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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Will man hier Fortschritte erreichen, so gerät die naturwissenschaftliche Lehrerschaft,<br />

deren Einstellungen, Kompetenzen und Einsatzbereitschaft in den Mittelpunkt der<br />

Aufmerksamkeit (vgl. auch Kapitel 3.3.2: Die Bedeutung der Lehrkraft für die<br />

Schülerinteressen).<br />

4.1.2 Die Umorientierung der pädagogischen Interessen-<br />

forschung<br />

Wie bereits dargestellt hat die pädagogisch-psychologische Interessenforschung<br />

empirisch überprüfbare Vorschläge zur Förderung des naturwissenschaftlich-<br />

technischen Interesses in Unterricht und Schule gemacht. Erhebungen zu den Fach-<br />

und Sachinteressen im naturwissenschaftlichen Bereich konnten die Interessen-<br />

struktur der Heranwachsenden aufdecken. Unzählige Unterrichtsversuche wiesen die<br />

Wirksamkeit bestimmter Unterrichtsprinzipien bei der Interessenförderung nach.<br />

Erste Handlungskonzepte für die Gestaltung eines interessenfördernden Unterrichts<br />

(z.B. „Zehn Gesichtspunkte für die Gestaltung naturwissenschaftlichen Unterrichts,<br />

um ihn insgesamt, besonders aber für Mädchen, interessanter zu machen“ in Häußler<br />

u.a. 1998) wurden erstellt und zum Teil in Modellversuchen (Hoffmann u.a. 1997)<br />

erprobt.<br />

Die Kluft zwischen Theorie und Praxis in pädagogischen Zusammenhängen<br />

Dennoch scheint der naturwissenschaftliche Unterricht an deutschen Schulen nur<br />

wenig von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen profitiert zu haben. Die Ursachen<br />

für diese Diskrepanz zwischen theoretischer Erkenntnis und praktischer Umsetzung<br />

liegen im besonderen Verhältnis der pädagogischen Forschung zu ihren<br />

Handlungsfeldern begründet. So stehen den immer weiter anwachsenden Ergebnissen<br />

der pädagogischen Interessenforschung die in der Praxis pädagogisch handelnden<br />

Personen gegenüber. Damit die Erkenntnisse der Interessenforschung dort wirksam<br />

werden können, müssen sich „die Erzieher und Erzieherinnen selbst in ihrem<br />

beruflichen Selbstverständnis, damit in ihrer Person, in ihrem Denken, ihren<br />

Überzeugungen und Gewohnheiten ändern“ (Spanhel 1999a, S. 8).<br />

Spanhel weist darauf hin, dass es „in der Wirtschaft eine Selbstverständlichkeit ist,<br />

durch Einsatz hoher Investitionen für eine möglichst schnelle Anwendung neuer<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse zu sorgen, weil dies Wettbewerbsvorteile und<br />

wirtschaftlichen Gewinn verspricht“ (Spanhel 1999a, S. 7). Im Erziehungs- und<br />

Bildungssystem gestalten sich diese Prozesse aufgrund der Vielzahl der Beteiligten und<br />

der nicht ausreichend vorhandenen finanziellen Mittel jedoch schwieriger.<br />

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