26.12.2012 Aufrufe

WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• Wie ist ein virtuelles Seminar zu gestalten,<br />

das Studierende verschiedener<br />

Hochschulen zusammenbringt?<br />

• Werden unsere Erwartungen <strong>und</strong> Hoffnungen<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf das selbstbest<strong>im</strong>mte<br />

<strong>und</strong> kooperative Arbeiten erfüllt?<br />

• Ist gegenüber einem traditionellen Seminar<br />

ein Mehrwert <strong>im</strong> Hinblick auf die Ziele<br />

(ein Ziel) der Lehrerausbildung festzustellen?<br />

• Welche technischen, inhaltlichen, kommunikativen<br />

Schwierigkeiten treten während<br />

des Seminars auf?<br />

• Welche Qualität hat das zu erzeugende<br />

Produkt (<strong>Internet</strong>seiten)?<br />

Bevor aber spezielle Forschungsfragen gestellt<br />

<strong>und</strong> untersucht werden können, müssen<br />

zuerst Erfahrungen mit der Realität virtueller<br />

Veranstaltungen gemacht werden, sonst besteht<br />

die Gefahr, in den technischen Problemen<br />

stecken zu bleiben.<br />

4 Konzeptionelle Gestaltung<br />

4.1 Personen<br />

Teilnehmer an dem Seminar waren Studierende<br />

für die Lehrämter an Gymnasien, Real-<br />

<strong>und</strong> Hauptschulen. Somit war das Vorwissen<br />

sowohl in fachlicher als auch didaktischer<br />

Hinsicht sehr unterschiedlich. Die Studierenden<br />

für das Lehramt an Gymnasium waren<br />

mehrheitlich <strong>im</strong> 3. Semester <strong>und</strong> hatten bisher<br />

noch keine Didaktikveranstaltung gehört. 1<br />

4.2 Thema<br />

Das Thema des Seminars "Geometrie in der<br />

Umwelt" spricht <strong>Lernen</strong>de an, ist wichtig für<br />

alle Schularten <strong>und</strong> in jede Studienordnung<br />

integrierbar. Die Dozenten wählten sechs<br />

Themenbereiche <strong>im</strong> Hinblick auf gute Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

aus: Flächeninhalte,<br />

Dreiecke, Spiegel, Spiralen, Strahlensatz <strong>und</strong><br />

Trigonometrie. Für alle Studierenden war<br />

dieses Seminar eine Pflichtveranstaltung, in<br />

der ein Leistungsnachweis erworben werden<br />

konnte.<br />

1 Das ist sicherlich nicht wünschenswert; aufgr<strong>und</strong> einer Änderung<br />

der Studienordnung musste diesen Studierenden kurzfristig eine<br />

neue Veranstaltung angeboten werden; <strong>und</strong> dabei handelte es<br />

sich um das hier beschriebene Virtuelle Seminar.<br />

Ein virtuelles Seminar <strong>—</strong> Konzeption, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung<br />

4.3 Interaktionsformen<br />

Um den durch die Virtualität gegebenen Vorteil<br />

verteilter Standorte mit verschiedenen<br />

personalen Ausgangssituationen (fachliches,<br />

didaktisches Vorwissen sowie Studienschwerpunkt)<br />

bestmöglich zu nutzen (<strong>und</strong> die<br />

Studierenden zur Kooperation mit den anderen<br />

Hochschulen zu zwingen), wurde jedem<br />

Standort ein Bearbeitungsschwerpunkt zugeordnet.<br />

• Würzburg übernahm die fachliche<br />

Aufarbeitung der Inhalte,<br />

• in Ludwigsburg widmete man sich der didaktischen<br />

Aufbereitung der Themenbereiche,<br />

<strong>und</strong><br />

• in Karlsruhe geschah die Umsetzung für<br />

den Unterricht, also die methodische Aufbereitung.<br />

• Weingarten setzte die Themen durch Vermessungsaufgaben<br />

<strong>im</strong> Gelände um, es<br />

handelte sich also um eine praktische<br />

Aufbereitung.<br />

Entsprechend der sechs Themenbereiche<br />

wurden an jeder Hochschule sechs Gruppen<br />

von je 2 – 4 Personen gebildet, die Standortgruppen.<br />

Eine Themengruppe bestand dann<br />

aus den vier Standortgruppen der vier Hochschulen,<br />

somit aus 10 – 16 Personen. Insgesamt<br />

nahmen 83 Personen an dem Seminar<br />

teil.<br />

Die Arbeit an den Standorten war sehr unterschiedlich<br />

organisiert. In Weingarten traf sich<br />

die Gesamtgruppe überwiegend "real", in<br />

Ludwigsburg nur "virtuell" <strong>und</strong> in Karlsruhe<br />

<strong>und</strong> Würzburg in Mischformen. Die Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Themengruppe verlief<br />

rein virtuell. Eine weitere Aufteilung der<br />

Zuständigkeiten innerhalb einer Standortgruppe<br />

blieb den Studierenden selbst überlassen.<br />

So bot es sich an, dass sich etwa ein<br />

Student um die technische Aufbereitung, ein<br />

anderer um das Literaturstudium in der Bibliothek<br />

<strong>und</strong> ein dritter um die <strong>Internet</strong>recherche<br />

kümmerte.<br />

Somit entstand eine virtuelle Form eines<br />

"Gruppenpuzzles" (Stebler u.a. 1994, Bett<br />

u.a. 2002), bei dem zunächst von den Standortgruppen<br />

je ein Teil eines Themenbereiches<br />

bearbeitet wurde. In der Mischung von<br />

realen Terminen vor Ort, virtueller Zusammenarbeit<br />

hochschulintern <strong>und</strong> -extern entstand<br />

somit eine "hybride Form" des Lernarrangements.<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!