26.12.2012 Aufrufe

WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

WWW und Mathematik — Lehren und Lernen im Internet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gestaltungsprinzipien <strong>und</strong> Erfahrungen zum virtuellen Selbstlernkurs: <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Computer<br />

nommen <strong>und</strong> als Bild parallel zum erklärenden<br />

Text angeboten. Diese Bilderfolgen dienen<br />

dazu, dem Lerner schnell einen Überblick<br />

zu verschaffen, was <strong>im</strong> Video beschrieben<br />

wurde bzw. wird. Er erhält so bereits vor<br />

dem Start des eigentlichen Films die Chance<br />

zu entscheiden, ob die Inhalte für ihn wichtig<br />

sind. Hat er das Video bereits gesehen, kann<br />

er sich be<strong>im</strong> Lesen des dazugehörigen Textes<br />

anhand der Bilderfolgen erinnern. Alle<br />

Bilder der Bilderfolge werden zur besseren<br />

Erkennbarkeit von Details auch als Großbild<br />

angeboten. Die Kombination aus Video <strong>und</strong><br />

Bilderfolgen ist als ein Teilaspekt der aktuellen<br />

Forschung <strong>im</strong> Bereich "Neue Medien" unter<br />

dem Schlagwort Hypervideo zu finden<br />

(Chambel 2001).<br />

Neben der Abwechslung <strong>im</strong> Lernszenario<br />

durch einen breiten Einsatz von Medien auf<br />

verschiedenen Stufen sind weitere Schritte<br />

zur Unterbindung psychischer Ermüdung gefragt.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird innerhalb des<br />

Lernkurses aufgefordert, Texte in einem Didaktik-Lehrbuch<br />

zu lesen, darüber zu reflektieren<br />

bzw. <strong>im</strong> Forum dazu Stellung zu nehmen.<br />

Der <strong>Lernen</strong>de führt hier eine Tätigkeit<br />

abseits des Rechners durch. Den gleichen<br />

Effekt bewirken auch vereinzelt eingestreute<br />

"Paper & Pencil"-Aufgaben.<br />

3 <strong>WWW</strong>-Gestaltungsprinzipien<br />

Die einzelnen MM-Elemente erzielen nur<br />

dann den gewünschten Lernerfolg, wenn der<br />

Gestaltung der zugehörigen HTML-Seiten<br />

angemessene Prinzipien zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

werden. Es wurde beispielsweise auf allen<br />

Seiten des Kurses ein weitgehend einheitliches<br />

optisches Layout <strong>und</strong> eine konsequente<br />

inhaltliche Darstellung durchgeführt. Dabei<br />

wird auf Ergebnisse der aktuellen Forschung<br />

zurückgegriffen, die z.B. von Blömeke (2003)<br />

umfassend beschrieben wurden.<br />

3.1 Optische Ebene<br />

Der Lernprozess in Online-Umgebungen wird<br />

bei den Studierenden als aktive <strong>und</strong> konstruktive<br />

Handlung vermutet. Daher ist es<br />

notwendig, dass der Lerner "Prozesse der<br />

Auswahl, der Organisation <strong>und</strong> der Verarbeitung<br />

von Information" (Schnotz 2001, 293)<br />

durchführt. Um ihn dabei zu unterstützen,<br />

wurden die Webseiten nach zwei wesentlichen<br />

Merkmalen gestaltet (vgl. Abb. 6):<br />

• 3-Spalten-Layout (Weigand et al. 2002),<br />

• Verwendung von Buttons.<br />

Mithilfe funktionsgeb<strong>und</strong>enener Buttons erkennt<br />

der Benutzer, ob <strong>im</strong> nebenstehenden<br />

Text eine Inhaltsübersicht gegeben wird, der<br />

Lehrstoff theoretisch dargestellt wird oder eine<br />

Aufgabe vorliegt. Die Buttons sind am linken<br />

Rand angeordnet. In der mittleren Spalte<br />

findet man passend zum jeweiligen Inhalt erklärende<br />

<strong>und</strong> beschreibende Texte. In der<br />

rechten Spalte sind ergänzend zum Text Bilder<br />

aufgeführt. Ebenso findet man hier Buttons,<br />

die auf Videos, WebMathematica-Aktivitäten<br />

oder Lösungstipps zu schwierigen<br />

Aufgaben hinweisen. Zusätzlich zu Text <strong>und</strong><br />

Video gibt es in dieser Spalte auch Bilderfolgen<br />

(wie oben beschrieben).<br />

Mayer (2001) hat in einer empirischen Studie<br />

festgestellt, dass durch Doppelcodierung<br />

bessere Lernergebnisse zu erwarten sind. Er<br />

bezeichnet dieses Ergebnis als Mult<strong>im</strong>ediaprinzip.<br />

Dementsprechend werden soweit<br />

möglich zu den Texten auch illustrierende<br />

Bilder präsentiert. Alle Bilder sind in räumlicher<br />

Nähe zum zugehörigen Text angeordnet.<br />

Es gibt Hinweise, dass die Anwendung<br />

dieses so genannten Kontiguitätsprinzips den<br />

Lernprozess erleichtert (Mayer 2001).<br />

Neben diesen optischen Prinzipien der Gestaltung<br />

wurden auch die Inhalte nach best<strong>im</strong>mten<br />

Regeln angeordnet.<br />

3.2 Inhaltliche Ebene<br />

Die Inhalte des Kurses werden gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

in drei Schritten an die Studierenden herangetragen(Exper<strong>im</strong>entieren-Vormachen-Anwenden<br />

<strong>—</strong> EVA):<br />

1. Exper<strong>im</strong>entieren: Zu Beginn jedes Unterabschnittes<br />

(z.B. Funktionen erk<strong>und</strong>en; s.<br />

Abb. 5) wird versucht, mit Exper<strong>im</strong>entieraufgaben<br />

(s. hierzu [5]) an den mathematischen<br />

Sachverhalt <strong>und</strong> die themenbezogene<br />

Arbeitsweise mit einem CAS heranzuführen.<br />

Dabei ist "Explorierendes Arbeiten<br />

mit dem Computer" eine zentrale <strong>und</strong><br />

wichtige Tätigkeit auch <strong>im</strong> <strong>Mathematik</strong>unterricht<br />

(vom Hofe 2001) <strong>und</strong> sollte daher<br />

von den Studierenden am eigenen Leib<br />

erlebt werden.<br />

2. Vormachen: Nach der Phase des Entdeckens<br />

wird mithilfe von Text <strong>und</strong> Videos<br />

erklärt bzw. vorgemacht, wie man in Derive<br />

eine Problemlösung erreichen würde.<br />

3. Anwenden: Abschließend müssen die<br />

<strong>Lernen</strong>den die Lerninhalte anhand von<br />

Aufgaben selbst einüben.<br />

181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!