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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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2.3 Zusammenfassung<br />

Die Entwicklung der ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studienanfänger- und<br />

-absolventenzahlen (Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik, Chemie) seit 1990 lässt<br />

sich am besten mit dem Bild einer Berg- und Talfahrt beschreiben. Der geringe Anteil<br />

der ingenieurwissenschaftlichen Studienanfänger, die im Jahr 2004 schon wieder<br />

abflachenden Studienanfängerzahlen in der Elektrotechnik bzw. im Maschinenbau/<br />

Verfahrenstechnik, der weiterhin geringe Frauenanteil und nicht zuletzt die an-<br />

haltend hohen Studienabbruchquoten lassen besondere Fördermaßnahmen bei<br />

gleichzeitig hohem Nachwuchsbedarf als dringlich erscheinen.<br />

Möchte man dauerhaft die natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge<br />

stützen und deren Studienanfänger- bzw. Absolventenzahlen stabilisieren, so erscheint<br />

ein Weg als besonders erfolgsversprechend: Studienfachwahlen, aber auch schon<br />

Leistungskurswahlen sind in hohem Maße interessengesteuert. Wer also eine gleich<br />

bleibende Versorgung des Arbeitsmarktes mit Ingenieuren bzw. Naturwissenschaft-<br />

lern will, der muss dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche sukzessive in ihrem<br />

Lebenslauf naturwissenschaftlich-technische Interessen aufbauen können (Zwick/<br />

Renn 2000, S. 107; Krapp 1993, S. 14; Minks 2004, S. 30).<br />

Nur so lässt sich das Rekrutierungspotential der natur- und ingenieurwissen-<br />

schaftlichen Studiengänge dauerhaft absichern. 7 In Konsequenz ist dann auch eine<br />

intrinsisch motivierte bzw. durch Interesse an der Sache geleitete Studienfachwahl zu<br />

fördern. Auf diese Weise lassen sich Entscheidungen vermeiden, die vorrangig auf-<br />

grund von Arbeitsmarktdaten vorgenommen werden und die, wie oben dargestellt,<br />

verantwortlich für die stark schwankenden Studienanfängerzahlen sind. Eine Reihe<br />

von Untersuchungen wiesen zudem nach, dass interessengesteuerte Studienfach-<br />

wahlen eng mit der Studienzufriedenheit und sogar mit der Studienleistung verknüpft<br />

sind. Eine positive Auswirkung auf die hohen Studienabbruchquoten in den<br />

entsprechenden Fächern wäre deshalb bei einer frühen, zielgerichteten Förderung<br />

außerdem noch zu erwarten (vgl. auch Giesen u.a. 1986; Krapp 1993).<br />

7 Minks hat zudem mehrfach darauf hingewiesen (Minks u.a. 1998, S. 69; Minks 2004, S. 27), dass die<br />

Nachwuchsproblematik nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Komponente hat. So<br />

konnte er im Rahmen des HIS-Ingenieurprojektes nachweisen, dass sich häufig Studierende mit sehr<br />

einseitigen Begabungsprofilen für ein Ingenieurstudium entscheiden. Gleiches sollte nach Auffassung des<br />

Verfassers der vorliegenden Arbeit auch für die harten naturwissenschaftlichen Studiengänge gelten. Eine<br />

frühe, breite Interessenförderung könnte auch hier Abhilfe schaffen.<br />

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