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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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� Ein virtuelles Seminar <strong>—</strong><br />

Konzeption, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung<br />

Christine Bescherer, Ludwigsburg<br />

Matthias Ludwig, Weingarten<br />

Barbara Schmidt-Thieme, Karlsruhe<br />

Hans-Georg Weigand, Würzburg<br />

Virtualität von Veranstaltungen, der Einbezug neuer Medien in die Lehre wird auch an<br />

Hochschulen verlangt, Medienentwicklungspläne sichern die hard- <strong>und</strong> softwaremäßige<br />

(Gr<strong>und</strong>-) Ausstattung, die <strong>Lehren</strong>den werden zu deren Nutzung aufgefordert. Wie kann<br />

jetzt eine sinnvolle Umsetzung <strong>im</strong> Rahmen der Hochschullehre aussehen? Welche "neuen"<br />

Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich durch die Nutzung des <strong>Internet</strong>s für ein Seminar?<br />

Welcher Mehrwert <strong>—</strong> inhaltlich, didaktisch, organisatorisch, kommunikativ <strong>—</strong> entsteht<br />

aus diesen Formen für Studierende <strong>und</strong> Dozenten? Wo liegen aber auch die Problemstellen?<br />

Im Sommersemester fand ein virtuelles Seminar "Geometrie in der Umwelt" als Zusammenarbeit<br />

der Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe (Barbara Schmidt-Thieme), Ludwigsburg<br />

(Christine Bescherer) <strong>und</strong> Weingarten (Matthias Ludwig) sowie der Universität<br />

Würzburg (Hans-Georg Weigand) statt. Die Veranstaltungsform basierte auf einer "virtuellen"<br />

Art des Gruppenpuzzles (Jigsaw), die Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kommunikation verlief<br />

in der Hauptsache über eine netzbasierte Groupware. Aufgabe der Studierenden war die<br />

Erarbeitung von Inhalten zum Thema "Geometrie in der Umwelt" sowie die Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Präsentation von Websites. Neben fachlichen, didaktischen <strong>und</strong> unterrichtlichen Inhalten<br />

stand die Entwicklung von Medienkompetenz durch die Studierenden als Veranstaltungsziel<br />

<strong>im</strong> forscherlichen Fokus der Veranstalter. Beobachtung der Aktivitäten der<br />

Studierenden sowie Fragebögen lassen erste Aussagen über Erfolg <strong>und</strong> Nutzen dieser<br />

Seminarform treffen.<br />

1 Das <strong>Internet</strong> als Chance<br />

für den <strong>Mathematik</strong>unterricht<br />

Hinsichtlich der Integration des <strong>Internet</strong>s in<br />

den (<strong>Mathematik</strong>-) Unterricht stehen wir <strong>im</strong><br />

Jahr 2003 sicherlich noch am Anfang der<br />

Entwicklung, <strong>und</strong> gegenwärtig spielt dieses<br />

Medium <strong>im</strong> (<strong>Mathematik</strong>-) Unterricht <strong>—</strong> außer<br />

an wenigen Versuchsschulen <strong>—</strong> kaum eine<br />

nennenswerte Rolle. Es haben sich aber in<br />

den letzten Jahren zumindest einige verschiedene<br />

Funktionen des <strong>Internet</strong>s für den<br />

(<strong>Mathematik</strong>-) Unterricht herauskristallisiert.<br />

So wird das <strong>Internet</strong> als ein Nachschlage-<br />

<strong>und</strong> Recherchemedium für mathematische<br />

Begriffe (z.B. bei der Konzeption von Web-<br />

Quests: webquest.ph-bw.de/), als eine Quelle<br />

für Unterrichtsmaterialien (etwa: www.zum.<br />

de/), als ein Demonstrationsmedium <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer<br />

(etwa www.matheprisma.uni-wu<br />

ppertal.de) oder als ein Kommunikationsmedium<br />

genutzt.<br />

Wie <strong>im</strong>mer hängt es von der genauen Art des<br />

Einsatzes des <strong>Internet</strong>s <strong>im</strong> Unterricht ab, ob<br />

Schüler aktiver <strong>und</strong> verantwortlicher in das<br />

Unterrichtsgeschehen einbezogen werden,<br />

neue <strong>und</strong> sinnvolle methodische Aspekte<br />

oder fachübergreifende Ansätze <strong>im</strong> Unterricht<br />

unterstützt werden <strong>und</strong> sich die Aktualität<br />

zu einer größeren Wirklichkeitsnähe nutzen<br />

lässt. Auf jeden Fall bedarf es für eine<br />

erfolgreiche Nutzung des <strong>Internet</strong>s <strong>im</strong> Unterricht<br />

zusätzlicher Kompetenzen bei den <strong>Lehren</strong>den.<br />

Eine notwendige Voraussetzung für die Nutzung<br />

des <strong>Internet</strong>s <strong>im</strong> (<strong>Mathematik</strong>-) Unterricht<br />

ist, dass der Lehrer mit den technischen<br />

Möglichkeiten dieses neuen Mediums vertraut<br />

ist. Nur wer die Vorzüge <strong>und</strong> Nachteile<br />

eines neuen Mediums erkannt <strong>und</strong> möglichst<br />

auch selbst authentisch kennen gelernt hat,<br />

der wird auch in der Lage sein, dieses Medium<br />

<strong>im</strong> Unterricht konstruktiv zu nutzen.<br />

Schließlich wird <strong>Lernen</strong> in der Schule <strong>—</strong><br />

auch wenn letztlich die Wissenskonstruktion<br />

durch den Einzelnen das Entscheidende ist<br />

<strong>—</strong> durch den Lehrer initiiert. Wie so oft be-<br />

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