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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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Jens Weitendorf<br />

Ich habe <strong>im</strong> Unterricht sowohl das Verfahren<br />

mit DERIVE als auch mit dem Casio-Rechner<br />

durchgeführt. Nach meiner Erfahrung war jedes<br />

Mal bei den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

die eigentliche Definition der Ableitung als<br />

Grenzwert von Differenzenquotienten nach<br />

einiger Zeit nicht mehr präsent. Das gleiche<br />

Phänomen ist aber auch zu beobachten,<br />

wenn die Ableitungsregeln auf herkömmliche<br />

Art hergeleitet werden. Dass dies so ist, hat<br />

wahrscheinlich tiefere Gründe, die damit zu<br />

tun haben, dass unser Unterricht <strong>im</strong>mer noch<br />

zu sehr ergebnisorientiert ist <strong>und</strong> die Idee<br />

des Herleitungsprozesses in den Hintergr<strong>und</strong><br />

tritt. Wenn es gelingt, die Bedeutung von<br />

Prozessen bei den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

zu verankern, werden unter Umständen<br />

die beiden oben beschriebenen rechnergestützten<br />

Verfahren zu anderen Ergebnissen<br />

führen. Zumindest wird die Eigenständigkeit<br />

gefördert, da bei der formalen Herleitung der<br />

Ableitung, die <strong>im</strong> Allgemeinen <strong>im</strong> Frontalunterricht<br />

geschieht, Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler,<br />

wenn überhaupt, nur passiv beteiligt sind.<br />

Dass sowohl DERIVE, als auch der Class-<br />

Pad in der Lage sind, Ableitungen direkt zu<br />

best<strong>im</strong>men, macht es natürlich noch schwieriger,<br />

den oben beschriebenen Prozess zur<br />

Hinführung zur Ableitungsfunktion bei den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu verankern.<br />

Verlegung eines Telefonkabels<br />

Bei dem folgenden Beispiel, das von Herrn<br />

Tschacher zur Verfügung gestellt wurde,<br />

handelt es sich um ein Opt<strong>im</strong>ierungsproblem.<br />

Die Darstellung <strong>im</strong> Rahmen dieses Artikels<br />

ist schwierig, da sich die Interaktionen nur<br />

beschreibend darstellen lassen. Das Beispiel<br />

soll verdeutlichen, wie sich Schüleraktivitäten<br />

be<strong>im</strong> Lösen von Problemen unterstützen lassen.<br />

Die Aufgabe wird <strong>im</strong> eActivity-Bereich<br />

gestellt <strong>und</strong> bearbeitet. Zunächst wird das<br />

Problem <strong>im</strong> Textbereich beschrieben:<br />

"Telefonkabel<br />

Die Differentialrechnung ermöglicht es, Antworten<br />

auf Fragen zu geben, die anders nur<br />

mit viel Mühe zu finden sind.<br />

Ein Problem der Wirtschaft ist es, eine besonders<br />

billige Lösung zu suchen, um max<strong>im</strong>alen<br />

Gewinn zu erzielen."<br />

Dann erscheint ein Fenster, das mit Voraussetzungen<br />

betitelt ist.<br />

Durch Anklicken der Zeile <strong>im</strong> eActivity-<br />

Bereich halbiert sich das große Fenster, <strong>und</strong><br />

es öffnet sich das untere Fenster mit dem<br />

entsprechenden Inhalt. Auf die gleiche Art ist<br />

es möglich, den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

190<br />

Hilfe anzubieten. Sie können dann für sich<br />

selbst entscheiden, ob sie diese Hilfe wollen<br />

oder nicht.<br />

Abb. 7: eActivity-Fenster mit "verborgenem" Inhalt<br />

Als nächstes wird das Problem gemäß folgender<br />

Abbildung beschrieben.<br />

Abb. 8: Allgemeine Beschreibung des Problems<br />

Die zur Lösung notwendigen Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

findet man, wenn man das Fenster<br />

öffnet. Angegeben ist Folgendes:<br />

Stationen: E <strong>und</strong> C, Uferlinie AB, Übergang<br />

Land/Wasser D, E liegt <strong>im</strong> Wasser<br />

Kosten: <strong>im</strong> Wasser 255000 Euro/km; an<br />

Land 120000 Euro/km<br />

Entfernungen: C zum Ufer 10 km, E zum<br />

Ufer 8 km, AB 16 km<br />

Der folgende Bildschirm zeigt die Fragestellungen

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