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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Präferenz für einen naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen<br />

Studiengang bedingen. Zur Klärung der Frage, was einen bestimmten Studiengang<br />

attraktiv macht, wurden von Zwick und Renn zwischen Mai und November 1999<br />

insgesamt 667 standardisierte Interviews durchgeführt, 236 mit Studienanfängern und<br />

431 mit Oberstufenschülern der 12. und 13. Jahrgangsstufe (Zwick/Renn 2000;<br />

Zwick 2002). Diese ergaben, dass die Entscheidung zu Gunsten eines bestimmten<br />

Studienfaches insbesondere auf der Begeisterung und dem Interesse für das Fach<br />

beruht. So folgt die Logik der Studienfachwahl ihrer Meinung nach „weder<br />

objektiven Fachmerkmalen noch wahrgenommenen Arbeitsmarkt- und Aufstiegs-<br />

chancen. Was in viel stärkerem Maße zählt, ist die Idee der eigenen Selbstver-<br />

wirklichung und der Wunsch, Spaß zu haben in Studium und Beruf“ (Zwick/Renn<br />

2000, S. 107).<br />

Die besondere Bedeutung des Interesses für die Studienfachwahl in psychologischen Studien<br />

Ebenso betonen psychologische Arbeiten die grundlegende Bedeutung von Interessen<br />

für die Studienfachwahl. Sowohl in Untersuchungen mit objektiven Tests als auch in<br />

qualitativen Studien konnte ein enger Zusammenhang zwischen Interesse und<br />

Studienfachwahl nachgewiesen werden.<br />

Bergmann (1992, S. 196) überprüft in einer Längsschnittuntersuchung auf der Basis<br />

des Personen-Umwelt-Konzeptes von Holland (1997) den Einfluss grundlegender<br />

Interessenorientierungen von Schülern auf die Ausbildungs- und Berufswahl. Kurz<br />

vor der Reifeprüfung wurden mit Hilfe eines Fragebogens die globalen Interessen-<br />

orientierungen österreicherischer Gymnasiasten erfasst. Knapp drei Jahre später<br />

konnten von ungefähr 85 % der Schüler Informationen über den bisherigen<br />

Ausbildungsverlauf eingeholt werden. Es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang<br />

zwischen gemessener Interessenorientierung am Ende der Schulzeit und der später<br />

tatsächlich realisierten Ausbildung. So konnte von Bergmann nachgewiesen werden,<br />

dass je nach Erhebungszeitpunkt 46 % bzw. 44 % der befragten Schüler in ihrer<br />

späteren Laufbahn eine ihrer Interessenstruktur entsprechende Ausbildungs- bzw.<br />

Berufswahl vorgenommen hatten. Besonders für Schüler, bei denen am Ende ihrer<br />

Schullaufbahn eine intellektuell-forschende Orientierung 2 festgestellt werden konnte,<br />

2 Mit Hilfe des Fragebogens zum Berufsinteresse konnte Bergmann die Oberstufenschüler sechs verschiede-<br />

nen Persönlichkeitsorientierungen nach Holland (1997) zuordnen. So bevorzugen zum Beispiel Personen der<br />

intellektuell-forschenden Orientierung „Aktivitäten, bei denen die Auseinandersetzung mit physischen, bio-<br />

logischen oder kulturellen Phänomenen mit Hilfe systematischer Beobachtung und Forschung im Mittelpunkt<br />

stehen. Sie weisen Fähigkeiten vor allem im mathematisch und naturwissenschaftlichen Bereich auf.“<br />

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