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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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Thomas Gawlick<br />

Im Beispiel führt jedoch die von "Cinderella"<br />

vorgenommene Ersetzung des "gestörten"<br />

Zugweges zu anderen Ergebnissen, als es<br />

die Anschauung nahe legt. Schauen wir uns<br />

das etwas näher an:<br />

Im einfachsten Fall zieht man E also längs<br />

einer Geraden auf A (Abb. 5a). Im Grenzfall<br />

E=A ist F offenbar zunächst nicht definiert,<br />

danach aber stetig fortsetzbar.<br />

98<br />

Abb. 5a<br />

Abb. 5b<br />

Wenn man E über A hinaus bewegt, gibt es<br />

offenbar genau zwei Möglichkeiten:<br />

• F wird weiter durch den "oberen" Schnittpunkt<br />

Fo fortgesetzt: stetiges Verhalten,<br />

<strong>—</strong> so scheint es wenigstens ...<br />

• F wird nun durch den "unteren" Schnittpunkt<br />

Fu fortgesetzt: Dieses „sprunghafte“<br />

Verhalten ist scheinbar unstetig.<br />

Abb. 6<br />

"Euklid" realisiert (wie die meisten DGS) das<br />

scheinbare Umspringen von F in den anderen<br />

Schnittpunkt (Abb. 5b).<br />

Man beachte jedoch: Definitionsgemäß ist<br />

die Zugfigur von F dennoch auch <strong>im</strong> zweiten<br />

Fall der Graph einer stetigen Funktion, die<br />

abschnittsweise durch E a F bzw. E a Fu gegeben<br />

ist. Denn für E=A ist diese Funktion ja<br />

nicht definiert. Ihr Definitionsbereich ist also<br />

unzusammenhängend; <strong>—</strong> <strong>und</strong> auf den beiden<br />

Komponenten ist sie offenbar stetig! Man<br />

sollte daher nicht von "sprunghaft" sprechen,<br />

sondern eher von "lückenhaft".<br />

Trotzdem erscheint die erste Lösung zunächst<br />

als die bessere: Wird doch in diesem<br />

Fall die Zugfigur durch den "oberen" Schnittpunkt<br />

Fo zum Graphen der stetigen Funktion<br />

E a Fo auf dem ganzen Zugweg fortgesetzt.<br />

Doch diese von "Cinderella" realisierte Möglichkeit<br />

führt selbst zu einer Unstetigkeit:<br />

Betrachten wir dazu (in Abb. 6) die geradlinige<br />

Bewegung von E durch A als Grenzfall einer<br />

geradlinigen Bewegung durch D, wobei D<br />

<strong>im</strong>mer näher an A liegt. Durchläuft E für festes<br />

D eine solche Gerade c, bewegt sich dabei<br />

stets das jeweilige F=F D auf dem festen<br />

Kreis um A <strong>im</strong>mer weiter nach unten, je näher<br />

D an A liegt, um dann wieder nach oben<br />

zurückzukehren. Der scheinbare "Sprung" in<br />

der Bewegung von E durch A in Abb. 5b ist<br />

also der stetige Grenzfall dieser Bewegung.<br />

Abbildung 6 zeigt vier Stadien der Annäherung.<br />

Bewegt man D auf A zu, gilt offenbar<br />

F D ØFu für jedes Zwischenstadium der Bewegung<br />

von E "links" von A. Mit anderen Worten:<br />

Die Folge der Funktionen E a F D zu festem<br />

D konvergiert für DØA nicht gegen die<br />

überall stetige Funktion E a Fo, sondern ge-

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