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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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strukturen aufzubauen. Sicher ist der naturwissenschaftlich-technische Interessen-<br />

gegenstand nur einer unter vielen. Die bereits ausführlich beschriebenen ungünstigen<br />

Rahmenbedingungen für eine naturwissenschaftlich-technische Interessengenese<br />

rechtfertigen aber aus Sicht des Verfassers die verstärkten Bemühungen des Ent-<br />

wicklungsprojektes.<br />

Die Vorteile eines interessengeleiteten Lernprozesses<br />

Die Bedeutung des Interesses auch für das schulische Lernen steht außer Frage.<br />

Empirische Untersuchungen konnten nachweisen, dass ein interessengeleitetes<br />

Lernen, unabhängig davon, ob es durch die Lernsituation oder durch bereits<br />

vorhandene Interessenstrukturen ausgelöst wird, „positive Auswirkungen auf die Art<br />

und Weise der Lernsteuerung, die Erlebnisqualität während des Lernens und den<br />

kurz- und langfristigen Output des Lernens hat“ (Krapp 1998a, S. 187 in Bezug auf<br />

Krapp 1992b; Schiefele U. u.a. 1993). Die Förderung von Schülerinteressen wäre<br />

demnach auch ein Beitrag für das Wohlbefinden der Schüler (der Lehrer) im<br />

Unterricht und zum Erreichen kognitiver Lernziele. Unter Berücksichtigung der in<br />

der Einleitung geschilderten Nachwuchsprobleme in den naturwissenschaftlich-<br />

technischen Fachbereichen ist es daher sicher vom Forscher gewollt, Wege auf-<br />

zuzeigen, wie möglichst viele Heranwachsende stabile Interessenprofile ausbilden<br />

können. Doch unabhängig davon können die Vorteile eines interessenfördernden<br />

Unterrichts auch an sich schon bildungswirksam sein.<br />

Das vorliegende Entwicklungsprojekt steht exemplarisch für die Schaffung von<br />

Rahmenbedingungen, die ein solches interessengeleitetes Lernen im naturwissen-<br />

schaftlichen Unterricht zulassen, und es kann aufzeigen, wie ein interessenfördernder<br />

Unterricht in der Praxis aussehen sollte.<br />

4.4.2 Die Bedeutung des Entwicklungsprojektes für die<br />

Professionalität der Lehrkräfte<br />

Erfahrene Lehrer verfügen über ein breites subjektives Berufswissen. Dieses<br />

Berufswissen baut sich im Laufe der Berufspraxis auf und besteht zum Großteil aus<br />

Diagnose- und Handlungsmustern, die es der Lehrkraft ermöglichen, in der<br />

komplexen Situation des Unterrichts unter Zeitdruck adäquate Entscheidungen zu<br />

treffen (vgl. Bauer 1997, S. 23ff.; Spanhel 2000, S. 89ff.). Kennzeichen pädagogischer<br />

Professionalität ist es, dass Lehrer beim Aufbau dieser Diagnose- und Handlungs-<br />

kompetenzen auf ein umfangreiches wissenschaftliches Wissen zurückgreifen.<br />

Weiterhin müssen die einmal entstandenen Strukturen ständig überprüft und<br />

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