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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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auf diese Weise aktiv ihr eigenes, systematisierendes<br />

Wissensnetz konstruieren. Diese<br />

didaktisch motivierte Form der selbst vollzogenen<br />

Inhaltsstrukturierung wird als das<br />

Prinzip der systematisierenden Darstellung<br />

bezeichnet.<br />

4.2 Didaktische Differenzierung<br />

<strong>und</strong> inhaltliche Ergänzungen<br />

Eine andere didaktisch begründete Form der<br />

Inhaltsstrukturierung beschreibt das vertraute<br />

Prinzip der didaktischen Differenzierung.<br />

Dieses Prinzip findet <strong>im</strong> Lehrmaterial seinen<br />

Niederschlag dadurch, dass Inhalte als vertiefende<br />

Inhalte zusätzlich zu den <strong>im</strong> Regelfall<br />

nicht-vertiefenden Inhalten organisiert<br />

werden, um somit den Studierenden verschiedene<br />

Schwierigkeitsgrade <strong>und</strong> Anforderungsniveaus<br />

zu bieten.<br />

Die didaktische Differenzierung erfolgt dabei<br />

auf zwei unterschiedlichen Wegen. Zum einen<br />

werden vertiefende Lehreinheiten in das<br />

Lehrmaterial integriert, die prinzipiell ein höheres<br />

inhaltliches Niveau realisieren. Diese<br />

Vertiefungen stellen eigenständige inhaltliche<br />

Komplexe dar, in denen umfangreiche Inhaltsbezüge<br />

behandelt werden.<br />

Eine zweite Form der didaktischen Differenzierung<br />

drückt sich mit dem Konzept der inhaltlichen<br />

Ergänzungen aus. Das Konzept<br />

realisiert innerhalb der Lehreinheiten (sowohl<br />

innerhalb der nicht-vertiefenden, als auch innerhalb<br />

der vertiefenden Lehreinheiten) zusätzliche<br />

Wissensangebote in Form von<br />

Fußnoten, Vertiefungen oder Aufgaben. Die<br />

Studierenden können diese kontextabhängigen<br />

Angebote nutzen, sind dazu jedoch nicht<br />

verpflichtet. Die zusätzlichen Angebote ergänzen<br />

das Lehrmaterial in der Form von<br />

Popup-Fenstern.<br />

4.3 Inhaltliche Konsistenz <strong>und</strong><br />

inhaltliche Vorwegnahme<br />

Mit dem Prinzip der inhaltlichen Konsistenz<br />

wird ein spezielles, ebenfalls inhaltsorientiertes<br />

didaktisches Prinzip vorgestellt. Die Wirkung<br />

dieses Prinzips geht mit der Realisierung<br />

von inhaltlichen Leitlinien <strong>im</strong> Lehrmaterial<br />

einher. Solche Leitlinien bestehen darin,<br />

dass z. B. verschiedene Inhalte <strong>im</strong>mer wieder<br />

am gleichen Beispiel exemplarisch erklärt<br />

<strong>und</strong> veranschaulicht werden oder dass die<br />

Lehrinhalte pyramidal aufeinander aufbauen.<br />

Ausdruck des Prinzips der inhaltlichen Konsistenz<br />

ist neben den inhaltlichen Leitlinien<br />

Über die didaktische Gestaltung mult<strong>im</strong>edialer Lehrmaterialien<br />

aber auch der Aspekt der inhaltlichen Vorwegnahme.<br />

Diese erfasst Begriffsinhalte <strong>und</strong><br />

inhaltliche Zusammenhänge anschaulich <strong>und</strong><br />

intuitiv; erst zu einem viel späteren Zeitpunkt<br />

<strong>—</strong> nach entsprechend ausgebildeter theoretischer<br />

Gr<strong>und</strong>legung <strong>—</strong> werden die Begriffe<br />

<strong>und</strong> Zusammenhänge in einer mathematischen<br />

Terminologie exakt erfasst.<br />

4.4 Abgeschlossene Lehreinheiten<br />

Ein weiteres didaktisches Prinzip, das hauptsächlich<br />

inhaltsorientiert wirksam wird, findet<br />

sich in dem Prinzip der abgeschlossenen<br />

Lehreinheiten. Nach diesem Prinzip werden<br />

inhaltliche Zusammenhänge derart organisiert,<br />

dass sie innerhalb einer Lehreinheit zusammenhängend<br />

darstellbar sind. Erforderlich<br />

ist also die Konzentration auf das Wesentliche,<br />

auf kurze <strong>und</strong> überschaubare elementare<br />

Lehreinheiten. In herkömmlichen<br />

Lehrmedien können sich zusammenhängende<br />

Inhalte über mehrere physische Einheiten<br />

verteilen. Im Gegensatz dazu kapselt das<br />

Prinzip der abgeschlossenen Lehreinheiten<br />

zusammenhängende Lehrinhalte innerhalb<br />

einer physischen Einheit (der Lehreinheit).<br />

Die bisher beschriebenen didaktischen Prinzipien<br />

sind durch ihre inhaltliche Orientierung<br />

geprägt. Mit dem Konzept der darstellungsorientierten<br />

Veranschaulichung durch mult<strong>im</strong>ediale<br />

Elemente wird nun ein allgemeines<br />

mediales Konzept betrachtet.<br />

4.5 Veranschaulichung <strong>und</strong><br />

Anschaulichkeit<br />

Das Konzept der darstellungsorientierten<br />

Veranschaulichung wird <strong>im</strong> Lehrmaterial<br />

"Symmetrie molekularer Strukturen" wesentlich<br />

durch virtuell-dreid<strong>im</strong>ensionale Modelle<br />

<strong>und</strong> durch dynamische Medien-Korrelationen<br />

geprägt (zu den Bezeichnungen vgl. Z<strong>im</strong>mer<br />

2003). Mit ihrer hervorragenden Eignung,<br />

abstrakt-mathematische Begriffe <strong>und</strong> Zusammenhänge<br />

dynamisch veranschaulichen<br />

zu können (s. Abb. 2), besitzen diese beiden<br />

Darstellungsformen mult<strong>im</strong>edialer Elemente<br />

einen besonderen Stellenwert für das Gesamtkonzept<br />

des Lehrmaterials.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Konzepts der darstellungsorientierten<br />

Veranschaulichung lassen<br />

sich spezielle didaktische Prinzipien formulieren,<br />

die sowohl inhaltsorientiert als auch medial<br />

orientiert wirken: Das Prinzip der Anschaulichkeit<br />

ergänzt das Prinzip der abgeschlossenen<br />

Lehreinheiten insofern, als zusätzlich<br />

zur zusammenhängenden Inhalts-<br />

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