WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet
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Astrid Ernst & Engelbert Niehaus<br />
zung des Systems in der Referendarzeit <strong>und</strong><br />
später als Lehrer/in werden vorgestellt.<br />
1 Vorstellung des entwickelten<br />
Lehr-Lernsystems<br />
Das entwickelte webbasierte Lehr- <strong>und</strong> Lernsystem<br />
besteht aus zwei Komponenten:<br />
• der Navigationsumgebung, mit dem Inhalte<br />
angeschaut werden können.<br />
• dem Autorentool, mit dem neue Inhalte in<br />
das System "geladen" werden können<br />
<strong>und</strong> mit dem die Struktur der vorhandenen<br />
Inhalte in einem persönlichen Bereich<br />
modifiziert <strong>und</strong> erweitert werden kann.<br />
Abb. 1: Schreibtisch als Navigationselement, ermöglicht<br />
Zugriff auf theoretische Informationen,<br />
Anwendungsbeispiele, Anregungen zu Aktivitäten<br />
usw.<br />
Abb. 2: Menü ermöglicht Navigation in der hierarchisch<br />
vernetzten Inhaltsstruktur<br />
Zentrales Element der Navigationsumgebung<br />
ist der Schreibtisch, über den die Nutzer/innen<br />
auf die Inhalte zugreifen. Dieser<br />
wird kontextabhängig unterschiedlich gefüllt:<br />
Be<strong>im</strong> Thema "Bruchrechnung" enthält er theoretische<br />
Informationen, Anwendungsbeispiele,<br />
Anregungen zu Aktivitäten, Links ins<br />
<strong>Internet</strong> usw.. Navigiert der/die Nutzer/in mittels<br />
des Menüs (Abb. 2) zu einem anderen<br />
72<br />
Thema, so werden die Inhalte <strong>im</strong> Schreibtisch<br />
ausgetauscht (weitere Erläuterungen<br />
siehe Absatz "4 Gr<strong>und</strong>konzeption für den Inhaltsbereich<br />
des Lehr-Lernsystems").<br />
2 Modelle des Instructional<br />
Systems Design (ISD)<br />
ID- (Instructional Design) bzw. ISD- (Instructional<br />
System Design) Modelle stellen eine<br />
Hilfe dar, die für die Entwicklung eines Lernsystems<br />
relevanten Arbeitsschritte <strong>und</strong> Aspekte<br />
effizient zu planen <strong>und</strong> durchzuführen.<br />
Typischerweise findet sich bei den ISD-<br />
Modellen eine Einteilung in folgende größere<br />
Arbeitsabschnitte: Analyse, Planung, Entwicklung/Produktion,<br />
Implementierung, Evaluation/Revision<br />
(vgl. Issing 2002, 151; Wager<br />
et al. 1997; Fardouly 2002). Viele ISD-<br />
Modelle zielen auf die Erstellung eher linear<br />
organisierter Lernangebote ab <strong>und</strong> wurden<br />
insbesondere bei der Erstellung von Programmen<br />
in der Tradition von drill and practice<br />
angewendet. In Abbildung 3 ist ein ISD-<br />
Gr<strong>und</strong>modell zu sehen, in dem Issing (2002)<br />
typische Elemente von ISD-Modellen zusammenfasst.<br />
Modelle für die Entwicklung von konstruktivistisch<br />
orientierten Angeboten, wie z.B. von<br />
Hypermediasystemen, befinden sich in der<br />
Entwicklung. Ein solches Modell ist das von<br />
Blumstengel entwickelte (Abb. 4). Beide Modelle<br />
werden <strong>im</strong> Folgenden kurz vorgestellt.<br />
2.1 ISD-Gr<strong>und</strong>modell (vgl. Issing<br />
2002)<br />
Die Arbeitsphasen des Entwicklungsprozesses<br />
werden be<strong>im</strong> ISD typischerweise zeitlich<br />
weitgehend nacheinander durchgeführt. Der<br />
Entwicklungsprozess beginnt mit der Phase<br />
der "Analyse/Planung".<br />
2.1.1 Analyse/Planung:<br />
In der Analyse/Planung werden die didaktische<br />
<strong>und</strong> pädagogische Grob- <strong>und</strong> Feinplanung<br />
durchgeführt. Dazu wird zunächst<br />
eine didaktische Zielsetzung sowie ein didaktischer<br />
Entwurf für das Lernangebot erarbeitet.<br />
Typisches Element dieser Phase ist eine<br />
präzise "Definition der Lernziele". Diese bildet<br />
die Voraussetzung für die Ableitung geeigneter<br />
Methoden der Inhaltsvermittlung <strong>und</strong><br />
der Beurteilung des Lernerfolges. Bei der<br />
Entwicklung des didaktischen Entwurfes sollte<br />
auf Basis einer Zielgruppenanalyse eine