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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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4.3 Die Rahmenbedingungen bei der Durchführung des<br />

Entwicklungsprojektes<br />

4.3.1 Die Bedingungen für das Entwicklungsprojekt am Gym-<br />

nasium<br />

Das Entwicklungsprojekt findet an einem Gymnasium statt. Einerseits sprechen viele<br />

Gründe dafür, es gerade hier durchzuführen, andererseits sind auch spezifische<br />

Schwierigkeiten bei der Umsetzung zu erwarten.<br />

Der sich wandelnde gymnasiale Bildungsauftrag<br />

Das Gymnasium als Schulform hat sich seit Anfang der 50er Jahre von einer<br />

exklusiven Schulform für eine Minderheit zu einer allgemeinen Schulform der<br />

höheren Bildung entwickelt, die von einem immer größer werdenden Anteil von<br />

Heranwachsenden besucht wird (vgl. Engelhardt 2000, S. 221). Eng verbunden mit<br />

der wachsenden Zahl von Gymnasiasten ist natürlich auch eine veränderte Zu-<br />

sammensetzung der Schülerschaft. Damit ergeben sich ganz neue Anforderungen an<br />

den Bildungsauftrag der höheren Schule. Als Beispiele seien hier die Verstärkung des<br />

Berufsweltbezugs, die wachsenden erzieherisch-sozialisatorischen Aufgaben und die<br />

neuen Anforderungen an einen Unterricht, der die Förderung der Schwachen stärker<br />

fokussieren muss, genannt. Das Gymnasium steht in diesem Zusammenhang unter<br />

einem erhöhten Anpassungsdruck.<br />

Die Chance: Das Entwicklungsprojekt zur naturwissenschaftlich-technischen Inter-<br />

essenförderung kann einen Beitrag zur Bewältigung der Anpassungsanforderungen<br />

leisten.<br />

Die Schwierigkeit: Die Idee der Interessenförderung wird von den Lehrern vor allem<br />

als eine weitere Zusatzaufgabe gesehen und aufgrund der vielen neuen Anforderungen<br />

an die höhere Schule abgelehnt.<br />

Das Selbstverständnis der Lehrerschaft am Gymnasium<br />

Verglichen mit den Lehrern in anderen Ländern gelten die Gymnasiallehrer in<br />

Deutschland durch Studium und Referendariat als vergleichsweise gut ausgebildet.<br />

Allerdings vermittelt die Ausbildung der Lehrkräfte ein Unterrichtsverständnis, das<br />

in erster Linie von Wissensvermittlung und Wissensprüfung gekennzeichnet ist (vgl.<br />

BLK 1997, ohne Seitenangabe). Viele Gymnasiallehrer verstehen sich daher auch<br />

heute noch in erster Linie als Fachwissenschaftler.<br />

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