WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet
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Astrid Ernst & Engelbert Niehaus<br />
nen best<strong>im</strong>mt werden <strong>und</strong> ein Kernbereich<br />
festgelegt wird.<br />
• Die Phase der didaktischen Feinplanung<br />
<strong>und</strong> die Produktionsphase werden zu einer<br />
einzigen Phase zusammengefasst,<br />
nämlich zu der Produktions-/Planungsphase.<br />
In dieser Phase wird rapid prototyping<br />
eingesetzt. Es erfolgt daher eine verzahnte<br />
Entwicklung der (didaktischen)<br />
Feinplanung sowie der (softwaretechnischen)<br />
Realisierung. Die Planungs-/Produktionsphase<br />
wird von formativer Evaluation<br />
begleitet.<br />
• Die Planungen, deren Umsetzung <strong>und</strong><br />
Erprobung folgen rasch aufeinander <strong>und</strong><br />
werden in mehreren Entwicklungszyklen<br />
nachgebessert. Der Entwicklungsprozess<br />
ist daher nicht mehr streng linear, sondern<br />
von Phasenüberschneidungen gekennzeichnet.<br />
• Die Empfehlungen zur didaktischen Gestaltung<br />
des Lernangebotes sind auf lerner/innengesteuerte<br />
Systeme zugeschnitten.<br />
Als Planungshilfen werden beispielsweise<br />
concept maps <strong>und</strong> storyboards<br />
empfohlen, die auch die Planung nichtlinearer<br />
Strukturen unterstützen. Eine Linearisierung<br />
bzw. Sequenzialisierung von<br />
Lernschritten des geplanten Lernangebotes<br />
findet nicht statt.<br />
3 Anwendbarkeit der vorgestellten<br />
Modelle <strong>im</strong> Rahmen<br />
von Examensarbeiten<br />
Inwiefern sind die vorgestellten Modelle nun<br />
geeignet, Studierende des Lehramtes bei der<br />
Aufbereitung eines Inhaltes <strong>im</strong> Rahmen einer<br />
Examensarbeit zu unterstützen?<br />
Zentraler Bestandteil des ISD-Gr<strong>und</strong>modells<br />
sind genaue Lernzieldefinitionen <strong>und</strong> eine Linearisierung<br />
von Arbeitsschritten innerhalb<br />
des zu entwickelnden Lernangebotes. Beides<br />
ist mit den Zielsetzungen <strong>im</strong> vorliegenden<br />
Projekt nicht vereinbar: Studierenden soll es<br />
gerade ermöglicht werden, das Lernsystem<br />
unter verschiedenen Zielvorstellungen eigengesteuert<br />
zu durchwandern.<br />
In diesen Hinsichten erscheint das von<br />
Blumstengel entwickelte Modell angemessener.<br />
Allerdings beinhaltet dieses Modell auch<br />
zahlreiche Arbeitsschritte, die für die Studierenden<br />
nicht relevant sind bzw. die eine<br />
Überforderung darstellen würden. Dazu gehört<br />
beispielsweise die Planung der Teamzusammensetzung<br />
<strong>und</strong> der Produktionskosten<br />
74<br />
sowie die Erarbeitung einer gr<strong>und</strong>legenden<br />
didaktischen Konzeption.<br />
Da das Blumstengel-Modell auf viele verschiedene<br />
Anwendungssituationen übertragbar<br />
sein soll, sind die Hinweise <strong>und</strong> Hilfen,<br />
die zur Vorgehensweise bei der Aufbereitung<br />
von Inhalten gegeben werden, eher allgemein<br />
gehalten. Für Studierende, die mit der<br />
Erstellung von Inhalten für Lernsysteme in<br />
der Regel keine Erfahrung haben, wären hier<br />
detailliertere <strong>und</strong> konkretere Hilfen wünschenswert.<br />
Im Projekt wurden daher folgende Entscheidungen<br />
getroffen:<br />
• Es wird eine gr<strong>und</strong>legende didaktische<br />
Konzeption für den Inhaltsbereich des<br />
Lehr-Lernsystems bis hin zur Definition<br />
geeigneter "Formate" entwickelt.<br />
• Es wird eine Methode entwickelt, die die<br />
Studierenden bei der Erzeugung von Inhalten<br />
gemäß dieser Formate unterstützt.<br />
Diese Methode beschränkt sich auf die relevanten<br />
Aspekte der Inhaltsaufbereitung<br />
<strong>und</strong> beschreibt detailliert die notwendigen<br />
Arbeitsschritte. Zu der entwickelten Methode<br />
wird eine Art Anleitung oder Dokumentation<br />
entwickelt, in der die Abläufe<br />
<strong>und</strong> notwendigen Überlegungen beschrieben<br />
werden.<br />
4 Gr<strong>und</strong>konzeption für den<br />
Inhaltsbereich des Lehr-<br />
Lernsystems<br />
Die entwickelte Konzeption zeichnet sich<br />
durch folgende Merkmale aus:<br />
• Modulare Inhaltsaufbereitung: Die Inhalte<br />
sollen als Module konzipiert werden, die<br />
dann in einer "Wissensbasis" zusammengesteckt<br />
werden können.<br />
• Sachlogische hierarchisch vernetzte<br />
Gr<strong>und</strong>struktur: Die hierarchische Gr<strong>und</strong>struktur<br />
soll die Orientierung der Nutzer<br />
<strong>und</strong> Nutzerinnen <strong>im</strong> Informationsbestand<br />
unterstützen. Die Vernetzungen sollen ein<br />
eigengesteuertes Vorgehen erleichtern<br />
<strong>und</strong> Querbezüge aufzeigen.<br />
• Informationsbündel statt Informationsknoten:<br />
Zu jedem Thema gibt es verschiedene<br />
Informationsangebote wie Theorie,<br />
Anwendungsbeispiele, Anregung zur aktiven<br />
Auseinandersetzung mit den Inhalten,<br />
Hinweise auf weiterführende Literatur,<br />
Links ins <strong>Internet</strong> usw. Dadurch soll eine<br />
Verzahnung theoretischer Informationen