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WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

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Christine Bescherer, Matthias Ludwig, Barbara Schmidt-Thieme & Hans-Georg Weigand<br />

ginnt eine Änderung oder Neuerung <strong>im</strong> schulischen<br />

Bereich also eigentlich bei der Lehrerausbildung.<br />

2 Das <strong>Internet</strong> in der<br />

Lehrerausbildung<br />

Es gibt heute ein wachsendes Angebot an <strong>Internet</strong>materialien,<br />

die neben Universitätsveranstaltungen<br />

sinnvoll genutzt werden können<br />

(vgl. Ludwig & Wittmann 2002, Weth 2005).<br />

Darüber hinaus bleibt es aber eine offene<br />

Frage, ob dabei die Chance für selbstbest<strong>im</strong>mtes,<br />

ortsunabhängiges <strong>und</strong> kooperatives<br />

<strong>Lernen</strong> in der Universitäts- <strong>und</strong> insbesondere<br />

in der Lehrerausbildung genutzt<br />

werden wird. Diese Frage stand <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

des virtuellen Seminars "Geometrie in<br />

der Umwelt", das <strong>im</strong> Sommersemester 2003<br />

als Zusammenarbeit der Pädagogischen<br />

Hochschulen Karlsruhe (Barbara Schmidt-<br />

Thieme), Ludwigsburg (Christine Bescherer)<br />

<strong>und</strong> Weingarten (Matthias Ludwig) sowie der<br />

Universität Würzburg (Hans-Georg Weigand)<br />

stattfand. Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Ausgangspunkt waren<br />

dabei die Ziele der Lehrerbildung, wie sie<br />

etwa in der Denkschrift von DMV <strong>und</strong> GDM<br />

zur Lehrerbildung (2001), Krauthausen<br />

(1998) oder in den "Perspektiven der Lehrerbildung<br />

in Deutschland" (Terhart 1999) angeführt<br />

werden. Wir strebten also durch unser<br />

virtuelles Seminar keine neuen Ziele, sondern<br />

ein besseres (oder auch "nur" anderes)<br />

Erreichen der Ziele an, die wir auch in traditionellen<br />

Veranstaltungen anstreben würden.<br />

Ferner sahen wir uns der folgenden Forderung<br />

verpflichtet: "Die Einbeziehung neuer<br />

Medien in die Lehrerausbildung ist eine wichtige<br />

Aufgabe, die in den mathematischen<br />

Fachbereichen geleistet werden muss" (DMV<br />

& GDM 2001).<br />

3 Erwartungen,<br />

Schwierigkeiten, Ziele<br />

Außer Christine Bescherer, die seit vier Jahre<br />

<strong>im</strong> Rahmen des durch die Landesregierung<br />

Baden-Württembergs finanzierten Projekts<br />

"Virtualisierung <strong>im</strong> Bildungsbereich" als<br />

Teil der "Virtuellen Hochschule Baden-Württemberg"<br />

teilvirtualisierte Hochschulveranstaltungen<br />

konzipiert <strong>und</strong> umsetzt, hatte keiner<br />

der beteiligten Dozenten bisher Erfahrungen<br />

mit einem rein virtuellen Seminar. Es<br />

gibt wohl zahlreiche Überlegungen zum kooperativen<br />

Arbeiten (vgl. etwa Renkl 1997<br />

58<br />

oder Friedrich u.a. 2002), aber <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf das online-Arbeiten <strong>und</strong> insbesondere <strong>im</strong><br />

Hinblick auf das <strong>Lernen</strong> von <strong>Mathematik</strong> liegen<br />

bisher kaum Erfahrungen vor (vgl. etwa<br />

Reinmann-Rothmeier & Mandl 2001 oder Döring<br />

2002). Wendet man ein klassisches kybernetisches<br />

Verarbeitungsmodell an, das<br />

kommunikatives Handeln in "Input – Prozesse<br />

– Ergebnisse" untergliedert (vgl. Friedrich<br />

& Hron 2002), dann gehen wir von Studierenden<br />

bzw. Gruppen von Studierenden <strong>und</strong><br />

einer Lernumgebung aus, haben verschiedene<br />

Interaktionsprozesse der beteiligten Personen<br />

untereinander <strong>und</strong> der Personen mit<br />

dem Computer <strong>und</strong> erhalten als Ergebnisse<br />

evtl. Veränderungen bei den Personen <strong>und</strong><br />

ein Produkt (<strong>Internet</strong>seiten).<br />

Gegenüber traditionellen Seminaren erwarteten<br />

wir<br />

• ein stärkeres (zeitliches) Engagement der<br />

Studierenden aufgr<strong>und</strong> der Möglichkeit,<br />

zeitungeb<strong>und</strong>en arbeiten zu können, aber<br />

auch wegen der zusätzlichen technischen<br />

Fähigkeiten, die für die Nutzung des <strong>Internet</strong>s<br />

notwendig sind;<br />

• eine größere Bedeutung des Verbalisierens<br />

bzw. Verschriftlichens fachdidaktischer<br />

<strong>und</strong> fachlicher Inhalte;<br />

• eine höhere Qualität bei Aufbereitung <strong>und</strong><br />

Darstellung der Inhalte aufgr<strong>und</strong> der Präsentation<br />

<strong>im</strong> Netz (<strong>und</strong> damit der weltweiten<br />

Veröffentlichung), insbesondere durch<br />

das Nutzen neuer Möglichkeiten wie die<br />

Verwendung von Applets <strong>und</strong> Links;<br />

• eine verstärkte Kommunikation zwischen<br />

den Studierenden <strong>und</strong> auch zwischen Dozenten<br />

<strong>und</strong> Studierenden.<br />

Wir rechneten aber auch mit Problemen der<br />

Studierenden<br />

• be<strong>im</strong> Umgang mit der der neuen Technik;<br />

• hinsichtlich der inhaltlichen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Abst<strong>im</strong>mung zwischen Studierenden<br />

verschiedener Hochschulen;<br />

• durch das "Ausklinken" einzelner Studierender<br />

aus ihrer Arbeitsgruppe;<br />

• aufgr<strong>und</strong> der verlangten höheren Selbststeuerung;<br />

• aufgr<strong>und</strong> der eingeschränkten Möglichkeit,<br />

vor allem mathematische Formeln<br />

<strong>und</strong> Skizzen, Graphen <strong>und</strong> Diagramme<br />

elektronisch darzustellen zu können.<br />

Bei unserer Veranstaltung waren wir an folgenden<br />

zunächst sehr allgemein gehaltenen<br />

Fragen interessiert:

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