodurch weitaus mehr Anforderungen an<br />

das Schulnetz <strong>und</strong> an die Verfügbarkeit der<br />

Geräte gestellt werden.<br />

<strong>Mathematik</strong>unterricht am Notebook<br />

Die Begeisterung von Theresa <strong>und</strong> Peter<br />

be<strong>im</strong> Vortrag über den <strong>Mathematik</strong>unterricht<br />

in ihrem zweiten Notebook-Jahr steckte auch<br />

die Teilnehmer an. Der Mehrwert des "Projektes"<br />

erklärte sich allein schon durch die<br />

Lebhaftigkeit der Schüler in ihrer Präsentation.<br />

Theresa ist eine engagierte Schülerin, die mit<br />

Spaß in Mathe dabei ist, der aber das Fach<br />

keineswegs leicht fällt; sie braucht viel<br />

Übung, manchmal verzweifelte sie fast, wenn<br />

sie nicht auf das angegebene Ergebnis bei<br />

Aufgaben kam.<br />

Mit Begeisterung erzählte sie, wie positiv sie<br />

in Algebra in der 7. Jahrgangstufe die Sequenz<br />

am Ende des Schuljahres fand. Wir<br />

wiederholten Ausmultiplizieren von Summen,<br />

Binome, Faktorisieren von Termen. Parallel<br />

übten wir den Umgang mit Derive, kontrollierten<br />

unsere Ergebnisse, lernten Methoden<br />

kennen, wie wir bei langen Aufgaben schrittweise<br />

mittels Derive unsere Rechenfehler lokalisieren<br />

können. Anschließend folgten<br />

Übungsphasen in Freiarbeit. Theresa war<br />

davon begeistert, dass sie in ihrem Tempo<br />

arbeiten konnte, dass sie, wenn sie ihren<br />

Rechenfehler nicht auf dem Papier finden<br />

konnte, mit Hilfe von Derive diesen lokalisierte<br />

<strong>und</strong> zwar sofort, <strong>im</strong> Unterricht oder bei den<br />

Hausaufgaben. Emotional gab ihr dies plötzlich<br />

Sicherheit, sie stand nicht mehr da "ich<br />

habe die ganze Aufgabe nicht gekonnt", sondern<br />

sagte "ich habe einen einzigen Vorzeichenfehler<br />

gehabt; als ich den schließlich gef<strong>und</strong>en<br />

habe, konnte ich die Aufgabe ganz<br />

pr<strong>im</strong>a lösen. Schrittweise konnte ich aus<br />

meinen Fehlern lernen."

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