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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Die bisherigen Versuche, durch Lehrplan- bzw. Bildungsplanreformen neueste<br />

didaktische und methodische Erkenntnisse im Schulalltag wirksam werden zu lassen,<br />

können angesichts des weiterhin vorherrschenden Demonstrationsunterrichts in<br />

deutschen Klassenzimmern als gescheitert angesehen werden.<br />

Auch die Hoffnung, dass durch frisch ausgebildete junge Lehrer neue didaktische<br />

Konzeptionen Eingang in den Schulalltag finden (vgl. Willer 2003, S. 440), muss<br />

kritisch beurteilt werden. So berichtet die Forschung zur Sozialisation des<br />

Junglehrers davon, dass bei ersten Kontakten mit der Berufspraxis konservative<br />

Einstellungen gegenüber dem Unterricht wieder zunehmen und unter Umständen ein<br />

„Lehrerleben“ lang beibehalten werden (vgl. Terhart 2001, S. 20ff.).<br />

Die Notwendigkeit einer Umorientierung der pädagogischen Interessenforschung<br />

Vor dem Hintergrund dieses häufig misslingenden Theorie-Praxis-Transfers in<br />

pädagogischen Zusammenhängen darf sich auch die pädagogische Interessenforschung<br />

einer Umorientierung nicht entziehen. Es kann nicht darum gehen, immer weitere<br />

Erkenntnisse „im Sinne einer Grundlagenforschung“ zu produzieren, sondern die<br />

Forschung muss sich auch um eine „Verbesserung der Erziehungspraxis“ kümmern<br />

(Spanhel 1999a, S. 8; Spanhel 1999b, S. 15).<br />

Damit die pädagogische Interessenforschung hier an Wirkung gewinnt, „muss sie<br />

verstärkt handlungs- und praxisorientierten präskriptiven Fragen nachgehen“<br />

(Prenzel 1996, S. 1335). Sie muss ein Handlungswissen zur Verfügung stellen, dass<br />

„Lehrkräften und Bildungspolitikern als nachvollziehbar und in ihrem Umfeld als<br />

realisierbar erscheint“ (Prenzel 1996, S. 1335). Diese Aufgabe kann die Interessen-<br />

forschung nur in enger Zusammenarbeit mit der Praxis bewältigen.<br />

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